• Software für die Steuererklärung: Fünf digitale Helfer sind laut Stiftung Warentest "sehr gut"
  • Das WISO-Steuer-Sparbuch ist der Maßstab - doch auch die Konkurrenz ist gut
  • Bei Handy (iOS) und Browseranwendung hat WISO die Nase erneut vorn
  • Und dann gibt es noch ELSTER

Für die Einkommenssteuererklärung 2023 bleibt nicht mehr viel Zeit. Software hilft, bei der Steuererklärung mehr herauszuholen. Die Expert*innen der Stiftung Warentest haben die aktuellen Versionen der verschiedenen Anbieter getestet. Sie konnten fünfmal die Note "sehr gut" vergeben.

Steuererklärung: Fünf digitale Helfer machen das Rennen

Wer einen guten digitalen Helfer bei der Steuererklärung hat, kann neben Geld auch Zeit und Nerven sparen. Doch welches Programm für PC oder Smartphone gibt die besten Tipps, rechnet und übermittelt richtig? Die Stiftung Warentest hat 25 von ihnen unter die Lupe genommen. Unterschieden wird nach der Hardware: Download für Desktop, Handy-App (Android und iOS) und für die Browseranwendung.

Die Nase vorn haben eindeutig die Download-Programme für den Desktop auf dem PC:

  • WISO Steuer-Sparbuch, Variante PC+Mac: Note 1,2; Preis 39,99 Euro (29,95 im Abo)
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  • 'Steuer' von Aldi: Note 1,4; Preis 4,99 Euro, im Laden nicht mehr zu kaufen, nur noch als DVD oder als CD bei Amazon*
  • 'Steuersparer' von Lidl: Note 1,4; Preis 4,99 Euro, im Laden nicht mehr zu kaufen, nur noch als DVD oder als CD bei Amazon*
  • tax 2022: Note 1,4; Preis 12,95 Euro
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Auffällig ist, dass die günstigen Programme von Aldi und Lidl mit am besten abschneiden. Ihr Manko ist, dass sie nur als Aktionsware (meistens um den Jahreswechsel) bei den Discountern erhältlich sind. Zu anderen Zeiten musst du auf Amazon als Anbieter ausweichen, wo es die Software immer noch gibt, aber zu einem anderen Preis. 

Das WISO-Steuer-Sparbuch ist der Maßstab

Testsieger ist erneut das WISO Steuer-Sparbuch zum Download. Das Softwareprogramm des Marktführers Buhl-Gruppe, Hauptsitz in Neunkirchen im Siegerland, löste alle Steuerfälle im Test und ermittelte den korrekten Erstattungsbetrag. Die Erklärungen sind einfach, soweit das bei Steuerfragen überhaupt geht, es gibt viele Tipps und die übersichtliche Benutzungsführung überzeugten die Testenden.

Entstanden ist die Software im Umfeld der Verbrauchersendung WISO im ZDF. Sie ist zum ersten Mal im März 1991 für das Steuerjahr 1990 erschienen und lief unter MS-DOS. Das WISO Steuer-Sparbuch ist nach der kostenlosen ELSTER-Software die am zweithäufigsten verwendete Steuersoftware in Deutschland. Testsieger ist das WISO-Steuer-Sparbuch ebenfalls bei Finanztip, Computerbild oder der Wirtschaftswoche.

Nachteil: Mit einem Normalpreis von 35,99 Euro (das ist der Vorteilspreis im Abo, bei einer einmaligen Bestellung sind 45,99 Euro fällig), ist es auch das teuerste Angebot unter den 25 getesteten Programmen. Wem das zu viel ist, der kann auf die abgespeckte Variante Tax 2022 für 12,95 Euro desselben Anbieters zurückgreifen. Der verwendete Rechenkern ist identisch und das Programm hat im Test ebenfalls "sehr gut" abgeschnitten.

