Schnittlauch ist in ein beliebtes Gewächs in der deutschen Küche. Leider hält sich Schnittlauch aus dem Supermarkt oft nicht lange. Wer nur die kleinen Töpfchen aus dem Supermarkt kennt, denkt, dass der Schnittlauch auf diese Weise nicht kultiviert werden kann, da es schnell gelb wird. Doch was viele nicht wissen: Diese Töpfe wurden für den sofortigen, frischen Verbrauch konzipiert. So kommt es, dass Schnittlauch im Topf schnell eingeht.
Besser wäre es, wenn Sie den Schnittlauch rechtzeitig ins Beet oder den Balkonkasten auspflanzen. Der Schnittlauch an sich ist nämlich kein einjähriges Gewächs und kann bei der richtigen Pflege lange leben und regelmäßig geerntet werden. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.
Den Schnittlauch richtig anpflanzen
Schnittlauch ist ein relativ anspruchsloses Gewächs: Es kommt mit den meisten Böden zurecht, solange der Boden relativ nährstoffreich und kalkhaltig ist. Wegen seiner Herkunft aus Flussauen, Moor-Rändern und Feuchtwiesen muss man Schnittlauch im Sommer aber viel gießen. Das sollten Sie auf keinem Fall vergessen, ansonsten geht Ihnen das Kraut schnell ein.
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Wenn Sie Schnittlauch aussäen wollen, dann wäre es ratsam, ihn mit Vogelsand zu mischen, denn so lassen sich die kleinen Samen besser verteilen. Allerdings keimt Schnittlauch nur sehr langsam. Der Boden sollte mindestens 5 Grad haben und möglichst unkrautfrei sein, denn Konkurrenz mag der Schnittlauch nicht! Ein Tipp hierfür wäre, die Vorzucht auf der Fensterbank zu vollziehen. Die vorkultivierten Schnittlauch-Setzlinge können Sie dann später an einem sonnigen Platz ins Beet auspflanzen.
Leichter ist allerdings die Vermehrung von Schnittlauch durch Teilung. Wenn Sie Schnittlauch abschneiden, um ihn beim Kochen zu verwenden, dann lassen Sie immer 3 bis 5 Zentimeter der Pflanze stehen. So bleibt der Schnittlauch kräftig genug für die Teilung.
Schnittlauch: Die richtige Pflege ist nicht ganz einfach
Der Vorteil von Schnittlauch ist, dass er sehr gut Kalk verträgt. Daher kann er ohne Probleme mit Leitungswasser gegossen werden, das in der Regel immer etwas Kalk enthält. Das Lauchgewächs mag es feucht, daher muss es regelmäßig gegossen werden. Sie sollten darauf achten, dass die Erde nicht austrocknet. Sollte dies doch einmal passieren, dann schadet dies nicht nur den Lauchhalmen, die dann gelb und trocknen werden, sondern auch den Wurzeln. Wenn Schnittlauch einer längeren Trockenzeit ausgesetzt ist, erholt er sich in der Regel nicht mehr. Das sollten Sie beachten:
- Wenn die obere Erde trocknet, sollten Sie das Kraut gießen.
- Immer von unten an die Wurzeln gießen und nicht die Halme.
- Schnittlauch nicht bei voller Sonneneinstrahlung gießen.
Schnittlauch sollte regelmäßig alle zwei bis drei Wochen gedüngt werden. Hierzu kann Flüssigdünger mit dem Gießwasser nach Packungsangabe zugeführt werden. Idealerweise sollte bei Kräutern und Lauchpflanzen immer auf biologischen Dünger gesetzt werden, da es sich um eine Pflanze handelt, die verzehrt wird. Dünger auf chemischer Basis können den Geschmack verändern und sind bei häufiger Aufnahme nicht so ideal.
Schneiden gehört auch zur Pflege!
"Allium schoenoprasum" wird in der Regel nicht geschnitten, sondern der Schnitt erfolgt durch die Ernte. Das Lauchgewächs kann das ganze Jahr über immer bei Bedarf geerntet werden. So ist auch ein Verjüngungsschnitt nicht notwendig, wie dies oft bei anderen Kräutern der Fall ist. Handelt es sich um eine junge Schnittlauchpflanze, dann sollte diese kaum geschnitten werden, so kann sie besser anwachsen.
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Eine kleine Ernte ist jedoch in der Regel nach sechs Wochen möglich. Die Ausdünnung der Pflanze hingegen erfolgt, wenn sie geerntet wird. Wenn Sie Halme benötigen, dann können Sie den Schnittlauch täglich frisch nach Nöten abschneiden. So sollten Sie vorgehen:
- Die Halme sollten Sie etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden schneiden.
- Immer die äußeren Halme schneiden, denn die neuen Triebe bilden sich im Inneren nach.
- Rechtzeitig vor einer Blüte schneiden, denn Halme, die blühen, schmecken nicht.
- Sie sollten nur die Blüten stehen lassen, wenn die Samen geerntet werden sollen.
- Verwenden Sie am besten eine saubere und scharfe Schere.
Schnittlauch vermehren: So geht's
Vermehren kann man den Schnittlauch durch Teilung. Dies ist jedoch nicht nur deswegen sinnvoll, um weitere Pflanzen zu erhalten, sondern es ist auch ein wichtiger Teil der Pflege. Das Lauchgewächs sollte in der Regel alle drei Jahre geteilt werden, denn wird es nicht regelmäßig verkleinert, haben die Halme zu wenig Platz und Luft und wachsen dann immer weniger und feiner. Bei der Teilung sollte Sie wie folgt vorgehen:
- Teilen Sie das Kraut nicht in der Winterzeit.
- Das Lauchgewächs aus dem Topf nehmen und die Wurzel mit einem Messer teilen.
- Die Teile in verschiedene Töpfe einpflanzen.
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So schützen Sie Ihre Pflanze richtig
Ein großes Problem, das beim Schnittlauch auftreten kann, sind dürre und gelbe Blätter. Diese vermehren sich sehr schnell und sind für die Verwendung in der Küche nicht geeignet. Daher müssen Sie bei den ersten Anzeichen sofort handeln. Wenn Ihr Schnittlauch gelb wird, kann das verschiedene Ursachen haben.
Ihr Schnittlauch steht womöglich zu trocken oder zu heiß. Das könnte daran liegen, dass es zum Beispiel hinter einer Fensterscheibe mit langer Sonneneinstrahlung steht. Stellen Sie ihn unbedingt um oder gießen Sie das Lauchgewächs öfter! Der Schnittlauch kann auch zu nass sein. Dadurch kann Wurzelfäule entstehen. Sollte das der Fall sein, empfehlen wir Ihnen, die Pflanze aus dem Topf zu nehmen und die beschädigten Wurzelteile abzuschneiden. Gießen Sie die Pflanze in Zukunft weniger.
Buch: Kräuter selbst anbauen: Schritt für Schritt zum eigenen KräuterparadiesSchnittlauch wird auch zur Bekämpfung von diversen Schädlingen in die Gartenbeete gepflanzt. Er kann jedoch auch selbst von Blattläusen befallen werden - gerade wenn Schnittlauch auf der Fensterbank in der Wohnung kultiviert wurde. Denn die Lauchpflanze im Topf ist weniger robust, als die im Garten ausgepflanzte. Zudem haben die Schädlinge oft keine andere Alternative und setzen sich aus diesem Grund auf den Schnittlauch. Damit die Halme genießbar bleiben, können Sie sie mit Brennnesselsud besprühen.