Sowohl Apple als auch Google haben in ihren Betriebssystemen Funktionen integriert, mit denen du dein Smartphone über deine Stimme oder Gesten entsperren kannst. Wir verraten dir, wie du diese Funktion einrichtest und welche Haken es bei den jeweiligen Systemen gibt.

Besitzer eines iPhones können tatsächlich eine Art Zauberwort festlegen, um das Gerät zu entsperren. Dahinter verbirgt sich keine Magie, sondern die sogenannten Bedienungshilfen.

Das iPhone nur mit der Stimme entsperren – ist das sicher?

Die Funktion der Sprachsteuerung erlaubt es, benutzerdefinierte Befehle zu erstellen, die spezifische Aktionen auslösen – in diesem Fall das Ausführen einer Geste, die deine PIN-Eingabe auf dem Sperrbildschirm nachahmt.

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Öffne dazu deine Einstellungen und navigiere zu Bedienungshilfen. Wähle hier die Sprachsteuerung und tippe dann auf Befehle anpassen. Nun erstellst du einen neuen Befehl und gibst hier dein individuelles Zauberwort oder einen kompletten Satz ein. Das ist dein Sprachbefehl, der später das iPhone entsperrt. Werde gerne kreativ und bedenke dabei, dass ein einfacher Befehl leichter von anderen erraten oder sogar zufällig ausgelöst werden kann.

Unter Aktion wählst du jetzt Eigene Geste ausführen und simulierst auf dem leeren Bildschirm die Tippsequenz deiner PIN. Da keine Zahlen angezeigt werden, empfiehlt es sich, davor die Positionen dieser Zahlen auf dem Sperrbildschirm mit kleinen Klebepunkten zu markieren. Anschließend speicherst du die Geste, und wenn alles eingerichtet ist, genügt es, den Befehl, bei aktiviertem Bildschirm auszusprechen, die Geste wird ausgeführt und das iPhone entsprechend entsperrt.

Geht das auch auf Android-Geräten?

Auch Android-Nutzer konnten lange Zeit ihr Smartphone per Sprachbefehl entsperren. Diese Funktion war Teil von Smart Lock und wurde als Trusted Voice oder später Voice Match bezeichnet. Die Idee dahinter war, dass das Gerät die Stimme des Besitzers erkennt und sich daraufhin entsperrt. Google hat die Funktion jedoch auf vielen neuen Geräten stark eingeschränkt oder sogar komplett entfernt.

Grund dafür sind Sicherheitsbedenken. Die Stimmerkennung ist und bleibt anfällig für Manipulation oder Fehlerkennung und ist damit unsicherer als eine komplexe PIN oder ein Fingerabdruck. Eine ähnliche Stimme oder eine Aufnahme der eigenen Stimme könnten unter Umständen schon ausreichen, um das Gerät zu entsperren.

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass du die Option bei aktuellen Android-Versionen und -Geräten nicht mehr findest. Der typische Einrichtungsweg sah so aus: Zunächst öffnest du die Einstellungen und suchst nach Menüpunkten wie Sicherheit, Gerätesicherheit oder Sperrbildschirm. Innerhalb dieser Menüs findest du Smart Lock, dort musst du die aktuelle Displaysperre bestätigen. Hier sollte die Option Voice Match erscheinen, vermutlich aber nur noch, wenn du ein altes Gerät benutzt. 

Welche Sicherheitsrisiken birgt das sprachgesteuerte Entsperren?

Die Vorstellung, das eigene Smartphone nur mit der Stimme zu entsperren, klingt praktisch. Doch wie so häufig geht Bequemlichkeit mit Sicherheitsbedenken einher. Wird zum Beispiel dein Befehl beim iPhone von Dritten mitgehört, können diese dein Smartphone entsperren, ohne deine PIN zu kennen. Bei der Android-Methode bestand die Gefahr, dass Stimmen verwechselt werden oder es eine Aufnahme deiner Stimme gibt.

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Mittlerweile können Stimmen auch mithilfe von KI reproduziert werden, was das Risiko weiter erhöht. Generell gilt, dass jede Sperrmethode ein Risiko darstellt, die nicht auf einer komplexen PIN oder auf einem biometrischen Merkmal, wie bei der Gesichtserkennung oder dem Fingerabdruck-Scan, basiert.

Solltest du den Sprachbefehl auf deinem iPhone nutzen, dann vermeide es, diesen in der Öffentlichkeit auszusprechen. Verfügt dein iPhone über die Funktionen Face ID oder Touch ID, dann wäge genau ab, ob der Sprachbefehl wirklich die komfortablere Methode ist. Auch bei vielen Android-Geräten hast du mittlerweile eine Gesichtserkennung oder einen Fingerabdrucksensor, was mindestens genauso komfortabel ist wie die automatische Entsperrung per Sprache oder Sprachbefehl.

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