Trinkgeld hat weltweit eine lange Tradition. Hier in Deutschland gelten als Faustregeln 5 bis 10 Prozent oder das Aufrunden eines Betrags in eine angemessene Summe. Der Deutsche Gesetzgeber erlaubt Service-Kräften Trinkgeld anzunehmen. So könnt ihr das getrost tun, ohne Bedenken über die Legalität des Trinkgelds zu haben.
Menschen, die in der Gastronomie arbeiten, haben oft geringere Einkommen, weshalb sie an Trinkgelder gebunden sind, um ihren Lebensunterhalt aufbessern zu können. Sie sind dankbar dafür.
Trinkgeld: Belohnung für guten Service im Restaurant
Wenn das Essen geschmeckt hat und der freundliche Service dazu beigetragen hat, euch als Gast wohl zu fühlen, dann solltet ihr nicht zögern, auf die meist zweistellige Rechnung 5 bis 10 Prozent aufzuschlagen. Fällt die Rechnungssumme auf einen großen dreistelligen Betrag, wie zum Beispiel 400 Euro und höher, darf das Trinkgeld kleiner als 10 Prozent sein.
Kleiner darf das Trinkgeld auch bei einem Cafébesuch sein, wenn du zum Beispiel nur zwei heiße Getränke und ein Sandwich bestellst. Bei Beträgen, die weniger als zehn Euro ausmachen, kannst du die Summe auf den nächsten Euro aufrunden.
Gaststätten, die man gerne und regelmäßig besucht, werden zu Restaurants des Vertrauens, weil man zufrieden, glücklich und satt wird. Mit der Zeit kennt man als Gast die Belegschaft und umgekehrt. Besonders hier ist eine Wertschätzung in Form einer fairen Trinkgeld-Belohnung für den guten Service ratsam.
Trinkgeld für den Lieferdienst - wie viel gibt man hier?
Sie radeln in Windeseile durch die Stadt, fahren unter Zeitdruck mit ihren Mopeds und kleinen Autos viele Kilometer durch den stressigen Verkehr und sie rennen zahllose Treppen auf und ab, um uns so schnell wie möglich ein warmes Essen zu bringen. Diese Arbeit leisten die Essenslieferanten oftmals für einen Mindestlohn. Es steht außer Frage, dem Lieferdienst ein Trinkgeld zu gönnen.
Deine Spende für die Lieferung darf kleiner sein, als das, was du in einem Restaurant gibst. Die Lieferanten machst du schon mit zwei bis drei Euro glücklich. Es kommt natürlich auch auf die Menge deiner Bestellungen an. Lässt du dir nur einen Döner oder eine Pizza liefern, deren Rechnung unter zehn Euro fällt, ist es in Ordnung, den Lieferservice mit einem Euro zu würdigen.
Bei größeren Bestellungen solltest du die Mühe vom Bringservice in Betracht ziehen und wahrlich deine Anerkennung zeigen, indem du eine höhere Summe spendierst.
Kein Trinkgeld geben - in diesen Situationen ist das legitim
Es kommt vor, dass du mit dem Essen oder mit einem unfreundlichen Service nicht zufrieden bist. Dann ist es auch fair, das Trinkgeld gering zu halten oder gar wegzulassen. Doch bevor du dich dazu entscheidest, könnte eine kurze und ehrliche Reflexion darüber nicht schaden, ob die Unzufriedenheit nicht an der eigenen gegenwärtigen Stimmung liegen kann. Es kann aber auch an den Arbeitsumständen und den Arbeitsbedingungen liegen, in denen die Liefer- oder Servicekräfte arbeiten müssen.
Manchmal ist der Grund, das Trinkgeld gering zu halten oder ganz wegzulassen, eine berechtigte Sparsamkeit. Vielleicht hast du gerade nicht ausreichend Geld zur Verfügung. Dann ist es vollkommen in Ordnung, weniger Trinkgeld zu geben. Wenn du mit einem freundlichen Lächeln und mit einem netten und ehrlichen Satz dem Service klarmachst, wie zum Beispiel: "Sorry, dass ich im Augenblick nicht mehr Geld übrig habe - aber die Bewirtung war gut, vielen Dank dafür!", dann wirst du sicherlich ein verständnisvolles Lächeln zurückgewinnen.
Angenommen, die Sparsamkeit grenzt eher an Knauserei, dann solltest du versucht sein, über deinen Schatten zu springen. Besonders, wenn du finanziell besser situiert bist, als eine Servicekraft oder ein Essenslieferant. Sofern du spendest und deine Anerkennung zeigst, wirst du als gebührende Resonanz, Achtung und Dankbarkeit ernten und dich gewiss wohler fühlen.