2014 - vor mehr als zehn Jahren - wurde das Konzept der "Rente mit 63" in der Bundesrepublik eingeführt - auch "Altersrente für besonders langjährige Versicherte" genannt. Wer 45 Jahre in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt hat, sollte so die Möglichkeit bekommen, ohne Abschläge mit 63 Jahren in Rente zu gehen.

Doch das war einmal. Da das Renteneintrittsalter schrittweise angehoben wird, verschiebt sich der Renteneintritt für alle, die zwischen 1953 und 1963 geboren sind, sowieso auf 65 Jahre. Trotzdem ist der vorzeitige Ruhestand noch möglich - das ist allerdings mit hohen Kosten verbunden. 

Menschen, die hart körperlich arbeiten, sind im Nachteil: So hoch sind die Abschläge für die Rente mit 63

Überdies bemängelt der BR jetzt in einem Bericht, dass die "Rente mit 63" ursprünglich für Menschen konzipiert wurde, die in einem schwer körperlichen Job arbeiten. Allerdings ist es für diese kaum möglich eher den Ruhestand anzutreten, da durch die erheblichen Abschläge, die dadurch abgezogen würden, die Rente nicht mehr zum Leben reichen würde. 

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Wer eher in Rente geht, muss nämlich mit Abschlägen von bis zu 14,4 Prozent rechnen. Für jeden Monat, den man eher den Ruhestand genießen möchte, werden 0,3 Prozent von der Rente abgezogen - und zwar ein restliches Leben lang. Das macht sich im Geldbeutel deutlich bemerkbar, weshalb zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezwungen sind, bis zum entsprechenden Renteneintrittsalter zu arbeiten. 

Nur, wer als Erwerbstätiger schon genug verdient hat und zusätzlich die Möglichkeit hatte, privat zurückzulegen, kann sich leichter einen früheren Renteneintritt erlauben beziehungsweise leisten. Und das begrüßen diverse Parteien und zahlreiche Unternehmer.

Arbeitsmarktforscher mit Alternativvorschlag: "Wo sie Stärken einsetzen können"

Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung erläutert im Gespräch mit dem BR: "Wenn Menschen schwer gearbeitet haben, ist es gerechtfertigt, dass man ihnen eine frühere Rente geben möchte. Aber: Über die nächsten 15 Jahre verlieren wir sieben Millionen Arbeitskräfte in Folge der Alterung. Wir sollen also nicht auf Frühverrentung setzen, sondern darauf, Menschen weiterzuentwickeln in verwandte Bereiche, wo sie Ihre Stärken einsetzen können."

Eine andere Meinung vertritt hier Verena Bentele vom VdK: "Die Politik muss sich um die kümmern, die nicht bis zur Regelaltersgrenze durchhalten. Wer mit Abschlägen nach 35 Jahren in Rente gehen möchte, muss daher anders betrachtet werden als diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten können."

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