• Betrugsmasche im Umlauf: Was genau ist los bei ebay-Kleinanzeigen?
  • Der Unterschied zu ebay
  • Wie die Masche funktioniert

Ebay kennen die Meisten. Seit der Gründung 1995 hat sich diese Plattform weltweit ausgebreitet. Das Angebot der dort zu erwerbenden Waren ist vielfältig. Im Normalfall werden die Verkaufspreise über Gebote erzielt, ähnlich wie bei einer traditionellen Versteigerung. Wer am Ende das höchste Gebot abgegeben hat, erhält den Zuschlag. Im Gegensatz dazu stellt man bei ebay-Kleinanzeigen seinen zu verkaufenden Artikel mit einem festen Preis ein. Dieser kann auch eine Verhandlungsbasis sein, aber das ist dann eine rein persönliche Sache zwischen Käufer*in und Verkäufer*in.

Betrugsmasche bei ebay-Kleinanzeigen: Wie schützt man sich?

Dieses Portal funktioniert in etwas so wie die Kleinanzeigen, die man in Zeitungen aufgeben kann. Wird man sich handelseinig, das heißt der beziehungsweise die Käufer*in und der oder die Verkäufer*in akzeptieren den Preis, trifft man sich zur Übergabe von Ware gegen Geld. Alternativ kann man auch per Überweisung oder Paypal zahlen, dann wird die Ware versendet. Auch kann man dort Artikel zum Tauschen anbieten oder Sachen verschenken. Dabei ist jedoch zu beachten, dass manche Artikel nicht eingestellt werden dürfen. Genaues dazu findet man in den Nutzungsbedingungen. Um dort verkaufen zu können, muss man ein Nutzerkonto einrichten. Das ist unproblematisch. Seine zu verkaufenden Artikel stellt man dann ein, sie bleiben 60 Tage aktiv. Eine Nutzungsgebühr fällt meist nicht an, erst wenn man mehr als 50 Artikel innerhalb von 30 Tagen einstellt, fällt eine Gebühr an. Ausnahmen sind KFZ-Verkauf oder Immobilien, hier muss man bereits ab dem dritten Artikel eine Gebühr entrichten.

Es ist natürlich schön, wenn man Dinge, die man nicht mehr braucht, einfach und schnell verkaufen kann. Eine Anzeige schreiben, vielleicht ein oder zwei Bilder dazu und schon hat man seinen Artikel zum Verkauf eingestellt. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Man weiß nicht, wer einem auf seine Annonce antwortet. Eine Klarnamenpflicht besteht nicht. Auch kann man über den Account des Kaufenden nicht herausbekommen, wer er oder sie wirklich ist. 

Und gerade diesen Umstand machen sich Betrüger*innen zunutze. Die Masche an sich ist gar nicht so neu. Und eine wichtige Rolle spielt ausgerechnet ein Service, der genau das verhindern soll: Paypal. Interessierte melden sich auf die Anzeige, wollen etwas erwerben und bieten an, mit Paypal zahlen zu wollen. Bis dahin ist es nichts Verwerfliches, viele machen das und meinen es auch ehrlich. Doch dann kommt, wenn man sich handelseinig geworden ist, der Haken: Die Betrüger*innen bieten einem an, mehr auf das Paypal Konto zu überweisen und bitten darum, doch Gutscheinkarten für den Mehrbetrag zu erwerben, beispielsweise ITunes, Amazon oder Ähnliches.

Betrug bei ebay-Kleinanzeigen: Das Geld ist weg - und meist auch die Ware

Diese solle man der Ware beilegen. Als Begründung geben sie an, sie wären gerade nicht in Deutschland, aber man benötige ein Geschenk für Neffen, Nichten, Onkel oder sonstigen Personen und man möge das alles dann an diese Person senden. Zusätzlich würde man noch eine Aufwandsentschädigung überweisen für Benzin und Mühe. An dieser Stelle werden die Betrüger*innen jedoch auffallend kreativ. So werden beispielsweise gestohlene Paypal-Accounts missbraucht oder aber Zahlungsbestätigungen fingiert, die in der Tat von einer echten kaum zu unterscheiden sind. Oder sie geben an, man warte auf die Versandbestätigung, dann würde man das Geld freigeben. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen die Betrüger*innen darauf drängen, einem vor dem Versand bereits die Guthaben-Codes der Gutscheinkarten durchzugeben. Egal, welche Variante auftritt: Das Geld ist weg, manchmal auch die Ware.

Doch wie kann man sich schützen? Am Wichtigsten ist hier einfach der gesunde Menschenverstand und eine gehörige Portion Wachsamkeit. Man sollte mit seinen persönlichen Daten sparsam sein. Eine Handynummer sollte man genauso wenig angeben wie seine genaue Adresse. Denn die Betrüger*innen nutzen diese dann, um Kontakt außerhalb der Verkaufsplattform aufzunehmen. Ferner sind sie extrem aufdringlich und erzählen die tollsten Geschichten. Doch spätestens hier sollte man stutzig werden. Eine Guthabenkarte kann man auch aus dem Ausland kaufen und sehr oft an jede beliebige Adresse senden lassen beziehungsweise den Code anderweitig dem Beschenkten zukommen lassen.

Es mag verlockend sein, zusätzlich noch Geld zu bekommen für ein wenig Arbeit, doch man sollte sich nicht davon blenden lassen. Wenn sich etwas zu gut anhört, um wahr zu sein, dann ist es das in den meisten Fällen auch. Daher weder Ware noch irgendwelche Guthabenkarten versenden. Ist es bereits passiert, kann man nur versuchen, die Guthabenkarten über den Anbieter sperren zu lassen. Das ist leider nicht bei allen Anbietern möglich. Und egal, wie peinlich es einem ist, dass man auf diesen Betrug hereingefallen ist: Eine Anzeige bei der Polizei sollte man auf jeden Fall machen.