Prestigeobjekte, wie teure Uhren oder schnelle Autos, bedeuten für viele Menschen in Deutschland nicht mehr automatisch "Luxus". Das stellt nun die repräsentative Eurojackpot-Studie dar, die Ende 2024 vom Marktforschungsinstitut Trendbüro und Bonsai Research mit insgesamt 1500 befragten Personen über 18 Jahre mit Wohnsitz in Deutschland durchgeführt wurde. 

Demnach sind andere Faktoren für ein "luxuriöses Leben" relevanter. Zu den "Wünschen und Sehnsüchten der Deutschen" zählen demnach finanzielle Freiheit und damit verbunden Zeit für besondere Erlebnisse mit der Familie oder Freunden. 

Was beutetet "Luxus" für die Deutschen? Prestigeobjekte weitaus weniger relevant als gedacht

Es zeigt sich ganz deutlich, dass Lebensqualität und Sorglosigkeit wichtiger sind, als Konsumgüter. Unter "Luxus" verstehen die Deutschen laut Studie: 

  • ein sorgloses Leben führen zu können (73 Prozent)
  • die Möglichkeit zu haben, Geld ausgeben zu können, ohne über Preise nachdenken zu müssen (69 Prozent)
  • einzigartige Erlebnisse kreieren zu können (53 Prozent) 

69 Prozent der Befragten gaben an, dass "gut verbrachte Zeit" ihre Definition von Luxus ist. Bodo Kemper, Sprecher bei Eurojackpot, erläutert gegenüber Westlotto: "Die Menschen zelebrieren Ereignisse regelrecht und investieren ihr Erspartes für wenige Stunden, um Once-in-a-Lifetime-Erfahrungen zu machen." 

"Zwischenmenschliche Beziehungen sind wahre Luxusgüter geworden"

Peter Wippermann, Trendforscher und Berater für die Studie, fügt an: "Unsere zunehmend individualisierte Gesellschaft fördert die Sehnsucht nach echter Nähe. Das Gefühl von Zugehörigkeit und die Qualität unserer zwischenmenschlichen Beziehungen sind zu den wahren Luxusgütern geworden." 

Per Duden-Definition ist Luxus "kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht oder verschwenderische Fülle". Von dieser Definition scheinen zahlreiche Deutsche sich abgewendet zu haben. 

Laut den Studienergebnissen findet so eine "Entmaterialisierung des Luxus" statt. Anstatt auf Konsumgüter zu setzen, wird es offenbar zunehmend wichtiger, es mit guten Erinnerungen zu füllen. Dass für ein sorgenfreies Leben, gespickt mit "Once-in-a-Lifetime-Erfahrungen", ein gewisses Einkommen erforderlich ist und das wiederum "glücklich macht", zeigt der "Glücksatlas 2024".  Ganz ohne Geld geht es eben doch nicht.