Wer das 27. Lebensjahr erreicht hat und seit mindestens 60 Monaten Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leistet, bekommt grundsätzlich jährlich eine Renteninformation - zumindest in der Regel. Im Fall eines Nürnbergers blieb dieser jährliche Bescheid jedoch aus. Der Grund dafür war schnell gefunden: Die Versicherung ging davon aus, dass er verstorben sei.

Wie der Mann im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten berichtet, sei ihm jedoch nicht erklärt worden, wie es zu dem Fehler kam. Ein möglicher Grund könnte ihm zufolge sein, dass er länger keine Beiträge gezahlt habe. Als er sich wegen der ausbleibenden Renteninformationen bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) meldete, hieß es demnach: "Das ist jetzt ein bisschen makaber, aber bei mir steht, Sie wären tot".

Rentenversicherung hält Nürnberger für tot - DRV erklärt sich

Auf Nachfrage von inFranken.de heißt es vonseiten der DRV: Man betreue deutschlandweit 54 Millionen Versicherte und 21 Millionen Rentner. Persönliche Daten wie Adressänderungen, Geburten oder auch Sterbedaten erhalte man dabei von Versicherten und Rentnern, aber auch von den Meldebehörden wie beispielsweise Einwohnermeldeämtern oder Krankenkassen.

"Bei mehr als 75 Millionen zu betreuende Personen können, selbst bei größtmöglicher Sorgfalt, Fehler bei der Zuordnung der Daten nicht gänzlich ausgeschlossen werden", betont eine Sprecherin. Ob das vermeintliche Sterbedatum im Falle des Nürnbergers vom Einwohnermeldeamt, der Krankenkasse oder von einer anderen Stelle falsch zugeordnet wurde, lasse sich allerdings nicht nachvollziehen.

Doch warum ist die Renteninformation wichtig? Sie zeigt, wie viel Rente die versicherte Person bisher angespart hat und wie hoch die voraussichtliche Rente sein könnte und ist damit eine wichtige Planungsgrundlage. In einem anderen Artikel haben wir dir bereits erklärt, wie sich die Rente anhand der Rentenformel berechnen lässt.

Renteninformation: Deshalb ist sie so wichtig

Auch Hinweise auf mögliche Lücken im Versicherungsverlauf werden durch die Renteninformation ersichtlich, zudem lässt sich dadurch prüfen, ob alle Beitragszeiten richtig erfasst sind. Die Renteninformation beinhaltet laut DRV folgende Informationen:

  • Angaben über die Grundlage der Rentenberechnung,
  • Angaben über die Höhe einer Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, die zu zahlen wäre, wenn der Leistungsfall der vollen Erwerbsminderung bereits vorliegen würde,
  • Angabe über die bereits erreichte Höhe einer Altersrente
  • eine Prognose über die Höhe der zu erwartenden Regelaltersrente,
  • Informationen über die Auswirkungen künftiger Rentenanpassungen und
  • eine Übersicht über die Höhe der Beiträge, die für Beitragszeiten vom Versicherten, dem Arbeitgeber oder von öffentlichen Kassen gezahlt worden sind.

Die Deutsche Rentenversicherung weist darauf hin, dass für die spätere Rentenberechnung alle Daten ab dem 17. Lebensjahr relevant sind. Dazu zählen unter anderem Schul- und Studienzeiten, Beschäftigungsperioden – auch Minijobs –, Zeiten der Kindererziehung sowie Tätigkeiten im Ausland. Wurde bereits vor dem 17. Geburtstag gearbeitet, sollte auch diese Zeit im Versicherungsverlauf erfasst sein. Fehlende Angaben können im Rahmen einer Kontenklärung nachträglich gemeldet werden.

Ab dem 55. Lebensjahr erhält man eine Rentenauskunft

In der Regel bekommt man die Renteninformation dann bis zum 54. Lebensjahr. Ab dem 55. Lebensjahr wird sie durch eine ausführliche Rentenauskunft ersetzt, erklären die Experten. Sollte die Renteninformation nicht bis zum Ende eines Jahres zugesandt worden sein, können Versicherte diese eigenständig über die Online-Services beantragen