Finanzielle Sicherheit im Alter ist ein weit verbreiteter Wunsch. Doch auf die gesetzliche Rente allein verlassen sich nur noch wenige. Private Altersvorsorge gewinnt daher an Bedeutung. Wie dick das zusätzliche Polster sein muss, hängt jedoch maßgeblich davon ab, wie hoch die gesetzliche Rente später ausfällt.
Dass die eigenen Gehälter im Laufe der Berufsjahre eine zentrale Rolle für die Berechnung der Rente spielen, dürfte keine große Überraschung sein. Doch wie funktioniert das System genau? Wir erklären es euch.
Rentenpunkte sammeln: So viele bekommst du pro Jahr für dein Gehalt
Am wichtigsten für die Höhe deiner künftigen Rentenauszahlungen sind die sogenannten Rentenpunkte. Diese sammelst du über die Jahre hinweg durch deine beruflichen Tätigkeiten. Ein Punkt steht laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) aktuell für eine spätere monatliche Bruttorente von 39,32 Euro. Das ändert sich jedoch schon bald: Ab dem 1. Juli 2025 bekommst du für einen Rentenpunkt später eine Rente von 40,79 Euro.
Einen vollen Punkt erhältst du jedes Jahr, wenn dein Gehalt genau bei dem Durchschnittsgehalt aller Versicherten in diesem Jahr liegt. Laut der DRV liegt der vorläufige Wert für 2025 bei 50.493 Euro. Das bedeutet: Würdest du beispielsweise 45 Jahre lang arbeiten und in jedem Jahr das Durchschnittsgehalt verdienen, sammelst du 45 Rentenpunkte. Dann läge deine Bruttorente bei circa 1.835,55 (Berechnung: 40,79 x 45). Wichtig: Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge und unter Umständen Steuern werden hiervon noch abgezogen.
Realistisch ist es allerdings kaum, dass du jedes Jahr bis zur Rente genau das Gleiche verdienst, wie der Durchschnitt aller Versicherten. Man kann jedoch nicht nur ganze Punkte sammeln: Verdienst du beispielsweise genau die Hälfte, bekommst du einen halben Punkt - verdienst du mehr als der Durchschnitt, sammelst du automatisch mehr Punkte. Generell gilt: Je mehr du verdienst, desto mehr Entgeltpunkte sammelst du.
Höchstgrenze: So viele Rentenpunkte kannst du maximal pro Jahr sammeln
Es gibt allerdings auch eine Grenze. Diese variiert genauso wie das Durchschnittseinkommen Jahr für Jahr. Errechnet werden kann sie, indem man die aktuelle Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung durch das vorläufige Durchschnittsgehalt teilt. Laut der Bundesregierung liegt die Bemessungsgrenze seit Januar 2025 bei 96.600 Euro. Die Rechnung ergibt einen Wert von 1,91 Entgeltpunkten - das bedeutet: Für das Jahr 2025 können maximal 1,91 Entgeltpunkte gesammelt werden. Aber wie viele Rentenpunkte bekommst du nun pro Jahr für dein Jahresgehalt? Wir haben ein paar Beispiele für dich zusammengetragen:
- 20.000 Euro Jahresgehalt = 0,3961 Rentenpunkte
- 25.000 Euro Jahresgehalt = 0,4951 Rentenpunkte
- 30.000 Euro Jahresgehalt = 0,5941 Rentenpunkte
- 35.000 Euro Jahresgehalt = 0,6932 Rentenpunkte
- 40.000 Euro Jahresgehalt = 0,7922 Rentenpunkte
- 45.000 Euro Jahresgehalt = 0,8912 Rentenpunkte
- 50.000 Euro Jahresgehalt = 0,9902 Rentenpunkte
- 55.000 Euro Jahresgehalt = 1,0893 Rentenpunkte
- 60.000 Euro Jahresgehalt = 1,1883 Rentenpunkte
- 65.000 Euro Jahresgehalt = 1,2873 Rentenpunkte
- 70.000 Euro Jahresgehalt = 1,3863 Rentenpunkte
- 75.000 Euro Jahresgehalt = 1,4854 Rentenpunkte
- 80.000 Euro Jahresgehalt = 1,5844 Rentenpunkte
Man kann allerdings auch Rentenpunkte nachkaufen. Laut der Versicherungskammer Bayern geht das aber nur, wenn die Versicherten mindestens 50 Jahre alt und noch nicht in Rente gegangen sind. Im besten Fall wird die Mindestversicherungszeit von 35 Jahren außerdem einige Zeit vor der Regelaltersgrenze erreicht.