Für das Jahr 2024 dürfen sich Rentner wohl über eine deutliche Rentenerhöhung freuen. Mehr Geld im Ruhestand können durchaus viele Menschen in Deutschland gebrauchen. Neueste Angaben des Bundesarbeitsministeriums fallen wenig erfreulich aus.

Wie aus einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht, vermeldet das Ministerium auf schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Sahra Wagenknecht, dass mehr als jeder zweite Rentner, der 40 Jahre oder mehr gearbeitet hat, weniger als 1400 Euro Rente monatlich in der Tasche hat. Das Antwortschreiben liegt demnach der Neuen Osnabrücker Zeitung vor.

Nach 40 Jahren Arbeit oft unter 1400 Euro Rente

Laut Meldung des Ministeriums sind es rund 3,8 Millionen der gesetzlich versicherte Rentner, die nach 40 oder mehr Jahren Arbeit unter der Marke von 1400 Euro Nettorente (Rentenzahlbetrag) monatlich liegen. 2,5 Millionen davon haben am Ende sogar noch weniger als 1200 Euro monatlich zur Verfügung.

Nicht verwunderlich, dass das Vertrauen in die Rente wohl verloren gegangen ist. In einer inFranken.de-Umfrage dazu, gaben bislang von über 20.000 Teilnehmern über 70 Prozent an, sie würden davon ausgehen, dass ihnen im Ruhestand das Geld fehlen wird. 

Die Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zur Rente 

Zu den Zahlen des Bundesarbeitsministeriums erklärte Wagenknecht laut dpa: „Das deutsche Rentensystem liegt auf der Intensivstation. In kaum einem anderen Land erhalten Normal- und Geringverdiener, die ihr Leben lang hart geschuftet haben, so wenig Rente wie in Deutschland.“

Aus den Zahlen geht dem Beitrag nach auch hervor, „dass ein Durchschnittsverdiener im Schnitt über 48 Jahre arbeiten müsste, um auf eine Rente von 1600 Euro zu kommen. Um 1400 Euro zu erhalten, müsste er 42 Jahre arbeiten“.

Rente kassieren nach Tabelle – so wird kein Geld abgezogen

Wagenknecht forderte demzufolge ein grundsätzlich anderes Rentensystem: „Wir brauchen keine spekulative Aktienrente, sondern einen bundesweiten Volksentscheid über eine Rente nach dem Vorbild Österreichs.“

Rentenreform – Verweis auf Österreich für bessere Umsetzung

In den vergangenen Wochen wurden in der Politik immer neue Überlegungen für Reformen diskutiert. So kritisierte die CDU die Aktienrente und forderte die Flexi-Rente

Aktienrente

Definiert wird eine Aktienrente als eine kapitalgedeckte und langfristige Altersvorsorge, die im Rahmen einer stetigen Anlage an der Börse aufgebaut wird. 

Der Blick nach Österreich oder Schweden lohnt sich dabei durchaus. Machen sie es besser?  Beide Länder gehen in jedem Fall andere Wege, als Deutschland bisher. Wagenknecht weist laut Beitrag der Deutschen Presse-Agentur darauf hin, dass in Österreich eine langjährig versicherte Person im Schnitt etwa 800 Euro mehr im Monat zur Verfügung hat: „Die miserablen deutschen Renten wären in vielen europäischen Ländern undenkbar.“ Im EU-Schnitt liege das Rentenniveau demnach rund zehn Prozent höher als in Deutschland.