• Österreich, Schweiz und Spanien sind bei Rentnern beliebt
  • Costa Rica ist das Rentnerparadies
  • Was hat es mit der Lebensbescheinigung auf sich?
  • Unbedingt die Fristen beachten

Lebst du im Ausland und beziehst von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) als Ruheständler dein Geld, dann gibt es einmal im Jahr eine Besonderheit: Jedes Jahr im Sommer müssen alle Rentner, die sich dauerhaft im Ausland aufhalten, eine Lebensbescheinigung ausfüllen. Damit will die DRV sicherstellen, dass der oder die Rentenbeziehende noch unter den Lebenden weilt. Was es sonst mit der Lebensbescheinigung auf sich hat, wie du damit umgehst und warum sie in einigen Ländern nicht notwendig ist, das erfährst du hier.

Österreich, Schweiz und Spanien sind bei Rentnern beliebt

Rund 1,71 Mio. von 18,6 Mio. Ruheständlern lassen sich ihre Rente im Alter ins Ausland überweisen. Knapp 231.000 Renten gehen an deutsche Rentnerinnen und Rentner, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, davon fast 126.000 in Ländern der EU. Das ist eine beträchtliche Summe, die die DRV mithilfe des Rentenservice der Deutschen Post Monat für Monat auszahlt.

Beliebtestes Zielland der deutschen Rentner ist Österreich. Fast 30.000 Zahlungen der Rentenversicherung gehen jedes Jahr an Ruheständler im Alpenland. Knapp dahinter liegt die Schweiz mit rund 27.600 Rentenüberweisungen pro Jahr. Auf Platz drei landet Spanien mit circa 23.300 deutschen Rentenzahlungen.

Finde auf jobs.inFranken.de spannende Job-Angebote für dich!

Die Top 10 der Länder, in die die meisten Renten der DRV fließen, sind:

  • Österreich: 29.649 Rentenzahlungen
  • Schweiz: 27.663 Rentenzahlungen
  • Spanien: 23.277 Rentenzahlungen
  • USA: 22.001 Rentenzahlungen
  • Frankreich: 18.931 Rentenzahlungen
  • Niederlande: 11.265 Rentenzahlungen
  • Polen: 8.650 Rentenzahlungen
  • Kanada: 8.400 Rentenzahlungen
  • Australien: 8.168 Rentenzahlungen
  • Italien: 8.040 Rentenzahlungen

Costa Rica ist das Rentnerparadies

Dass Länder wie Österreich oder die Schweiz bei Rentnern sehr gefragt sind, liegt nicht am Wetter, sondern an der Nähe zu Deutschland. Viele Deutsche, vor allem aus Grenzregionen wie Bayern oder Baden-Württemberg, sind entweder mit Menschen aus den Nachbarländern verheiratet oder lebten ohnehin schon dort.

Insgesamt sind europäische Länder bei den deutschen Rentnerinnen und Rentnern mit großem Abstand am beliebtesten. 72 % der "ausgewanderten" Ruheständler zog es laut DRV in die Europäische Union.

Das Rentnerparadies liegt aber woanders. Das US-Magazin International Living hat laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge ermittelt, dass es Costa Rica ist. Costa Rica ist in der Vergangenheit oft als die Schweiz Lateinamerikas bezeichnet worden. Dieser Nimbus resultierte aus einer für diese Region außergewöhnlichen Stabilität und Sicherheit, insbesondere für Touristen. Mit Portugal, Spanien, Griechenland und Frankreich schaffen es immerhin gleich vier europäische Staaten in die Top 10. Auch Italien und Malta gelten als geeignete Länder für den Ruhestand.

Was hat es mit der Lebensbescheinigung auf sich?

Wer im Ausland lebt und eine Rente aus Deutschland bezieht, erhält einmal im Jahr nicht nur Post von der Rentenversicherung mit der Rentenanpassungsmitteilung. In dem Schreiben steckt oft auch ein wichtiges Formular, das du nicht übersehen solltest. Es geht um die Lebensbescheinigung. Das Formular steht auch beim Rentenservice der Deutschen Post als Download bereit, und das gleich in 29 Sprachen.

Und was steckt dahinter? Die DRV kann die Rente nur zahlen, wenn sie weiß, dass du als Rentenempfängerin oder -empfänger noch lebst. Wohnst du im Ausland, wird das mit der Lebensbescheinigung bestätigt. Das Formular musst du ausfüllen und die Angaben von einer amtlichen Stelle bestätigen lassen. Das können zum Beispiel Behörden, Banken oder deutsche Vertretungen im Ausland (Botschaft, Konsulat) sein.

Lebensbescheinigungen sind dem Rentenservice immer im Original und nicht per Fax oder E-Mail zu übersenden. Du musst bei einer vorausgefüllten Lebensbescheinigung die Daten überprüfen. Falls nötig, musst du sie korrigieren. In jedem Fall ist die Lebensbescheinigung zu unterschreiben. Du musst sie nach der amtlichen Bestätigung innerhalb der vorgesehenen Frist zurücksenden. 

Unbedingt die Fristen beachten

Für 2024 war das zum Beispiel der 16. August. Wichtig: Liegen bis Mitte Oktober keine Antworten vor, ist die Rentenzahlung ab Ende November gestoppt. Liegt die Lebensbescheinigung bis Ende April des Folgejahres immer noch nicht vor, stellt der Rentenservice die Zahlungen endgültig ein. Auf dem Rückumschlag ist die Adresse der Deutschen Post, Niederlassung Rentenservice angegeben. Bei dieser Stelle muss die Lebensbescheinigung eingehen, denn sie zahlt für die DRV die Rente aus.

Noch auf der Suche nach einem passenden Job? jobs.inFranken.de!

Gut zu wissen: Alternativ kannst du den Lebensnachweis auch digital erbringen. In diesem Fall kannst du dir natürlich die Rücksendung des ausgefüllten Formblatts sparen. Dazu ist ein Smartphone nötig, mit dem du den QR-Code vom versendeten Schreiben abfotografierst. Die Identifizierung läuft dann über die Postident-App. Es gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Mit einigen Ländern ist Deutschland schon so gut vernetzt, dass keine Lebensbescheinigung auszufüllen ist. Das sind Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Israel, Italien, Kroatien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, die Schweiz und Spanien. Die Behörden dort melden den Tod des Berechtigten automatisch. "In Einzelfällen können aber weiterhin Lebensbescheinigungen angefordert werden. So zum Beispiel bei hochbetagten Rentenberechtigten ab dem 95. Lebensjahr", schreibt die Deutsche Rentenversicherung. In diesen Fällen solltest du das Schreiben keinesfalls ignorieren, auch wenn du in einem der genannten Länder lebst.