Ohne es wahrzunehmen, erhielten über Jahre Prämiensparer und -sparerinnen der Sparkasse zu wenig Zinsen auf ihre Sparverträge. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Mitte Mai informiert, wird hier nun nachjustiert. 

Der Verband hat gegen eine Vielzahl von Sparkassen geklagt und im Falle der Stadtsparkasse München einen Vergleich erzielen können, welcher vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht geschlossen wurde. Zahlreiche Sparkassen-Kundinnen und -Kunden erhalten aufgrund dessen eine Nachzahlung. Diese fällt unterschiedlich hoch aus, je nachdem, wann begonnen wurde, den entsprechenden Prämiensparvertrag zu besparen.

Beträge im vierstelligen Bereich: Wie hoch kann die Nachzahlung ausfallen?

Nach Angaben des vzbv dürfen sich rund 2400 Kundinnen und Kunden der Stadtsparkasse München über die Nachzahlung freuen, die demnächst nachträglich in ihren Prämiensparverträgen landet. Häufig liegen die Beträge im vierstelligen Bereich, heißt es. Die Betroffenen hatten sich zuvor einer Musterfeststellungsklage des Verbandes angeschlossen. 

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"Rund 2400 Prämiensparer bleiben von einer längeren gerichtlichen Hängepartie verschont und erhalten stattdessen unkompliziert Geld nachgezahlt. Angesichts der Inflation und des höheren Alters vieler Prämiensparer und -sparerinnen ist das abgekürzte Verfahren in doppelter Hinsicht ein Gewinn für viele Menschen", erläutert Sebastian Reiling, Referent Team Sammelklagen im Verbraucherzentrale Bundesverband. Wer bereits in Rente ist und eine Nachzahlung erhält, dürfte sich doppelt freuen - im Dezember drohen nämlich Rentenkürzungen.

Es ist möglich, Nachzahlungen in Höhe von 0,85 bis 8,15 Prozent des am Ende angesparten Guthabens zu erhalten. Entscheidend für die Höhe des Prozentsatzes ist das Datum der ersten Sparrate. Wer beispielsweise 1998 mit monatlich 100 DM begonnen hat und zum Vertragsende mit 27.328 Euro rechnen kann, erhält laut Vergleichstabelle eine Nachzahlung in Höhe von 3,69 Prozent und somit 1008,40 Euro. So ein Beispiel der Verbraucherzentrale. Wie hoch ein "optimaler Kontostand" sein sollte und wie viel Geld die meisten Deutschen auf ihrem Konto haben, zeigt eine Umfrage der Deutschen Bank.

Nachzahlung hat einen Haken: So viel Steuern gehen weg 

Wo die Freude womöglich erst groß ist, kommt schnell die Ernüchterung: Vom Nachzahlungsbetrag werden Kapitalertragssteuer, Solidaritäts- und Kirchensteuer abgezogen. Wie hoch die Steuersätze sind, hängt vom jeweiligen Freistellungsauftrag ab. 

Alle betroffenen Sparer erhalten ein Schreiben und werden informiert. "Wer nicht am Vergleich teilnehmen und stattdessen beispielsweise auf eigene Faust klagen möchte, kann nach Erhalt des gerichtlichen Schreibens eine entsprechende schriftliche Austrittserklärung an das Gericht abgeben", ergänzt der Verbraucherzentrale Bundesverband auf seiner Website.

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