• In Deutschland dürfen fast alle Tiere gegessen werden
  • In der Schweiz ist der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch nicht gesetzlich verboten
  • Für viele Kulturen ist das Fleisch sogar eine echte Delikatesse

Vor allem aufgrund moralischer Gründe lehnen es viele Menschen in unseren Breitengraden ab, Hunde oder Katzen zu verzehren. Schließlich sind die Vierbeiner nicht nur Haustiere, sondern geliebte Familienmitglieder für die meisten. Doch: Dürfte man die Fellnasen in Deutschland überhaupt essen?

Welches Fleisch darf in Deutschland verzehrt werden?

In Deutschland darf fast alles an Fleisch gegessen werden, von Schwein, Rind, Schaf, Ziege, bis hin zu Geflügel und Pferd. Bedingung ist hierbei lediglich, dass die Tiere durch artgerechtes Schlachten getötet wurden.

Auch Groß- und Kleinwild dürfen hierzulande gegessen werden, beispielsweise Rehe und Schwäne, jedoch nur, wenn sie bei der Jagd erlegt wurden. Bei Autounfällen getötete Tiere dürfen nicht in den Handel gebracht werden. 

In Deutschland ist rechtlich detailliert festgelegt, welche Tiere nicht in den Handel gebracht und somit verzehrt werden dürfen. Definiert wird das in der Tierischen Lebensmittel-Hygieneverordnung unter §22 1a).

Zählen dazu auch Hunde- und Katzenfleisch?

Nicht zum menschlichen Verzehr in den Handel gebracht werden darf in Deutschland das Fleisch von Hunden, Katzen sowie Affen. Hunde und Katzen dürfen also nicht zum Verzehr angeboten werden. Das gilt übrigens auch für Österreich, während es in der Schweiz erlaubt ist, zum Eigengebrauch Hunde- und Katzenfleisch zu essen.

In Deutschland ist es erst seit 1986 gesetzlich verboten, Katzen und Hunde zu schlachten. Es ist also noch gar nicht so lange her, dass die Tiere auch hier verzehrt wurden. 

Sterben die Tiere eines natürlichen Todes und wird nicht gegen das Tierschutzrecht verstoßen, dann gibt es rechtlich - zumindest theoretisch - kein Problem, die eigene Katze oder den eigenen Hund zu essen. 

Verbot von Hunde- und Katzenfleisch: Woran liegt das?

Das gesetzliche Verbot, Hunde- und Katzenfleisch anzubieten, ist vor allem kulturell bedingt. Hunde und Katzen werden als Gefährten wahrgenommen, woraus moralische Grenzen entstanden sind.

In eine Grauzone fallen dabei Pferde. Manche haben eine sehr emotionale Beziehung zu diesen Tieren, andere nehmen sie als reine Nutztiere wahr.

Aber auch in unserer Kultur war Hundefleisch lange Zeit mal ein fester Bestandteil der Essenskultur. Zwischen 1920 und 1924 wurden etwa 115 Tonnen Hundefleisch geschlachtet, vor dem Ersten Weltkrieg waren es etwa 84 Tonnen. Allerdings wurde das Fleisch nicht als Delikatesse angesehen, sondern vor allem als Nahrung für ärmere Menschen

Wo werden Hunde und Katzen gegessen?

In manchen asiatischen Ländern ist Hundefleisch eine echte Spezialität. Dazu zählen unter anderem Korea, China und Vietnam. In allen drei Ländern ist das Fleisch sogar relativ teuer, gezielte Züchtungen gibt teils es erst seit Kurzem. Wobei in Korea die "Tradition Hundefleisch" auch immer mehr schwindet. 

Aber auch in Mexiko und südamerikanischen Ländern kommt es immer wieder vor, dass Hunde oder Katzen zum Verzehr geschlachtet werden.

Ebenso eine Delikatesse ist das Katzenfleisch in China, allerdings ist es nicht so weit verbreitet. Auch in der Schweiz wird regelmäßig Hunde- und Katzenfleisch gegessen, jedoch auch hier lediglich von einem Bruchteil der Bevölkerung.