Erst vor wenigen Tagen hat die Deutsche Rentenversicherung (DRV) mit ihrem Rentenatlas 2025 aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Rente in Deutschland veröffentlicht. Für Bayern zeigte sich dabei eine im Vergleich der Bundesländer die größte Rentenlücke zwischen Männern und Frauen. Damit verbunden das Thema Altersarmut bei Frauen.

Dazu stellen weitere Untersuchungen deutlich dar, dass es für viele Menschen schwer wird, mit ihrem Gehalt eine gute Altersvorsorge zu bekommen. Mit bestimmten Gehältern landet man sicher in der Altersarmut. 

Mit diesem Gehalt bekommt man eine Rente auf Niveau der Armutsrisikoschwelle

Bereits Mitte des Jahres hatte die Linke im Bundestag einen Beitrag veröffentlicht, indem sie erklärt, dass 40 Prozent der Vollzeitbeschäftigten pro Monat weniger als 3.500 Euro Brutto verdienen würden. Die Angaben gingen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Linken-Politiker Dietmar Bartsch hervor.

Demnach bekommen 9,2 Millionen Menschen einen Lohn, der unter diesem Wert liegt. 4,6 Millionen Menschen, so heißt es weiter, verdienen sogar weniger als 2.750 Euro im Monat. Damit ist jeder fünfte Vollbeschäftigte betroffen. Den Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge liegt die Armutsgrenze in Deutschland bei einem Nettoeinkommen von 1.378 Euro im Monat. Derzeit seien davon 13,1 Millionen Menschen betroffen. Was muss man verdienen, um eine Rente auf Niveau der Armutsrisikoschwelle zu bekommen?

  • Für eine Rente auf Niveau der Armutsrisikoschwelle, müsste man mindestens 3.300 Euro Brutto verdienen (ohne andere Formen der Altersvorsorge).
    Wie ein Beitrag vom Paritätischem Wohlfahrtsverband zeigt, sind Menschen im Ruhestand mit 19 % überproportional von Armut betroffen.

Wer ist besonders oft von Armut betroffen und muss sich um die Rente sorgen?

Im Armutsbericht 2025 des Paritätischen Gesamtverbandes steht, dass in Deutschland von 2023 auf 2024 ein Anstieg der Armutsquote um 1,1 Prozentpunkte auf eine Quote von 15,5 Prozent zu beobachten (MZ-SILC-Erhebung des Statistischen Bundesamtes) sei. Am häufigsten betroffen von Einkommens-Armut sind: 

  • Alleinerziehende (27 Prozent) 
  • Alleinlebende (29 Prozent) 
  • junge Erwachsene im Alter von 18 bis unter 25 Jahren (24,8 Prozent) 
  • Menschen ab 65 Jahren (19,4 Prozent)

Was ebenfalls beobachtet wurde, ist die Tatsache, dass sich die Grenze für die Armut weiter verschoben hat. Dazu heißt es: "Zwar ist die Armutsschwelle von 1300 EUR in 2020 nominal auf 1378 EUR in 2024 gestiegen, das heißt aber nicht, dass sich arme Menschen mehr leisten können. Das Gegenteil ist der Fall." Durch die Inflation werden die Armen kaufkraftbereinigt immer ärmer. 

Was heißt kaufkraftbereinigt mit Blick auf die Armut?

Der Gesamtverband erklärt zur Kaufkraftbereinigung: "Gleicht man die Entwicklung der Median-Einkommen, also der mittleren Einkommen der Armen, mit der Preisentwicklung ab, so zeigt sich, dass die Armen seit 2020 real noch ärmer geworden sind."

  • 2020 verfügten die Armen noch im Schnitt über 981 Euro monatlich.
  • 2024 entspricht das preisbereinigte Median-Einkommen der Einkommensarmen 914 Euro.

Den Angaben wird laut Paritätischen Gesamtverband zu Grunde gelegt, "dass man sich in 2024 für einen Euro weniger kaufen kann als noch in 2020. Im Vergleich von 2020 zu 2024 haben kaufkraftbereinigt die Armen im Schnitt weniger zur Verfügung."

Änderung ab 2026 bei Rentenpunkten: Gute Rente noch schwieriger

Wichtig für eine gute Altersvorsorge sind besonders die Entgeltpunkte oder Rentenpunkte. Sie dokumentieren den individuellen Rentenanspruch, indem sie den eigenen Verdienst eines Jahres im Verhältnis zum Durchschnittsverdienst aller Versicherten darstellen. Wer wenig verdient hat es schwer entsprechend Punkte zu sammeln. 

Mit einer Änderung bei den Entgeltpunkten ab 2026 wird es noch schwerer auf eine gute Rente zu kommen. Laut den Experten von rentenbescheid24  macht diese Regelung den Rentenpunkt so teuer wie noch nie zuvor. 

Für die gleiche Arbeitsleistung bekommen Beschäftigte künftig weniger Rente. Fachleute warnen vor den finanziellen Folgen und sprechen von einem echten Rentenschock. Viele werden sich daher früher oder später mit Alternativen wie der Aktivrente beschäftigen müssen.