• Hunde zeigen ausgeprägtes Sozialverhalten
  • Studie zeigt Lerneffekt zu Vertrauen und Misstrauen
  • Wahrnehmung und Interaktion von Hunden
  • Hundeverhalten unabhängig von Rassenzugehörigkeit

Hunde gelten nicht umsonst als "beste Freunde" des Menschen. Dies unterstreicht nun auch eine Studie, die darstellt, dass Hunde die bösen Absichten von Menschen erkennen können. Ganz so, wie dies vielleicht auch ein menschlicher bester Freund tun würde. Eine Warnung des Vierbeiners sollten wir also nicht immer direkt als unbedeutend abtun.

Hunde zeigen ausgeprägtes Sozialverhalten

Das ausgeprägte Sozialverhalten haben Hunde mit ihren Vorfahren, den Wölfen, gemein. Dabei ist es Hunden laut einer Studie möglich, die Gefühle und Emotionen von Menschen in ihrem Umfeld wahrzunehmen.

Jede*r hat dies sicher schon einmal erlebt oder eine ähnliche Situation beobachtet: Ein Hund wird auf einen fremden Menschen aufmerksam, nimmt Kontakt mit ihm auf und reagiert dabei erst einmal sehr zurückhaltend, begrüßt die Person vielleicht sogar knurrend, statt freudig aufgeregt.

In so einem Fall sollten Frauchen oder Herrchen daher auch selbst erst einmal zurückhaltend und abwartend reagieren, könnte es doch sein, dass der eigene Hund bereits niederschwellig spürt, was man selbst bisher noch nicht wahrgenommen hat.

Studie zeigt Lerneffekt zu Vertrauen und Misstrauen bei Hunden

So wird über eine Studie berichtet, die in Japan von einem Forschungsteam mit insgesamt 34 Hunden durchgeführt wurde und zu interessanten Ergebnissen führte.

Vor den Vierbeinern wurden in der Studie verschiedene Behälter mit Hunde-Leckerlis aufgestellt. Nicht jedes Behältnis war hierbei aber tatsächlich befüllt. Während in der ersten Runde noch von den Studienleitern auf ein Behältnis mit Hundefutter gezeigt wurde, so wird in der zweiten Runde bewusst auf ein solches ohne Inhalt gezeigt und den Hunden so signalisiert, auf ein leeres Behältnis zuzugehen.

Nachdem in der dritten Runde nochmals auf einen Behälter mit Inhalt gezeigt wurde, reagiert der Großteil der an der Studie teilnehmenden Hunden nun skeptisch und misstrauisch. Es zeigt sich in dieser Situation also, dass die Hunde nicht mehr auf die Weisungen der Studienleiter vertrauen.

Wahrnehmung und Interaktion von Hunden

Dass Hunde große Freude beim Anblick ihres Herrchens oder Frauchens empfinden und zum Ausdruck bringen können, ist bekannt. Oftmals reicht es schon aus, wenn der oder die Besitzer*in nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und überschwänglich von dem wartenden Vierbeiner begrüßt wird.

Doch neben aufgeregtem Bellen und begeistertem Anspringen voller Wiedersehensfreude, haben japanische Forscher herausgefunden, dass die geliebten Vierbeiner bei einem Wiedersehen sogar Freudentränen vergießen können. Grund hierfür ist nach entsprechenden Untersuchungen das Hormon Oxytocin, welches auch als sogenanntes "Kuschelhormon" bezeichnet wird. Ausgeschüttet wird dieses beispielsweise bei der Förderung des Vertrauensgefühls, bei der Entstehung emotionaler Bindungen zwischen Menschen und eben auch bei der Interaktion zwischen Hund und Hundebesitzer*in. Während das Tränenvergießen von Hunden bei glücklicher Gefühlslage bereits erforscht wurde, ist bisher noch nicht klar, ob die Fellnasen auch bei negativen Gefühlslagen weinen.

Auch Hunde sind in der Lage, ihre Umgebung ganz genau zu beobachten und können hieraus ihre Schlüsse ziehen. Sie nehmen demnach auch den zwischenmenschlichen Kontakt wahr, der sich vor ihnen abspielt. Aus diesem Grund können Hunde schnell erkennen, wer ihrem Herrchen oder Frauchen wohlgesonnen ist. Bei negativen Verhaltensweisen gegenüber ihrer Bezugsperson werden sie misstrauisch und reagieren gerne auch einmal zurückhaltend und vorsichtig. Dies kann sich dann nicht zuletzt auch durch das obligatorische Knurren und Bellen äußern.

Hundeverhalten unabhängig von Rassenzugehörigkeit

Wie sich ein Hund in bestimmten Situationen verhält, lässt sich nicht auf die jeweilige Rasse beziehen. Dies hat ein Forschungsteam der University of Massachusetts Chan Medical School herausgefunden.

In der im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studie, wurden ca. 18.300 Hundebesitzer*innen zum Verhalten und Wesen der eignen Hunde befragt. Hierbei kam heraus, dass sich Charakter und Verhalten eines Hundes nicht ausschließlich an der einschlägigen Hunderasse festmachen lassen. Vielmehr hängen die jeweiligen Eigenschaften des Hundes von den Eltern ab und verändern sich mit steigendem Lebensalter.

Auch das Verhalten des jeweiligen Besitzers oder der jeweiligen Besitzerin kann dazu führen, dass Hunde gleicher Rasse in vergleichbaren Situationen unterschiedlich reagieren. Rassespezifisch sind dagegen Merkmale wie Gewicht, Größe, Statur und Fell.

Fazit - es kann sich auszahlen, auf des Gespür des eigenen Hundes zu hören

Durch ihr Sozialverhalten und ihre emotionale Intelligenz machen Hunde ihrem Ruf als "bester Freund" des Menschen alle Ehre. Nun müssen wir nur noch lernen, auf die Zeichen und Verhaltensweisen unserer vierbeinigen Begleiter zu hören. So kann uns vielleicht zukünftig die ein oder andere unliebsame Überraschung in Bezug auf fremde Menschen erspart bleiben. 

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