Das Aus der Riester-Rente? Millionen Verträge wurden bereits gekündigt – zu schlecht für viele Menschen. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD geht es darum um eine Reform. Hier heißt es: "Wir werden die bisherige Riester-Rente in ein neues Vorsorgeprodukt überführen, von bürokratischen Hemmnissen befreien und mit dem Verzicht auf zwingende Garantien sowie der Reduzierung der Verwaltungs-, Produkt- und Abschlusskosten reformieren.
Bisher ist die erhoffte Vorsorge für den Ruhestand einfach zu mangelhaft. Das Portal Finanztip hatte im Jahr 2024 bereits eine Analyse durchgeführt. Die Süddeutschen Zeitung hat die Ergebnisse offengelegt und damit gezeigt, wie sehr diese staatlich geförderte Altersvorsorge im Niedergang ist. Auf Nachfrage von inFranken.de hatte sich dazu auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) zu den Ergebnissen geäußert und die Ergebnisse eingeordnet – mit interessanten Hinweisen.
Die Rentenversicherung äußert sich zum Check der Riester-Rente
Grundsätzlich "begrüßt" die Deutsche Rentenversicherung "Untersuchungen zur Qualität der angebotenen Produkte im Bereich der geförderten Altersvorsorge". Dazu erklärt eine Sprecherin der DRV: "Sie können dazu beitragen, die Transparenz für die Verbraucher zu erhöhen und ihnen damit den Abschluss geeigneter Produkte zu erleichtern."
Bei den Ergebnissen aus dem Riester-Renten-Check der gemeinnützigen Organisation Finanzwende Recherche hält sich die Rentenversicherung zurück. Die Studie könne "aus ihrer Sicht nicht im Einzelnen bewertet werden, da dazu umfangreiche eigene Datenanalysen und Berechnungen erforderlich wären".
Allerdings sieht man einen entscheidenden Fakt der Untersuchungen durchaus kritisch: "Finanzwende legt als Qualitätskriterium für die Beurteilung der untersuchten Produkte im Bereich der geförderten Altersvorsorge eine Rendite von 2 Prozent zugrunde. Diese Zielmarke beruht augenscheinlich auf den Hinweisen der BaFin, die für Lebensversicherungsprodukte mindestens einen "realen Anlageerfolg" als erstrebenswert ansieht." Dieses Ziel sei demnach aus Kundensicht sicherlich nachvollziehbar.
DRV gibt wichtigen Hinweis – "noch nicht vollständig antizipiert"
Von der DRV kommt aber auch ein interessanter Hinweis. Mit Blick auf die Vergangenheit sollte bei allen Berechnungen beachtet werden, dass die Inflationsrate in den vergangen 20 Jahren für lange Zeit unter der Marke von 2 Prozent lag.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Laut eigener Angaben ist die BaFin ist im öffentlichen Interesse tätig. Ihr Hauptziel ist es demnach, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten. Bankkunden, Versicherte und Anleger sollen dem Finanzsystem vertrauen können. Zu ihren Aufgaben gehört es auch zu verhindern, dass das Finanzsystem zu Zwecken der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung missbraucht wird.
Und die Deutsche Rentenversicherung gibt zudem einen weiteren nicht unwichtigen Fakt im Blick zu haben: "Die hohen Inflationsraten der vergangen 3 Jahren wiederum haben zu einem starken Anstieg der Zinsen geführt, die sich auch in einer stärkeren Überschussbeteiligung der Kunden bei Lebensversicherungen ausdrücken sollten. Eine Entwicklung, die in den Produktinformationsblättern für untersuchte Riester- und Rürup-Produkte gegebenenfalls noch nicht vollständig antizipiert wurde."
Kündigung der Riester-Rente gut überlegen
Die Riester-Rente kündigen? Den Vertrag auflösen kann teuer werden. Besser ist es genau zu prüfen welche Alternativen es gibt.
Laut dem Portal Finanztip wurden von den mehr als 20 Millionen bis Ende 2023 abgeschlossenen Verträgen bereits rund 4,6 Millionen gekündigt – allerdings mit finanziellen Folgen.
Hierzu erklären die Experten: Wer die Riester-Rente kündigt, dem werden alle erhaltenen Zulagen und Steuervorteile von Erspartem abgezogen. Das Restguthaben bekommt man zurück.