Derzeit finden viele in ihren Postkästen orange oder rote Benachrichtigungskarten, die denen der Deutschen Post oder DHL ähneln. "Wichtige Mitteilung. Leider konnten wir sie nicht persönlich erreichen", oder ähnliche Texte sind darauf abgedruckt. Auch wird auf der Karte dazu aufgefordert, eine angegebene Telefonnummer innerhalb von sieben Tagen zurückzurufen. Dabei wird nicht erwähnt, worum es genau geht. Die einzige Kontaktmöglichkeit auf der Karte ist meist nur die Telefonnummer, weil keine Adresse, sondern lediglich ein Postfach angegeben ist, erklärt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.
Die Masche mit den Benachrichtigungskarten ist nicht neu - laut Mimikama ist sie sogar schon seit circa zehn Jahren bekannt. Dabei variieren sowohl der Text als auch die Telefonnummer aber immer wieder. Meistens handelt es sich um echte Postkarten, die von Inkassounternehmen versendet werden. Oft zielt die betrügerische Masche darauf ab, Menschen in Abo- oder Kostenfallen zu locken. Mögliche Szenarien bei einem Rückruf listet Mimikama auf.
Was tun bei einer orangen Karte im Briefkasten?
Eine Option ist der Datenabgleich: Dazu soll man persönliche Daten wie Vor- und Nachname sowie die eigene Kontonummer angeben. Oder es wird vorgegeben, dass eine offene Forderung durch ein Inkassounternehmen überprüft werden soll. Manchmal werden auch sofortige, offene Forderungen genannt. Allerdings müssen diese Schulden nicht echt sein, sondern können nur dazu dienen, die Anrufer unter Druck zu setzen. Aus diesen Informationen können Betrüger kostenpflichtige Abonnements wie zum Beispiel Glücksspiele oder Zeitschriften in Namen ihrer Opfer abschließen.
Wer eine solche Karte in seinem Postkasten findet und sich sicher ist, dass keine offenen Forderungen bestehen, sollte man die Karte am besten einfach ignorieren und wegwerfen. Die auffällige Farbe und der alarmierende Text können einen zwar leicht verunsichern, allerdings rät Wiebke Cornelius von der Verbraucherzentrale: "Egal, wie dringend die Nachricht auf der Karte erscheint, man sollte Ruhe bewahren und die abgedruckte Nummer nicht anrufen".
Wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte, kann man die angegebene Telefonnummer auf Webseiten wie Tellows.de oder allgemein in der Google-Suche eingeben, rät Mimikama. So kann man sehen, ob es bereits andere Betroffenen gibt.
Verbraucherzentrale warnt vor Betrugsmasche: "Nicht anrufen"
Wenn tatsächlich Schulden bestehen, sollte man sich an den Gläubiger und nicht an die Telefonnummer auf der Karte wenden. Gerichtsvollzieher und seriöse Unternehmen hinterlassen keine anonymen Karten, sondern versenden in der Regel ein offizielles Schreiben mit Siegel, in welchem um einen Termin oder einen Rückruf gebeten wird.
Auch bei dem beliebten Online-Bezahldienst Paypal gibt es aktuell Betrugsversuche, während zwei neue Betrugsmaschen die Polizei in Nürnberg und Erlangen beschäftigen.