• Das sind die harten Fakten
  • Warum zahlen Frauen mehr für ihren Kredit?
  • Das ifo in München bestätigt die Benachteiligung
  • Lohnunterschied wächst mit dem Alter 
  • Aber es gibt Sparmöglichkeiten

Folgt man der DGB-Vize-Vorsitzenden, Elke Hannack, dann müssen zwei Dinge passieren, damit das Gender-Pay-Gap endlich verschwindet: "Durch eine finanzielle Aufwertung in den Sozial- und Erziehungsdiensten sinkt die Lohnlücke unmittelbar. Und durch motiviertes Personal in einer qualitativ hochwertigen und bedarfsgerechten Betreuungsinfrastruktur ermöglicht es vielen Müttern eine kontinuierliche Erwerbstätigkeit, die gleichfalls die Lohnlücke verringert." Doch nicht nur ungleiche Löhne sind ein Problem - auch ungleiche Kreditzinsen legen Frauen zusätzliche Steine in den Weg. Warum ist das so?

Das sind die harten Fakten

Frauen zahlen für ihre Kredite im Schnitt sieben Prozent mehr als Männer. Verivox, das Finanzvergleichs-Portal im Internet, hat 300.000 Ratenkreditanfragen ausgewertet und kommt zu folgendem Ergebnis: Frauen zahlen 3,85 Prozent für einen durchschnittlichen Zinssatz. Männer zahlen im Schnitt nur 3,60 Prozent Zinsen. Somit sind Kredite für Frauen deutlich teurer. 

Wer weniger verdient, kann nicht so hohe Kredite aufnehmen, zahlt höhere Zinsen und erhält seltener eine Finanzierungszusage. 71 Prozent aller Männer, die über Verivox Kredite anfragen, erhalten mindestens ein Bankangebot.

Bei den Frauen liegt die Angebotsquote nur bei 64 Prozent. Auch die durchschnittliche Kredithöhe ist bei ihnen 18 Prozent niedriger als bei männlichen Kreditnehmern.

Warum zahlen Frauen mehr für ihren Kredit?

Der Grund für die höheren Zinsen von Kreditnehmerinnen ist ihr geringerer Verdienst. Im Schnitt verdienen Verivox-Kundinnen 23 Prozent weniger als die männlichen Kreditnehmer.

Das entspricht einer Lohnlücke von 606 Euro. "Durch ihr oft geringeres Gehalt sind Frauen bei der Kreditaufnahme im Nachteil, denn für Banken zählen Sicherheit und Höhe des Einkommens zu den wichtigsten Kriterien bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der "Verivox Finanzvergleich"

In Deutschland verdienen Frauen im Schnitt nach wie vor weniger als Männer, das hat das ifo-Institut in München bestätigt. Der Lohnunterschied bei Vollzeitbeschäftigten lag 2019 bei 13,9 Prozent. Damit ist die Lücke in den letzten 20 Jahren zwar kleiner geworden, liegt jedoch noch immer über dem Durchschnitt der Industrieländer (12,5 Prozent). Noch höher sei die Lücke unter den Selbstständigen. Hier verdienen Frauen durchschnittlich ein Viertel weniger als Männer. Setzt sich die 'Aufholjagd' der Frauen mit der Geschwindigkeit wie im letzten Jahrzehnt fort, wird es jedoch noch etwa 30 Jahre dauern, bis der Gender-Pay-Gap abgebaut ist.

Lohnunterschied wächst mit dem Alter

Wie die Verivox-Daten zeigen, vergrößert sich die Kluft beim Verdienst im Laufe des Erwerbslebens. Schon im jungen Erwachsenenalter von 18 bis 35 Jahren verdienen Frauen im Schnitt 16 Prozent weniger als gleichaltrige Männer.

Danach geht die Schere noch weiter auseinander. In den Altersgruppen von 36 bis 50 und von 51 bis 65 Jahren klafft zwischen den Geschlechtern eine Lohnlücke von 27 Prozent. Erst im höheren Alter nähern sich die Durchschnittseinkommen wieder an.

Bei den Senioren*innen ab 65 Jahren beträgt der Unterschied zwischen Frauen und Männern noch 16 Prozent. 

Aber es gibt Sparmöglichkeiten

Um sich trotz des niedrigeren Durchschnittsgehalts günstige Kreditkonditionen zu sichern, ist gerade für Frauen ein gründlicher Anbietervergleich unerlässlich: Laut Bundesbankstatistiken zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im bundesweiten Durchschnitt letztes Jahr 5,53 Prozent Zinsen für einen Ratenkredit.

Bei einem Darlehen von 15.000 Euro mit 5 Jahren Laufzeit wären das 2.147 Euro Zinskosten. Bei Verivox zahlen Kreditnehmerinnen im Schnitt nur 3,85 Prozent Zinsen. Damit ist ihr durchschnittlicher Zinssatz zwar etwas höher als bei den Männern. Im Vergleich zu einem Kredit zum deutschen Durchschnittszins sparen sie aber immer noch 660 Euro. 

Wer noch mehr sparen möchte, kann das Darlehen zusammen mit einer weiteren Person aufnehmen. Das muss nicht zwangsläufig der eigene Ehe- und Lebenspartner sein. Auch Familienangehörige und enge Freunde kommen infrage. Wie sehr sich die gemeinschaftliche Kreditaufnahme lohnen kann, zeigt eine weitere Verivox-Auswertung: Wer den Kredit zu zweit abschließt, erhält das Darlehen im Durchschnitt 31 Prozent günstiger als eine Einzelperson. 

Hast du dir auch schon einmal die Frage gestellt, ob es erlaubt ist, auf der Straße gefundenes Geld einfach zu behalten? Die Antwort liest du hier. Übrigens ist es nicht verboten, Bargeld zu Hause zu horten - es birgt aber Risiken. Auch deshalb haben wird ungewöhnliche Geld-Verstecke gesammelt: So kannst du Bargeld zu Hause vor Dieben sichern.