Die Konkurrenz ist gut

Weitere fünf getesteten PC-Programme sind mit der Note "gut" noch durchaus empfehlenswert. Das sind drei Programme der Akademischen Arbeitsgemeinschaft:

Außerdem kam die Software von Haufe-Lexware, das Programm QuickSteuer (Preis: 14,99 Euro) und TAXMANN (Preis: 29,90 Euro) in den Test-Lauf.

Bei den Handy-Apps (Android) ist nur das Programm WISO Steuererklärung "sehr gut" (Note: 1,5; Preis: 29,99 Euro). Der Rest muss sich mit einem "befriedigend" bis "ausreichend" begnügen: Lohnsteuer kompakt (Preis: 29,95 Euro), Steuerbot (Preis: 29,95 Euro) und Wundertax (Preis: 34,95 Euro).

Bei Handy (iOS) und Browseranwendung hat WISO die Nase erneut vorn

Bei der Software für die Handy-App (iOS) hat wie zu erwarten die WISO Steuererklärung von Buhl Data Service mit einem Preis von 29,99 Euro erneut die Nase vorn. Danach kommt Lohnsteuer kompakt (Preis : 29,95 Euro), Steuerbot (Preis: 29,95 Euro) und Taxfix (Preis: 39,99 Euro).

Bei den Browseranwendungen kamen sieben Programme in den Test: Am besten abgeschnitten hat WISO-Steuer-Web (Preis: 39,99 Euro, 29,95 Euro im Abo). Danach kommen Steuerfuchs von Hartwerk Digitalmedien (Preis: 14,95 Euro), Lohnsteuer kompakt (Preis: 29,95 Euro), smartsteuer (Preis: 34,99 Euro), Steuerbot (Preis: 29,95 Euro, taxfix (Preis: 39,99 Euro) und Wundertax (Preis: 34,95 Euro).

Und so funktioniert der Test: Anhand von drei fiktiven Steuerfällen hat die Stiftung Warentest untersucht, wie gut die Programme in den Prüf­punkten "korrekte Steuerbe­rechnung und Hinweise" und "Benutzerführung" abschneiden. Außerdem ging es um den Datenschutz. Die Noten reichen von "sehr gut" bis "ausreichend".

Und dann gibt es noch ELSTER

Was ist ELSTER? Die Abkür­zung "ELSTER" steht seit mehr als 25 Jahre für Elektronische Steuererklärung. Das ist die kostenlose Alternative zu den kommerziellen Steuerprogrammen. Dort kannst du ebenfalls die Steuererklärung digital ausfüllen. Das ist aber nur erfahrenen Anwender*innen zu empfehlen.

Naturgemäß gibt es keine Steuerspartipps. Es gibt nur allgemeine Hilfen zum Ausfüllen der Formulare. Das Finanzamt ist ja schließlich an deinem Geld interessiert. Wenn du dich in Steuerfragen nicht auskennst, hast du auch keine Chance, mit ELSTER das Optimum herauszuholen. Dies musst du bei der Abwägung, Ausgaben für ein Steuerprogramm oder nur ELSTER, bedenken. Ausgaben für ein digitales Steuerprogramm können daher gut investiertes Geld sein.

Michael Humpa, Redakteur des Technikmagazins CHIP, beurteilt die Software ELSTER so: "Mein ELSTER erleichtert das Ausfüllen der jährlichen Steuererklärung. Mit Steuersoftware von WISO & Co. kann die Web-App freilich nicht mithalten: Richtige Hinweise auf Pauschalen und die Absetzbarkeit von Sonderausgaben sucht man vergeblich."

Fazit

Ja, eine Steuererklärung richtigzumachen, kostet Mühe. Doch der Aufwand lohnt sich: Zuletzt lag die durchschnittliche Steuererstattung laut Statistischem Bundesamt bei 1.072 Euro. Wer zur Arbeit pendelt, im Homeoffice arbeitet, Handwerker*innen im Haus hatte oder Kinder betreut, kann die Steuerlast weiter drücken. Die digitale Steuersoftware ist dabei eine gute Unterstützung.

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Hinweis: Getestet wurden Produkte aus dem Jahr 2022, also für das Steuerjahr 2021.

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