• Wem gehört WhatsApp?
  • Wer nutzt WhatsApp?
  • Wie wird WhatsApp finanziert?

WhatsApp ist eine kostenlose Anwendung, die sich zum schnellen und unkomplizierten Austausch von Nachrichten, Fotos und Abstimmungen durchgesetzt hat. Doch das war nicht immer so. Von 2013 bis 2016 fielen jährliche Abokosten von 89 Cent oder einem US-Dollar für die Nutzung von WhatsApp an. Seither hat sich einiges verändert. Im Jahr 2014 kaufte Facebook, jetzt Meta, die Messenger-App für insgesamt 22 Milliarden US-Dollar. Laut Statista nutzen heute knapp drei Milliarden Menschen WhatsApp kostenlos. Aber wie finanziert sich WhatsApp eigentlich, seitdem die Gebühren für die privaten Nutzer weggefallen sind?

Wer nutzt WhatsApp?

Nach der Übernahme durch Facebook bzw. Meta gab es Gerüchte, dass WhatsApp mit Werbung finanziert werden könnte. Diese Idee wurde bisher aber nicht umgesetzt. Allerdings gibt es neue Features wie Aktuelles, Kanäle und Communitys. Unter Aktuelles laufen die Statusmitteilungen und die Kanäle. Mit dem Tool "Kanäle" kannst du verschiedenen Anbietern folgen und spezifische Informationen erhalten. Hier sind Fußballvereine, verschiedene Fernseh- und Radiosender sowie Unternehmen vertreten.

Das Community-Tool bietet dir die Möglichkeit, Gruppen mit speziellen Interessen oder Aufgaben zu gründen und Informationen darüber auszutauschen. Praktisch dabei ist, dass du bestehende Chat-Gruppen komplett in eine Community überführen kannst.

Neben der privaten Nutzung bietet WhatsApp auch spezielle Funktionen für Unternehmen oder andere Organisationen an. In der Rubrik "Kanäle" können sie Informationen ausspielen, aber auch direkt mit Kunden bzw. Interessenten Kontakt aufnehmen. Auf den ersten Blick wirkt das nicht wie Werbung, da es sich in die gewohnte WhatsApp-Umgebung gut eingliedert. Es dient aber z. B. über Produktvorschläge der Kundenbindung und funktioniert indirekt wie Werbung.

Gibt es ein WhatsApp für Unternehmen?

Seit dem Jahr 2018 gibt es die WhatsApp-Business-App. Sie richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen. Für größere Unternehmen mit einem höheren Kommunikationsvolumen gibt es eine WhatsApp-Business-Plattform (API). Beide verfügen über Schnittstellen für bestehende Softwarelösungen zur Kundenbetreuung, um automatisierte Nachrichten zu versenden, den Kundensupport über den Messenger zu steuern oder Serviceinformationen zu verschicken. Dafür müssen Unternehmen zahlen, egal ob sie nur die Business-App, die Business-App-Premium oder das WhatsApp-Paket API nutzen.

Über die Preise für die Nutzung der Plattformen informiert Meta auf einer gesonderten Seite. Gebühren werden pro Interaktion, d. h. pro Unterhaltung mit dem Kunden, erhoben. Es gibt folgende Kategorien:

  • Marketing: Hier werden neue Produkte, Dienstleistungen, Funktionen oder Werbeaktionen vorgestellt.
  • Utility: Hier werden Kundenanfragen beantwortet oder Bestellbestätigungen versandt.
  • Authentication: Durch den Versand von Einmal-Passwörtern wird die Identität des Nutzers bestätigt.
  • Service: Unter dieser Rubrik werden spezielle Kundenanliegen gelöst.

Wie viel verdient Meta mit WhatsApp?

Ob WhatsApp-Business für Meta kostendeckend funktioniert, ist unklar. Laut Statista gab es zwischen 2020 und 2023 einen sprunghaften Anstieg der aktiven Nutzer der Plattform. WhatsApp-Business startete 2018 mit ungefähr 50 Millionen Usern, 2023 gab es einen Anstieg auf 200 Millionen. Man schätzt, dass das Unternehmen im Durchschnitt 0,25 US-Dollar pro Kunde weltweit umgesetzt hat. Im Jahr 2023 soll Meta weltweit mehr als 382 Millionen US-Dollar eingenommen haben.

Die WhatsApp-Business-App wird ständig weiterentwickelt. Seit dem letzten Upgrade gibt es eine sogenannte Premium-Funktion. Der Vorteil gegenüber der Standardversion besteht darin, dass jetzt zehn anstatt wie bisher vier Endgeräte mit der Business-App verknüpft werden können. Außerdem ist es möglich, Kundenchats konkreten Mitarbeitern zuzuweisen und ausführliche Unternehmensinformationen wie die Adresse oder Öffnungszeiten öffentlich zu teilen. Die Premium-Version ist allerdings kostenpflichtig.

Die WhatsApp-API-Version bietet größeren Unternehmen erweiterte Möglichkeiten, ihre Kunden zu kontaktieren. Sie verfügt im Vergleich zu den anderen WhatsApp-Varianten über mehr Funktionen und ist mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) konform. Allerdings hat sie keine eigene Oberfläche, sondern benötigt einen WhatsApp-Business-Solution-Anbieter wie ChatWerk oder Superchat, um alle Funktionen nutzen zu können. Dafür ist es dann möglich, Tools wie Telegram, Instagram und Facebook zu integrieren und mit der Statistikfunktion auf dem Laufenden über deine empfangenen und gesendeten Nachrichten zu bleiben. Auch diese WhatsApp-Version ist kostenpflichtig.