Eine praktische Funktion, die es schon seit November 2017 gibt, ist die Echtzeitüberweisung. Doch sie ist längst nicht bei allen Banken im Portfolio enthalten oder es werden aktuell noch hohe Gebühren dafür fällig. Aber das wird sich nun ändern, schreibt Techbook. Das EU-Parlament hat sich für eine neue Richtlinie ausgesprochen.

Dadurch soll verhindert werden, dass man für die Überweisung in Echtzeit viel Geld bezahlt. Außerdem soll derjenige, dem das Geld zusteht, nicht mehr tagelang nach einer Überweisung auf sein Geld warten müssen, sondern der Betrag soll in Sekundenschnelle gebucht werden. Die Buchung soll unabhängig von der Tageszeit immer innerhalb einer Zeitspanne von höchstens zehn Sekunden erfolgen. 

Wann wird die neue Richtlinie in der EU umgesetzt?

Experten bezeichnen die neue EU-Richtlinie als "Meilenstein im Banking". Echtzeitüberweisungen sind bereits seit mehr als sechs Jahren möglich, doch dieser Service wird nicht von allen Banken angeboten und ist teils mit hohen Kosten verbunden. Das soll in Zukunft nicht mehr so sein, dafür hat sich das EU-Parlament ausgesprochen. Damit erfährt das "Regelwerk für den Zahlungsverkehr innerhalb der Eurozone, das man auch unter dem Begriff 'SEPA' kennt", ein Update.

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Ist die neue Richtlinie im EU-Amtsblatt veröffentlicht, tritt sie 20 Tage später in Kraft. Die Mitgliedsstaaten erhalten dann zwölf weitere Monate Zeit zur Umsetzung der neuen Regelung. Die europäischen Banken profitieren also von einer Übergangsfrist. Doch Mitte 2005 ist die neue Vorschrift dann verpflichtend. Alle Banken in Europa müssen 2025 Echtzeitüberweisungen anbieten, bei denen Beträge binnen zehn Sekunden von einem Konto auf ein anderes transferiert werden, egal zu welcher Uhrzeit. Überweist du Geld, sollst du auch eine Mitteilung darüber erhalten, ob das Geld beim Empfänger angekommen ist. 

Ausnahme sind Banken, die sich nicht in der Eurozone befinden. Für diese Banken gilt die neue Richtlinie nur, wenn sie regelmäßig Überweisungen in Euro anbieten. Die 10-Sekunden-Frist ist für sie nur während der Geschäftszeiten bindend

Was kosten Echtzeitüberweisungen in Zukunft?

Was steckt hinter der neuen Richtlinie? Die EU möchte dafür Sorge tragen, dass ihre Banken zukunftsfähig sind. Denn Dienste wie PayPal bieten schon lange Sofortüberweisungen für Privatleute gebührenfrei an und werden daher bevorzugt von vielen Kunden eingesetzt. 

Die Banken in der EU können da kaum Schritt halten. Für eine Echtzeitüberweisung musst du im Schnitt zwischen 25 und 50 Cent bezahlen. Das soll sich jetzt ändern: Mit der neuen Richtlinie sind Echtzeitüberweisungen gebührenfrei

Für die Banken bedeutet das, dass sie sich umstellen müssen. Techbook nennt als Beispiele die ING und die DKB, die lange Zeit nur den Empfang von Echtzeitüberweisungen zugelassen haben, nicht aber das Senden. Das hat sich inzwischen geändert, allerdings ist der Service dennoch eingeschränkt. Es gibt aber auch Banken wie die Consorsbank und die Degussa Bank, bei denen Echtzeitüberweisungen schlichtweg noch gar nicht im Portfolio enthalten sind.

Sind Echtzeitüberweisungen genauso sicher wie reguläre Überweisungen?

Es ist schon bei einer regulären Überweisung manchmal ärgerlich: Ein Zahlendreher und du musst dich mit der Bank auseinandersetzen, um deinen Fehler zu korrigieren. Eine reguläre Überweisung ist auch ein Hindernis, wenn Geld schnell transferiert werden soll. Doch dass eine Überweisung einige Tage in Anspruch nimmt, hat auch seinen Grund: So soll Geldwäsche und Betrug durch eine Sicherheitsprüfung im Hintergrund vorgebeugt werden, weiß Techbook. Zudem werden Empfänger und IBAN miteinander abgeglichen.

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Das System, das zur Sicherheitsprüfung dient, ist schon alt und daher nicht das schnellste, schreibt Techbook weiter. Manche EU-Abgeordnete sprechen davon, dass sich das Geld bei einer Überweisung daher zunächst "in der Schwebe" zwischen zwei Konten befinde. Die Gesamtsumme, die dauerhaft "schwebt", beläuft sich nach deren Angaben auf mehrere Milliarden Euro. Dieses Geld steht in der Zeit der Schwebe auch niemandem zur Verfügung. 

Daher ist die Überweisung innerhalb von zehn Sekunden tatsächlich eine Revolution. Die Sicherheitsprüfung einer Echtzeitüberweisung wird von künstlicher Intelligenz unterstützt. Die menschliche Seite ist jedoch weiterhin fehleranfällig – wie beispielsweise durch den oben erwähnten Zahlendreher. Für solche Fälle möchte die EU Banken und Zahlungsdienstleister in die Pflicht nehmen. Sie sollen sofort die Identität des Empfängers überprüfen, ohne hierfür zusätzliche Kosten zu verlangen, damit der Sender auf der sicheren Seite sein kann. In deinem Konto sollst du dann auch selbst bestimmen können, welche Summe du maximal per Echtzeit transferieren kannst. Derzeit liegt das Limit bei 100.000 Euro.

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