Manche Anbieter gewähren dir zusätzlich zum gewöhnlichen Rechtsschutz einen Käuferschutz on top. Dazu zählt beispielsweise der Widerruf. Mit dem Käuferschutz bist du vor Täuschungsmanövern sicher. Beispielsweise greift der Käuferschutz dann, wenn ein Produkt, das du bestellt hast, nicht bei dir ankommt oder absolut nicht der Beschreibung entspricht. Bei PayPal solltest du daher niemals bestellte Ware über "Paypal-Freunde" bezahlen. Denn dann entfällt der Käuferschutz. Suche immer die Option aus, die die meiste Sicherheit bietet. Die Informationen in diesem Artikel stammen von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Wann ist die Freunde-Funktion bei Paypal sinnvoll?

Es gibt Situationen, in denen es angebracht sein kann, die Freunde-Funktion zu nutzen. Beispielsweise kannst du damit einer anderen Person schnell Geld senden. Zum Beispiel, wenn du dir Geld geliehen hast. Du kannst mit der Funktion auch kleine Beträge an Familie, Freunde oder Bekannte schicken. Wenn du einen Händler bereits kennst und weißt, dass er zuverlässig ist, gehst du auch kein allzu hohes Risiko ein, wenn du PayPal-Freunde zur Bezahlung wählst

Man sollte zwar nicht per se eine böse Absicht unterstellen, wenn ein Händler dir vorschlägt, dass du seine Ware über "Paypal-Freunde" bezahlen sollst. Denn dadurch spart sich der Anbieter Gebühren. Dafür bietet der Händler dir seine Ware häufig etwas günstiger an. Aber: Vertraue auch nicht darauf, wenn der Händler dir verspricht, den Preis zu reduzieren, wenn du diese Option nimmst.

Versende niemals Geld über die Freunde-Option, wenn dir der Empfänger nicht bekannt ist. Nimm lieber den teureren Preis in Kauf, statt am Ende betrogen zu werden. Der Händler kann natürlich die Gebühren für die Transaktion durch Aufschlag auf den Kaufpreis an dich weitergeben. Solltest du trotzdem Opfer geworden sein, kontaktiere PayPal, wenn du dich mit dem Händler nicht einigen kannst. PayPal ist in der Lage, Konten zu sperren, bei denen es Auffälligkeiten gibt und erstattet dir manchmal den Kaufpreis. Reagiert der Händler gar nicht auf deine Kontaktversuche, erstatte bitte unbedingt Anzeige bei der Polizei. 

Warum ist das Geld weg?

Wenn du die Funktion nutzt, um Rechnungen zu begleichen, läufst du immer Gefahr, getäuscht zu werden. Manche Betrüger zielen allerdings genau darauf ab und möchten bewusst den Käuferschutz umschiffen. Der Käuferschutz wird dann aktiviert, wenn du für Waren und Dienstleistungen bezahlst. Kaufst du online ein, hast du immer das Recht, innerhalb von zwei Wochen deinen Kauf zu widerrufen und die Ware zurückzugeben. Dieser Anspruch ist gesetzlich verankert. Manche Zahlungsdienste im Internet bieten darüber hinaus einen Käuferschutz an.

So funktioniert also die Betrugsmasche: Wenn du über PayPal die Freunde-Funktion wählst, erhältst du zunächst eine Benachrichtigung, dass deine Ware aufgegeben wurde. Kurze Zeit später stellst du fest, dass du noch immer keine Post erhalten hast und fragst beim Händler nach. Er wird dir mitteilen, dass er das Paket versendet hat oder er ignoriert deine Nachricht, schreibt die Verbraucherzentrale.

Wendest du dich dann in deiner Verzweiflung an PayPal, wirst du dort die Auskunft erhalten, dass für die gewählte Bezahloption kein Käuferschutz besteht. Kurz gesagt: Dein Geld ist weg.

Wie viel Sicherheit bietet Paypal-Freunde als Verkäufer?

Wenn du selbst Waren verkaufen möchtest und darüber nachdenkst, die "Geld an Freunde senden"-Funktion zu nutzen, geben wir dir hierzu ein paar Denkanstöße. Generell solltest du auch in deiner Position als Verkäufer sehr sparsam mit der Funktion umgehen.

Denn du kannst auch von einem möglichen Käufer betrogen werden, beispielsweise, wenn jemand das Geld zurückbuchen lässt. Die Abwicklung erfolgt zwar über die hinterlegte Abbuchungsmethode, aber sollte das Abbuchen nicht möglich sein, wird Paypal auf dich zukommen.

Es könnte sogar so weit kommen, dass PayPal dein Konto sperrt. Daher rät die Verbraucherzentrale davon ab, als Verkäufer diese Funktion zu nutzen. Akzeptiere lieber die PayPal-Gebühren, für den Fall, dass du betrogen wirst. 

Wann gilt der Käuferschutz?

Der Käuferschutz bietet dir Sicherheit. Denn er greift in dem Fall, dass dein Einkauf nicht so verläuft, wie er eigentlich besprochen war. Das kann beispielsweise eintreten, wenn die Ware gar nicht geliefert wird, sie kaputt bei dir ankommt oder gar nicht deinen Vorstellungen entspricht. Der Käuferschutz soll dich also vor "Fakeshops, betrügerischen Angeboten und Falschlieferungen" bewahren, schreibt die Verbraucherzentrale.

