• Wie erkennst du Mobbing am Arbeitsplatz?
  • Wie lange kannst du dich bei Mobbing krankschreiben lassen?
  • Was kannst du gegen Mobbing am Arbeitsplatz tun?

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernst zu nehmendes Problem, das weit über ein einfaches Konfliktgespräch hinausgeht: Es kann nicht nur das berufliche Umfeld betreffen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen Person haben. Wer mit Mobbing zu kämpfen hat, fühlt sich häufig allein und hilflos.

Wie erkennst du Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing ist kein einmaliger Vorfall, sondern ein wiederholtes und systematisches Verhalten, das darauf abzielt, eine Person zu schikanieren, zu isolieren oder herabzuwürdigen. Es kann auf verschiedene Arten auftreten – verbal oder durch bestimmte Handlungen. Klare Zeichen für Mobbing sind zum Beispiel ständige, oft unberechtigte Kritik und herabwürdigende Kommentare, die dir gegenüber geäußert werden. Auch wenn du gute Arbeit leistest, wirst du immer wieder öffentlich oder in privaten Gesprächen kritisiert, ohne dass es eine klare Grundlage dafür gibt.

Wenn du bewusst von deinem Team oder wichtigen Arbeitsprozessen ausgeschlossen wirst, deine Kollegen dich meiden oder von Gruppenaktivitäten ausschließen, ohne dass es einen offensichtlichen Grund gibt, kann es sich ebenfalls um Mobbing handeln. Gerüchte oder Lügen, die über dich verbreitet werden, können auch ein Zeichen für Mobbing sein. Diese absichtliche Desinformation kann dazu dienen, dein Ansehen zu schädigen und deine Position im Team zu schwächen. Ein weiteres mögliches Zeichen für Mobbing ist, wenn dir immer wieder unangemessene Aufgaben zugewiesen werden, die weit unter deinem Kompetenzniveau liegen oder dich übermäßig belasten.

Um später nachweisen zu können, was passiert ist, solltest du alle Vorfälle von Mobbing dokumentieren und notieren. In vielen Fällen kann zudem ein offenes Gespräch mit dem Vorgesetzten oder der Personalabteilung weiterhelfen und die Situation klären. Ein Austausch mit vertrauten Kollegen kann unter Umständen auch hilfreich sein: Wenn andere Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht haben, stärkt das dein Vertrauen, dass du nicht allein bist.

Wie lange kannst du dich bei Mobbing krankschreiben lassen?

Die Dauer einer Krankschreibung aufgrund von Mobbing kann sehr unterschiedlich ausfallen. Je nach Schwere des Mobbings und auch abhängig von der individuellen Reaktion auf den Stress und von den gesundheitlichen Auswirkungen ist eine Krankschreibung von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen möglich.

Mobbing hat oft schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Symptome wie Ängste, Depressionen, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen sind häufige Begleiter. Die Dauer einer Krankschreibung hängt stark davon ab, wie schwerwiegend diese Symptome sind und wie schnell sich eine Besserung einstellen kann. Neben den psychischen Auswirkungen können auch körperliche Symptome wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Bauchkrämpfe auftreten. Diese physischen Beschwerden können den Arbeitsalltag erheblich beeinträchtigen und eine längere Auszeit erforderlich machen.

Ein Arzt oder Psychotherapeut kann die Symptome diagnostizieren und feststellen, wie lange du für eine vollständige Genesung benötigen könntest. Dabei wird nicht nur die körperliche Gesundheit berücksichtigt, sondern auch die psychische Verfassung, etwa in Bezug auf mögliche Depressionen oder Ängste. Wenn Mobbing über längere Zeit andauert, können die Auswirkungen tiefgreifender werden und es kann zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder einer chronischen Depression kommen. Eine längere Krankschreibung ist in solchen Fällen nicht selten, da die Genesung mehrere Monate dauern kann. Wenn du wieder in deinen Arbeitsalltag zurückkehren kannst und dein behandelnder Arzt das auch empfiehlt, solltest du langsam und schrittweise mit der Wiedereingliederung beginnen. Dein Arzt kann dir einen Wiedereingliederungsplan erstellen, der dich im Arbeitsalltag unterstützt.

Was kannst du gegen Mobbing am Arbeitsplatz tun?

Sich gegen Mobbing zu wehren, kann eine große Herausforderung sein, ist aber nicht unmöglich. Es gibt verschiedene Ansätze, wie du die Situation verbessern kannst. Ein erster Schritt im Kampf gegen Mobbing kann sein, das offene Gespräch zu suchen. Wenn du dich dazu in der Lage fühlst, sprich die betroffene Person direkt und sachlich auf ihr Verhalten an. Suche dir außerdem Unterstützung von Kollegen, Vorgesetzten oder der Personalabteilung. In vielen Unternehmen gibt es spezielle Anlaufstellen für Mobbingopfer, die dir helfen können, das Problem zu lösen und die Situation zu deeskalieren.

So können der Betriebsrat oder eine Gewerkschaft rechtliche Unterstützung bieten und sich für deine Rechte am Arbeitsplatz einsetzen. Sie können helfen, die Situation zu lösen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und das Mobbing weiterhin anhält, kannst du rechtliche Schritte gegen den Mobber oder das Unternehmen erwägen. 

Wichtig ist, dass du immer auf deine psychische und körperliche Gesundheit achtest. Suche regelmäßig den Rat eines Arztes oder Psychotherapeuten, um dich zu stabilisieren und gegebenenfalls therapeutische Unterstützung zu erhalten. Achte auch darauf, dass du dich nicht von der Mobbing-Situation zu sehr einnehmen lässt. Pflege deine Freizeitaktivitäten und dein soziales Umfeld. Meditation, Yoga oder regelmäßiger Sport können helfen, den Stress abzubauen und das psychische Gleichgewicht zu stabilisieren.