• Warum du die Entscheidung für einen Kredit bewusst treffen solltest
  • Warum es ratsam sein kann, das Geld erst anzusparen
  • Wieso du günstige Kredite vergleichen solltest

Bevor du einen Kreditvertrag abschließt, solltest du unbedingt ganz genau darüber nachdenken, ob es die Investition, die du tätigen möchtest, wert ist. Vielleicht wäre es auch ratsamer, das Geld erst auf die Seite zu legen und dann anzuschaffen. Vielleicht ist die Investition auf den zweiten Blick aber auch gar nicht notwendig? Bist du dennoch von deinem Vorhaben überzeugt, schaue dir mehrere Kreditangebote an und prüfe die Verträge. Wichtig ist, dass du dich nicht von einem gering erscheinenden monatlichen Betrag, den du zurückbezahlen sollst, beeindrucken lässt. Was zählt, ist der effektive Jahreszins, schreibt die Verbraucherzentrale.

Warum lohnt sich der Vergleich verschiedener Kreditangebote?

Interessierst du dich für ein Darlehen, darfst dich nicht davon beeindrucken lassen, dass du beispielsweise nur eine kleine monatliche Rate abbezahlen musst. Für die Sonderkosten ist der effektive Jahreszins von Interesse. Diesen müssen die Kreditgeber per Gesetz angeben. Im effektiven Jahreszins sind laut Verbraucherzentrale die Kosten auf die Laufzeit umgelegt.  

Darüber hinaus solltest du auch auf Kosten achten, denen im effektiven Jahreszins nicht Rechnung getragen wird. Dazu gehört laut Verbraucherzentrale der Abschluss einer Restschuldversicherung. Bei deinem Vergleich solltest du nur Kredite mit klaren Bedingungen berücksichtigten. Wenn du dir Kredite mit variablen Bedingungen anschaust, ist der effektive Jahreszins in der Regel geringer. Doch variable Bedingungen bedeuten auch ein deutlich höheres Risiko, zum Beispiel wenn die Zinsen insgesamt angehoben werden. 

Damit du für dich den besten Kredit aussuchen kannst, solltest du die Parameter, die für dich wichtig sind, miteinander vergleichen. Um einen echten Vergleich zu haben, ist es notwendig, dass die Laufzeiten jeweils identisch sind. Lasse dich nicht zu einer Entscheidung drängen, sondern wäge für dich in Ruhe alle Vor- und Nachteile ab.

Für welches Darlehen solltest du dich entscheiden?

Generell rät die Verbraucherzentrale davon ab, dass du Produkte mit einem Darlehen erwirbst. Beispielsweise solltest du dir Dinge wie eine Küchenmaschine oder einen Konzertbesuch nur leisten, wenn du die finanziellen Mittel dazu hast. Denn vermutlich hält die Freude darüber nur kurz an, aber die finanzielle Verpflichtung wird dich lange begleiten. Das kann dir dann auf die Füße fallen, wenn du die Raten nicht mehr zahlen kannst und das, was du gekauft hast, lässt sich auch nicht mehr weiterverkaufen oder nur zu einem deutlich niedrigeren Preis. Ein solches Darlehen solltest du dir sparen. 

Wenn du sicher bist, kannst du einen Raten- oder Konsumentenkredit beantragen, schreibt die Verbraucherzentrale. Auf keinen Fall solltest du den Dispokredit deines Bankkontos nutzen. Denn ein Dispokredit lohnt sich nur dann, wenn du ihn rasch wieder tilgen kannst. 

Bei einem Ratenkredit solltest du zunächst verschiedene Angebote vergleichen. Aufpassen solltest du bei Darlehen, die dir von Kreditvermittlern angeboten werden. Sie locken dich oft mit einer schnellen Kreditzusage und Auszahlung, sogar ganz ohne Schufa. Aber genau das sollte dich zweifeln lassen. Jede seriöse Bank fordert eine Schufa-Auskunft ein, um die Kreditwürdigkeit zu prüfen

Wie lassen sich versteckte Kosten vermeiden?

