Am Donnerstag (11. September 2025) fand der bundesweite Warntag statt. Doch ausgerechnet in dem Zeitraum, an dem die Alarme auf Millionen deutschen Handys losgehen sollten, hatten viele Menschen Netzprobleme.
Zwischen 10.55 Uhr und 12.55 Uhr gingen auf dem Portal Allestörungen.de sowie dem Störungsmelder von Netzwelt.de zahlreiche Meldungen ein. Vor allem Kunden von 1&1 schienen betroffen zu sein. Fast 17.000 Meldungen über Probleme mit dem Mobilfunknetz und mobilen Internet sammelten sich in dem Zeitraum an. Doch auch bei der Telekom, o2 und Vodafone meldeten Nutzer Störungen im selben Zeitraum.
Tausende Deutsche ohne Netz - ausgerechnet am Warntag
Die Ursache dafür könnte aber in einer 1&1-Störung liegen, wie aus einem Statement von o2 hervorgeht. "Wir beobachten derzeit Einschränkungen bei einem Diensteanbieter (1&1), dessen Kundinnen und Kunden auch im Netz von o2 Telefónica roamen", teilte ein Sprecher der Telefonica GmbH infranken.de mit. 1&1 nutzt nationales Roaming, um seinen Kunden Netzabdeckung in ganz Deutschland zu gewährleisten. Denn das 1&1-Netz ist erst 2023 an den Start gegangen und daher noch nicht überall eigenständig verfügbar.
Zunächst traf 1&1 ein Roaming-Abkommen mit o2, wechselte Ende August 2024 jedoch zu Vodafone. Da noch nicht alle Kunden auf das neue Netz umgestellt wurden, nutzen sie teils noch das o2-Netz. Die Störungen seien jedoch nicht auf Seiten von o2 aufgetreten, sondern bei 1&1. "Kundinnen und Kunden von o2 Telefónica können problemlos telefonieren und alle ihre digitalen Anwendungen nutzen. Störungsmeldungen, die sich fälschlicherweise auf o2 Telefónica beziehen, hängen mit den Einschränkungen im Verantwortungsbereich des Diensteanbieters zusammen", heißt es von o2.
Von Vodafone hieß es ebenfalls, das Mobilfunknetz laufe ganz normal. Ein Telekom-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Im Netz der Telekom sehen wir keine aktuelle Beeinträchtigung unseres Mobilfunknetz im Kontext des Warntages." Ein möglicher Grund für das Beschwerdeaufkommen bei den anderen Anbietern könnte sein, dass sich Menschen versehentlich über die Telekom, Vodafone oder o2 beschwert haben: Sie sprachen mit einem 1&1-Kunden und dachten nach Abbruch der Verbindung, dass es an ihrem Netzbetreiber gelegen habe.
Der Ausfall im Mobilfunknetz scheint nicht regional begrenzt gewesen zu sein. Die Meldungen auf den Störungsportalen kamen aus Städten im ganzen Bundesgebiet. Ob die Störungen tatsächlich etwas mit dem Warntag zu tun haben, ist noch unklar. Es besteht aber zumindest ein zeitlicher Zusammenhang: Um 11 Uhr sollten die Warnmeldungen über den Mobilfunk verschickt werden.