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Wenn du einen Einkauf reklamieren möchtest, musst du natürlich auch beweisen, dass etwas schiefgelaufen ist. Das machst du beispielsweise, wenn ein Produkt von der Beschreibung abweicht, indem du das gelieferte Produkt fotografierst und einen Screenshot davon, wie das Produkt auf der Webseite beworben wird. 

In den "Nutzungsbedingungen der Zahlungsdienste", schreibt die Verbraucherzentrale, kannst du nachlesen, ob ein Anbieter dir Käuferschutz gewährt oder nicht. Am schlausten ist es für dich, die Zahlungsmethoden zu vergleichen. Die Verbraucherzentrale hat auf ihrer Internetseite die Vor- und Nachteile einiger Bezahldienste zusammengefasst. Bei den Anbietern PayPal, Klarna, Giropay, Amazon Pay oder bei bestimmten Kreditkarten ist der Käuferschutz zum Beispiel gegeben. Außerdem weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Trusted Shop ebenfalls einen Käuferschutz - ohne Bezahlfunktion - bietet, sollte der gewählte Shop dort gelistet sein. Mitglieder des Trusted Shop verpflichten sich, bestimmte Kriterien zur Sicherung der Qualität einzuhalten. 

Wann gilt der Käuferschutz nicht?

Zunächst klingt es gut und sicher, wenn dir der Schutz versprochen wird. Aber in manchen Situationen musst du eine andere Lösung finden. Zum Beispiel ist es bei der gesetzlichen Gewährleistung so, dass du dich an den Shop wenden musst und eventuell nur der Klageweg übrig bleibt, wenn die Ware nach einer Weile kaputtgeht, erklärt die Verbraucherzentrale. Passiert etwas mit der Ware auf dem Weg zu dir, ist dies auch nicht vom Käuferschutz abgedeckt. Denn laut Verbraucherzentrale besteht nur ein gesetzliches Recht zur Vertragserfüllung. Der Verkäufer ist zwar Träger des Versandrisikos laut BGB, doch dein Recht durchsetzen musst du selbst. Auch wenn der Verkäufer dir entgegenkommen möchte und dir anbietet, das Produkt zu tauschen oder zu reparieren, ist dies nicht vom Käuferschutz abgedeckt. Vom Gesetz her darf der Shop die Vertragsleistung nachbessern. 

Alles, was sich aus dem Käuferschutz ergibt, ist nicht gesetzlich verankert. Denn es liegt im Ermessen des Verkäufers, wie weit er dir entgegenkommt. Nachlesen kannst du das in den AGB. Schaue dir genau an, welche Pflichten, Fristen und Ausnahmen es gibt, rät die Verbraucherzentrale. 

Dabei sind im Käuferschutz selbst schon viele Fristen und Ausnahmen enthalten. Zum Beispiel sind laut Verbraucherzentrale "Motorgetriebene Fahrzeuge wie Autos oder Motorräder, Gutscheine und Waren, für die eine persönliche Übergabe mit dem Verkäufer vereinbart wurde", ausgenommen. 

So nutzt du den Käuferschutz

Hast du ein Problem mit deinem Einkauf, solltest du eine bestimmte Vorgehensweise einhalten. Im ersten Schritt beschreibst du dem Verkäufer dein Problem. Erfolgt keine Rückmeldung, wende dich an den Zahlungsdienstleister, über den der Käuferschutz läuft. Beachte die Fristen, die für den Käuferschutz eingehalten werden müssen. Taucht ein Problem auf, wende dich unverzüglich an den Verkäufer. Es wird dann ein Vermittlungsverfahren eingeleitet, bei dem der Käuferschutzanbieter den Fall unter die Lupe nimmt. Im besten Fall bekommst du unmittelbar dein Geld zurück. Möchtest du die Ware nicht behalten, schicke sie am besten innerhalb von 14 Tagen zurück. Solltest du dein Geld nicht bekommen, obwohl du die Ware zurückgegeben hast, greift der Käuferschutz und du musst dich nicht selbst mit dem Verkäufer auseinandersetzen.

Durch den Käuferschutz entsteht für dich keine neue Rechtslage. Das bedeutet, wenn der Käuferschutzanbieter einen Fehler eingesteht, muss das noch nicht bedeuten, dass der Verkäufer dieselbe Ansicht vertritt. Wenn der Verkäufer auf seinem Recht bestehen bleibt, "könnte er auf Zahlung der gekauften Ware klagen oder die Rückzahlung des Kaufpreises verweigern, etwa im Fall eines Widerrufs", schreibt die Verbraucherzentrale. Du solltest im Kopf haben, dass bei einem Kauf im privaten Bereich verschiedene Verbraucherrechte eingeschränkt sind. Die Möglichkeit zum Widerruf fällt beispielsweise weg sowie die Gewährleistung. Außerdem trägst du als Käufer das Risiko beim Transport. 

Übrigens: Auch wenn du die Ware zurückschicken kannst, ist nicht gesagt, dass damit alle Probleme gelöst wären. Denn du musst die Ware versenden. Aber du kannst nur dann sicher sein, dass sie auch ankommt, wenn du eine Sendungsverfolgung wählst, was teuer sein kann. Je nach Shop bleibst du auf diesen Kosten sitzen. 

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