Versteckte Kosten sind beispielsweise bei flexiblen Darlehensformen vorhanden. Denn hier kann bei einem höheren Zinssatz auch die gesamte Mindestrate in die Höhe schnellen. Das führt dazu, dass sich die Laufzeit deines Kredits deutlich verlängert. Auch ein niedriger Zinssatz, der aber nur für die ersten Monate gilt, klingt gut. Nach dieser Zeit kann dieser Zinssatz beispielsweise an die Marktbedingungen angepasst werden und deutlich höher als vermutet liegen.

Außerdem warnt die Verbraucherzentrale vor kombinierten Verträgen, zum Beispiel vor der Kombination eines Kreditvertrags mit einer Kapital-Lebensversicherung. Denn, so die Verbraucherzentrale, ein solcher Vertrag, sei in der Regel viel teurer als ein reines Darlehensangebot. Eine Liste mit Nachteilen kannst du hier nachlesen. 

Auch die Wahl einer zusätzlichen Restschuldversicherung sollte gut überlegt sein. Sie soll verhindert, dass im Todesfall des Kreditnehmers Erben belastet werden. Doch die Vorteile klingen besser als sie in der Realität sind. Die zusätzlichen Kosten schlagen sich im effektiven Jahreszins nieder. Auch hier kannst du die Vor- und Nachteile im Detail bei der Verbraucherzentrale nachlesen. 

Welche Alternativen zu Krediten gibt es?

Damit du im besten Fall gar keinen Kredit in Anspruch nehmen musst, ist eine gute Planung deiner Finanzen wichtig. Deine Ein- und Ausgaben kannst du beispielsweise mit dem Computer, in einer App oder handschriftlich verwalten

Du solltest Ein- und Ausgaben gegenrechnen und am Ende ausrechnen, was noch übrig bleibt. So erstellst du deine persönliche Bilanz. Am besten stellst du diese Bilanz Monat für Monat oder jährlich auf. Denn es gibt zum Beispiel Ein- und Ausgaben, die monatlich wiederkehrend sind und andere beziehen sich auf ein Jahr

Wie du deine Bilanz führst, hängt auch davon ab, welches Ziel du verfolgst. Wenn du nur wissen möchtest, was dir am Ende vom Monat oder Jahr übrig bleibt, reicht das Gegenüberstellen von Ein- und Ausgaben aus. Wenn du aber zum Beispiel wissen möchtest, welchen Spielraum in welchem Bereich du hast, solltest du deine Ausgaben kategorisieren (Lebensmittel, Klamotten, Reisen etc.). Durch den Überblick erkennst du auch Sparpotentiale und weißt, worauf du zukünftig verzichten kannst, wie zum Beispiel auf das häufige Essen in Restaurants. 

Was tun, bei finanziellen Engpässen?

Du hast deine Bilanz aufgestellt und hast erkannt, dass entweder zum ersten Mal oder sogar jedes Mal die Ausgaben die Einnahmen übersteigen? Dann hast du ein Problem, da dein Geld nicht ausreicht, um alle Kosten zu decken und du dir auch keine Sonderkosten leisten kannst, beispielsweise wenn deine Waschmaschine den Geist aufgibt und du eine neue benötigst. 

Sollte es der Fall sein, dass deine Kosten zu hoch sind, solltest du deine Bilanz nochmal prüfen und auf Herz und Nieren checken, welche Ausgaben du wirklich benötigst und welche vielleicht doch weggelassen werden können. 

Als Kosten, die immer gedeckt sein sollten, nennt die Verbraucherzentrale die Kosten für die Miete, die Energiekosten und die Ernährung. Diese Dinge sollten auch vorgehen, wenn dir Mahnungen ins Haus flattern. In deiner Not solltest du dich keinesfalls zu einem dubiosen Kreditangebot überreden lassen. Vielmehr solltest du dich an Beratungsstellen der Verbraucherzentralen und Schuldnerberatungen wenden.