PayPal sieht sich aufgrund der Browser-Erweiterung Honey mit Betrugsvorwürfen konfrontiert. Medienberichten zufolge ist in den USA eine Klage gegen den Online-Bezahldienst eingereicht worden. Dabei geht es um Affiliate-Erlöse, die angeblich von dem zu PayPal gehörenden Unternehmenskonstrukt Honey auf unrechtmäßige Weise umgeleitet wurden. 

Honey sucht beim Online-Shopping automatisch nach Rabatten. In der Praxis soll die Erweiterung allerdings die Affiliate-Provisionen anderer einstreichen, indem sie die Cookies von Affiliate-Links mit eigenen Cookies ersetzt. Recherchen zufolge soll Honey zudem die Position auch für exklusive Rabatt-Codes mit Onlineshops ausgenutzt haben, die nur in der Honey-Erweiterung auftauchen, heißt es in einem Bericht der Computer Bild. Das führe in den Partnershops trotz reduzierter Nachlässe zu einem Anstieg der Käufe und der Bewahrung des Eindrucks, dass die Erweiterung arbeite. 

PayPal in der Kritik - Honey kann sich ohne Wissen von Nutzern auf Apple-Geräten befinden

Haben Apple-Nutzer die PayPal-App auf ihrem iPhone oder iPad installiert, befindet sich die Honey-Erweiterung automatisch in dem Safari-Browser. Anders als bei Android kommt die Erweiterung bei Apple seit zwei Jahren mit dem Download der PayPal-App auf die Geräte des Unternehmens - ohne dass Nutzer etwas davon merken. Entdecken können Nutzer Honey nur in den Safari-Erweiterungen. Das ist über die URL-Zeile im Browser oder in den Einstellungen unter "Apps", über "Safari" und dort den Menüpunkt "Erweiterungen" möglich. Falls PayPal installiert ist, erscheint dort der Eintrag "PayPal Honey".

Standardmäßig ist die Erweiterung deaktiviert. Sie muss explizit aktiviert werden. Bleibt dies aus, bleibt Honey inaktiv. Die Erweiterung lässt sich aber nicht einfach entfernen, weil sie mit der PayPal-App verknüpft ist. Wer Honey nicht auf seinem iPhone oder iPad haben möchte, muss die PayPal-App deinstallieren. Eine Entfernung von Honey ohne die App des Online-Bezahldienstes zu löschen, ist nur bei Desktop-Browsern möglich. 

PayPal-Zahlungen können mobil auch einen Browser abgewickelt werden. Der Online-Bezahldienst hatte im vergangenen Jahr eine neue Funktion eingeführt. Das Feature macht es einfacher, in einer Gruppe Geld für gemeinsame Projekte zu sammeln.