Am 9. März 2023 heulten um 11 Uhr überall in der Region die Sirenen. Neben den vorhandenen Sirenen der Gemeinden und Kreisverwaltungsbehörden wurden auch andere Warnmittel, z. B. Warn-Apps und "Cell Broadcast", eingesetzt.

Im Ernstfall sollte man sich, wenn per Sirene gewarnt wird, aktiv um Informationen bemühen - beispielsweise das Radio einschalten.

Warntag 2023: "Cell Broadcast" wurde landesweit getestet

Bei "Cell Broadcast" erhalten Handys, die in eine Funkzelle eingebucht sind, einen Warntext und es ertönt ein schrilles Klingeln, welches auf drohende Katastrophen hinweisen soll. Gewarnt wird zum Beispiel vor einem Großbrand oder vor Hochwasser. Die Warnung erscheint auch dann, wenn das Handy auf stumm geschaltet ist oder sich im "Nicht-Stören-Modus" befindet. 

Ist das Handy hingegen im Flugmodus, so bleibt es stumm und man bekommt auch keine Nachricht, da es in dieser Zeit nicht im Netz ist. Der Probealarm diente nun dazu, die Funktionsfähigkeit der vorhandenen Warnsysteme zu überprüfen und die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen.

Anlass für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die Unwetterkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 mit mehr als 180 Toten. In anderen EU-Staaten wird das System längst genutzt. Es ist eine Ergänzung anderer Warnkanäle, zum Beispiel Radiodurchsagen oder Sirenen an Gebäuden.

Was, wenn ich keine Nachricht bekommen habe?

Im vergangenen Dezember wurde "Cell Broadcast" bereits getestet, wobei viele Handys stumm blieben. Auch an diesem 9. März 2023 berichten Personen, dass sie keine Meldung erhalten hätten. Woran kann das liegen?

Grundsätzlich liege es daran, "ob man ein modernes Gerät hat, ob man ein Update gemacht hat und ob der Provider das mitmacht", berichtet Albrecht Broemme, ehemaliger Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) im Deutschlandfunk.

Bei iPhones ist die Warnmeldung automatisch aktiviert, wenn man mindestens die Version 15.6.1 des Betriebssystems iOS heruntergeladen hat. Wer eine ältere Software verwendet, muss "Cell Broadcast" in den Einstellungen unter "Mitteilungen" selbst aktivieren. Ältere iPhones - also alle Modelle bis zum iPhone 6 - sind grundsätzlich nicht kompatibel mit "Cell Broadcast". Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat eine Liste mit allen kompatiblen oder nicht-kompatiblen Geräten veröffentlicht.

Bei Android ist mindestens die Version 11 nötig, wie der Branchenverband Bitkom berichtet. Dieser schätzt auch, dass rund ein Drittel aller Smartphones in Deutschland mit älterer Software betrieben wird. So lasse sich wohl auch erklären, warum viele keine Mitteilung erhalten haben. Aber auch bei Android kann "Cell Broadcast" unter den Einstellungen aktiviert werden. Nutzer müssen hierfür "SMS-Messaging" auswählen und dann das Feld "Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte" aktivieren.

Zum Weiterlesen: Darf ich mein Handy auf der Arbeit laden?