Es sind kurze Nachrichten mit einer einfachen Aufforderung: "Hallo Mama/Papa, das ist meine neue Nummer. Kannst du sie abspeichern und mir schreiben?" So oder so ähnlich haben sie viele schon mal bekommen. Doch so unscheinbar sie erscheinen, diese Nachrichten sind der Anfang einer schwer aufzuklärenden Betrugsmasche.
Auch wenn Vielen diese Masche bekannt ist, fallen immer wieder Menschen auf sie herein. Wir zeigen, wie man diese Art der Nachricht entlarven und eine falsche Reaktion vermeiden kann.
Betrugsmasche erkennen: "Hallo Mama/Papa..."
Durch die Ansprache mit Mama und Papa soll Intimität und Vertrauen erzeugt werden. Häufig gibt es auch eine Begründung dazu, weshalb das vermeintliche Kind eine neue Nummer habe: "Ich habe mein Handy verloren" oder "Ich benutze gerade mein altes Handy".
Wie die Verbraucherzentrale deutlich macht, ist ein erster sinnvoller Schritt immer, die Kinder mit ihrer eigentlichen Telefonnummer anzurufen. Wenn sie erreichbar sind, ist das Problem natürlich sofort geklärt. Wenn nicht, sollte aber nicht direkt aufgegeben werden. Jede*r ist auch mal nicht erreichbar. In diesem Fall kann man eine Nachricht schreiben und auf Antwort warten.
Natürlich kann es aber auch sein, dass die Kinder wirklich nicht mehr über die alte Nummer erreichbar sind. Dann sollte die neue Nummer um einen Anruf oder eine Sprachnachricht gebeten werden. An der Stimme kann dann meistens erkannt werden, ob es sich um Betrug handelt, oder nicht.
"Ich habe eine neue Nummer" – Betrug per SMS
Allerdings gibt es mit neuen Technologien auch die Möglichkeit, Stimmen nachzubilden. Sogenannte Sprach-Deepfakes wurden auch schon für den Enkeltrick eingesetzt, wie der NDR berichtet. Es ist daher empfehlenswert, ein Codeword oder einen Codesatz festzulegen, an dem erkennbar ist, ob es sich wirklich um das eigene Kind handelt. Falls so etwas vorher nicht festgelegt wurde, kann der Person am Telefon eine Frage gestellt werden, die möglichst nur die Kinder beantworten können.
Ich liebe dein Geld - Hier gibt es ein Buch für mehr Wissen über Betrugsmaschen!Auf keinen Fall sollten unüberlegt Forderungen der vermeintlichen neuen Nummer nachgegangen werden. Häufig wird gefordert, dass bestimmte Geldbeträge überwiesen werden sollen, wie die Verbraucherzentrale erklärt. Hier ist besondere Vorsicht angesagt. Geld sollte nur herausgeben werden, wenn man ganz sicher ist. Denn Überweisungen, die selbst getätigt wurden, sind nur schwierig wieder rückgängig zu machen.
Doch wie sollte reagieren, wenn man doch auf eine Betrugsmasche hereingefallen ist? Wer den Betrug schnell bemerkt, sollte sich umgehend mit der Bank in Verbindung setzen. Vielleicht ist es noch möglich, den Betrag zurückzubuchen.
Geld an Betrüger*in überwiesen – und jetzt?
Die bayerische Polizei weist außerdem darauf hin, dass bei der Polizei Anzeige erstattet werden sollte. Das geht vor Ort oder für Bayern hier auch online. Unbedingt sollte ein Kontoauszug mitgenommen werden, auf dem die Zahlung zu erkennen ist. Auf keinen Fall sollten die Nachrichten der Betrüger*innen gelöscht werden. All das kann als Beweis für den Betrug herangezogen werden. Die Erfolgsaussichten sind zwar gering, aber man hat bei dem Versuch nichts zu verlieren.
*Hinweis: Die in diesem Artikel bereitgestellten Buchungs-Links bzw. mit einem Einkaufswagen-Symbol gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst und dann eine Unterkunft buchst oder darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision von einem Kooperationspartner (z. B. hotel.de) nach Abschluss des Aufenthalts oder vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis.