Beim Einkauf mit Girokarte im Geschäft kann entweder eine PIN-Eingabe oder eine Unterschrift verlangt werden. Die Auswahl der Methode geschieht nicht zufällig, sondern hat spezifische Gründe. Nutzt du deine Girokarte, um im Geschäft zu bezahlen, kommt dir das sicher bekannt vor: Manchmal bittet man dich um eine Unterschrift, manchmal um die vierstellige PIN. Wann kommt was zum Einsatz?
Das Konzept wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas undurchsichtig, denn manchmal wirst du sogar im selben Laden mal nach der PIN, mal nach Unterschrift gefragt, wenn du mit Karte zahlen möchtest. Dabei laufen im Hintergrund unterschiedliche Abrechnungssysteme, die letztendlich deiner Sicherheit und dem Schutz der Händler dienen.
Zahlung mit Bankkarte: Wann ist eine Unterschrift notwendig?
Ab und an ist es so, dass du deine Kartenzahlung mit deiner Unterschrift bestätigen musst. Damit gibst du dem Unternehmen eine Einzugsermächtigung über den fälligen Betrag frei. Der Händler erhält die Summe nicht unmittelbar, was problematisch sein kann. Schließlich liegt ihm kein Beweis über die Liquidität des Kunden vor - also, ob der Kunde überhaupt in der Lage ist, den Betrag wirklich zu zahlen. Der Verkäufer geht ein Risiko ein und kann im schlimmsten Fall leer ausgehen. Umgekehrt hast du als Kunde jederzeit die Möglichkeit, den Einkaufspreis zurückbuchen zu lassen.
Für Händler ist es der sicherere Weg, wenn du bei deiner Bezahlung die PIN deiner Karte eingeben musst. Einerseits ist es möglich, eine Unterschrift zu fälschen, andererseits unterscheidet sich hier das Abrechnungssystem im Hintergrund. Wenn du beim Bezahlen mit deiner Girokarte deine PIN eingeben musst, so wird dein Konto sofort mit dem entsprechenden Betrag belastet. Durch die Eingabe der PIN erhält der Händler eine Zahlungsgarantie. Wenn du deine Karte in ein Kartenlesegerät einsteckst und deine PIN eingibst, so erfolgt eine Überprüfung der Bank. Der Händler hat sofort Kenntnis darüber, ob das Kundenkonto eine entsprechende Deckung aufweist.
Allerdings hat alles, was Vorteile hat, auch immer Nachteile. Die PIN-Eingabe und die Konto-Prüfung müssen vom Händler bezahlt werden. Die Gebühr für den Händler beträgt dann 0,2 Prozent des Kaufpreises.
PIN oder Unterschrift: Verkäufer wählen wechselnde Abfrage bei der Kartenzahlung
Viele Läden setzen aufgrund der Kosten auf eine Mischung: Mal wird die Unterschrift geordert, mal die PIN-Eingabe. In der Regel entscheidet der Zufall darüber, wie du dich bei der Bezahlung legitimieren musst. Für die Händler bedeutet das mehr Sicherheit, ihr Geld zu erhalten. Gleichzeitig sparen sie Geld, da nicht jedes Konto geprüft wird.
Amazon-Tipp: chipTAN-Tan Generator für Online BankingGelegentlich entscheidet der Verkäufer, ob du deine PIN eingeben oder den Kassenzettel unterschreiben musst. Die Entscheidung, die der Verkäufer trifft, kann beispielsweise von der Summe abhängen oder auf Vertrauen basieren.
Beim kontaktlosen Bezahlen hat auch der Zahlungsdienstleister Einfluss darauf, ob du deine PIN eingeben musst oder nicht. Kontaktloses Bezahlen ist inzwischen mit fast jeder Girokarte und Kreditkarte möglich. Es funktioniert durch das einfache Vorhalten oder Auflegen der Karte auf das Kartenlesegerät, möglich dank "Near Field Communication" (NFC). Auch per Handy oder Smartwatch kannst du kontaktlos bezahlen. In der Regel ist das bei Einkäufen unter 50 Euro ohne PIN oder Unterschrift möglich - je nach Bank können aber auch andere Bedingungen gelten, berichtet Stiftung Warentest. Zum Beispiel kann nach jedem dritten kontaktlosen Bezahlvorgang die PIN verlangt werden, ohne wenn nach mehreren Einkäufen ohne PIN die Summe von 150 Euro überschritten wurde.
So können Finanzdienstleister ihre Kunden besser vor Betrügern schützen. Wird die Bankkarte oder deren Daten gestohlen, können Kriminelle das kontaktlose Bezahlen nicht ausnutzen und unbegrenzt unter 50 Euro einkaufen. Dennoch sollten Verbraucher umgehend ihre Bank informieren, wenn sie die Karte verloren haben oder verdächtige Aktivitäten auf dem Konto bemerken. Die Option zum kontaktlosen Bezahlen mit Karte kann auch deaktiviert werden.
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