• Deutscher Verfassungsschutz warnt vor TikTok
  • TikTok als Trojaner betitelt
  • Auslesen von Nutzerdaten: Daten könnten beim chinesischem Staat landen
  • Verbot in Deutschland technisch schwer umsetzbar
  • Fokus auf Aufklärungsarbeit

Nachdem die USA immer weiter den Druck auf TikTok erhöht und ein Gesetzesentwurf verabschiedet wurde, welcher einen Eigentümerwechsel erzwingen soll, wird auch in Deutschland über die beliebte App diskutiert. Im Rahmen der Frage, ob ein ähnliches Gesetz bzw. Verbot auch hierzulande möglich sei, hat der thüringische Verfassungsschutzpräsident Kramer seine Meinung zur Thematik abgegeben. Im Gespräch mit ZDFheute, äußerte sich Verfassungsschützer zu einem möglichen Verbot und warnt gleichzeitig ausdrücklich vor der Social-Media-App.

TikTok: "App im Grunde ein Trojaner" auf dem Handy - Von Spionage bis Beeinflussung

TikTok hat in der Vergangenheit immer wieder für Kontroversen gesorgt. Der Grund: Die App hat bekanntlich Daten von Nutzern gespeichert und analysiert. So wurden Eingaben in der Tastatur. Bewegungen in der App, sowie die kompletten Kontaktdaten der User ausgelesen. Kramer ermahnt beim ZDF, dass "jede und jeder, der TikTok benutzt, muss sich im Klaren darüber sein, dass er sich mit der App im Grunde einen Trojaner auf sein Handy und Tablet geladen hat".

Der Grund hinter der Sorge ist, dass die Daten der Nutzer und Nutzerinnen beim chinesischen Staat landen könnten. Denn der Eigentümer TikToks hat seinen Hauptsitz in China und die landeseigenen Nachrichtendienste können von jedem chinesischen Unternehmen verlangen, dass sie ihre Daten herausgeben. Zwar dementiert TikTok dies jemals getan zu haben, jedoch "müssen wir davon ausgehen, dass es hier zumindest die Möglichkeit der Beeinflussung gibt", gibt Kramer zu bedenken.  

Doch damit nicht genug. Wie Experten erläutern, sei die App auch so programmiert, sodass Videos mit radikalen Inhalten sogar gefördert werden. So ist die AfD beispielsweise die erfolgreichste deutsche Partei auf TikTok. Aufgrund der zahlreichen Kritik wird in den USA über ein TikTok-Verbot diskutiert.

Ist dies auch in Deutschland denkbar? Laut dem thüringischen Verfassungsschützer "wird ein Verbot nicht funktionieren". Das läge vor allem daran, dass die Server der App im Ausland stünden und ein Verbot von technischer Seite nicht durchsetzbar wäre. Viel entscheidender sei es laut Kramer, Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Es jedem Nutzer ins Bewusstsein zu rufen, dass Apps wie TikToks auch für politische und wirtschaftliche Zwecke ausgenutzt werden. Doch damit werden die Diskussionen über die kontroverse App wahrscheinlich noch lange nicht am Ende sein.