- Realistisch 100.000 Euro sparen - wie geht das?
- Sparen über 10, 20 oder 30 Jahre - diese Möglichkeiten gibt es
- Vom "Schnellsparer" bis zur "jungen Familie" - verschiedene Modelle helfen beim Sparen
- Fazit: So viel musst du im Schnitt sparen, damit du 100.000 Euro zusammenbekommst
Wer träumt nicht davon, einmal im Lotto zu gewinnen, sich leisten zu können, was man will, ohne aufs Geld schauen zu müssen und sorgenfrei abgesichert zu sein? Doch im Lotto gewinnen wohl die Wenigsten von uns. Besser ist da ein gezielter Sparplan für ein kleines Vermögen. Doch, wie stellt man das am besten an? Stiftung Warentest hat in einer umfassenden Untersuchung ermittelt, wie es in den verschiedensten Lebenslagen und Altersgruppen möglich ist, in 10, 20 oder 30 Jahren 100.000 Euro anzusparen.
Erfolgreich 100.000 Euro sparen: Stiftung Warentest erklärt, wie das Sparen klappt
Als Beispiele dienen für diese Untersuchung fünf unterschiedliche Typen. Dazu zählen "Die Erbin" - eine Person, die durch ein Erbe von 80.000 Euro eine sehr gute Basis hat, um sich 100.000 anzusparen. Der zweite Typ ist "Der Vorsichtige" - eine Person, die noch am Anfang ihres Berufslebens steht und langfristig sparen möchte. Des Weiteren gibt es "Den Schnellsparer" - eine Person, die schnellstmöglich zum Beispiel für ein Eigenheim viel Geld benötigt. Der vierte Typ ist "Die junge Familie" - hier möchte man mit einer kleinen finanziellen Basis clever Geld für den Nachwuchs anlegen. Als letzter reiht sich "Der Experte" ein, der sich am Finanzmarkt auskennt und auch mal gerne risikoreich sein Geld anlegt.
Für die Untersuchung wurden über die unterschiedlichen Zeitpläne von 10, 20 und 30 Jahren auch die Kosten, Steuern und Inflationsraten mit einberechnet, die auf die fünf verschiedenen Typen zukommen können. Zudem wurden verschiedene Sparmodelle betrachtet, wie Fonds, Tagesgeld oder Festgeld. Im Allgemeinen rät Stiftung Warentest aber zu einem Mix aus Aktien und festen Sparplänen.
Um zu entscheiden, wie schnell und mit welchen Sparanlagen man 100.000 Euro zusammenbekommen möchte, sollte man vorab abwägen, wofür man das Geld braucht und wie viel Geld man überhaupt übrig hätte. Stiftung Warentest hat eine Analyse basierend auf Zahlen und Entwicklung seit 1969 durchgeführt. Diese hat vorab ergeben, dass eine Person im Schnitt 280 Euro im Monat mittels Aktien und festen Zinsanlagen sparen müsste, um in 20 Jahren 100.000 Euro anzusparen.
Der richtige Mix beim Sparen: Mit Aktienfonds und festen Sparanlagen
Dabei ist laut Stiftung Warentest der Mix aus Aktienfonds und festen Anlagen wichtig, da die Aktien die Rendite bringen und die festen Anlagen die Sicherheit. Dabei ist Tagesgeld flexibler, bei fest angelegten Geldern gibt es meist mehr Zinsen. Bei den Aktienfonds gibt es selbstverständlich die verschiedensten Angebote - von internationalen Fonds über umweltbewusste Fonds bis ethisch-ökologische Fonds dürfte für jede*n etwas dabei sein, um mit dem arbeitenden Geld auch eigene Interessen zu unterstützen.
Was das Sparen anbelangt, kannst du bei einer Laufzeit von 30 Jahren im Schnitt mit einer Rendite von durchschnittlich sieben Prozent bei Aktienfonds rechnen - das sagt zumindest die Analyse. Betrachtet man fest angelegte Sparanlagen, sind diese absolut individuell verzinst.
Zu den verschiedenen Typen, beginnend mit "Die Erbin": Die Untersuchung geht in diesem Beispiel von einer Person in den Vierzigern aus, die das Glück hatte, 80.000 Euro zu erben. Würde sie binnen 10 Jahren 100.000 Euro ansparen wollen, bei einer Aktienquote von 50 Prozent (bedeutet, sie legt 50 Prozent ihres Erbes in Aktien an), müsste sie unter Berücksichtigung von Kosten, Steuern und Inflationsrate 53.700 Euro in Aktien anlegen. Hätte sie 20 Jahre Zeit, müsste sie "nur" noch 45.700 Euro anlegen und bei 30 Jahren Laufzeit 27.900 Euro. Das restliche Geld ihres Erbes könnte sie anderweitig investieren oder ausgeben. Sie könnte auch auf einen Mix aus Aktien und festen Anlagen zurückgreifen. Hier kommt die Analyse zu dem Ergebnis, dass sie jeweils die Hälfte der oben genannten Beträge in Aktien und feste Anlagen geben sollte, um im selben Zeitraum 100.000 Euro anzusparen.
5 Spartypen vom Berufseinsteiger bis zur Familie: So kann jeder 100.000 Euro sparen
"Der Vorsichtige": Hier geht die Analyse von einem Berufseinsteiger aus, der viel Zeit hat, 100.000 Euro anzusparen und anfangs nur wenig Geld verdient, um überhaupt etwas zur Seite zu legen. Hier rät Stiftung Warentest zu einer Aktienquote von 25 Prozent und einer Laufzeit von 30 Jahren. "Der Vorsichtige" müsste demnach 210 Euro im Monat zurücklegen, um in 30 Jahren 100.000 Euro zu haben. Natürlich kann diese Person später, sobald der Verdienst höher ist, das Sparen anpassen. Auch zu Beginn sind für viele Berufseinsteiger 210 Euro viel Geld. Der Rat: Die Sparrate auf 190 Euro senken und später Stück für Stück aufstocken. Wenn "der Vorsichtige" doch risikofreudiger sein sollte, kann er auch eine Aktienquote von 75 Prozent wählen. Hier müsste er "nur" 160 Euro über 30 Jahre hinweg sparen, um 100.000 Euro zu erhalten.
Buch 'Geldsparen für Anfänger' bei Amazon ansehen"Der Schnellsparer": In der Analyse ist "der Schnellsparer" eine Person, die für ein Eigenheim schnellstmöglich 100.000 Euro zusammenbekommen möchte. Hier rät Stiftung Warentest auf jeden Fall zu einem Mix aus Aktienfonds und festen Sparanlagen. Mit insgesamt 830 Euro, aufgeteilt in Fonds und Anlagen, hat er in 10 Jahren die 100.000 Euro. Würde er sich in diesem kurzen Zeitraum nur auf Aktien fixieren, muss er die Risiken bedenken. Es könnte sein, dass "der Schnellsparer" über 100.000 Euro mit Fonds erzielen kann, doch er muss auch mit Verlusten von bis zu 40 Prozent rechnen - Krise können immer auftreten. Nur auf feste Sparanlagen zu setzen, wäre wohl sicherer, aber damit würde er in 10 Jahren nicht zu den gewünschten 100.000 Euro kommen.
"Die junge Familie": 20 Jahre lang möchte "die junge Familie" sparen und könnte einen Einmalbetrag von 5.000 Euro in den Topf werfen - so das Beispiel in der Analyse. Mit einem Aktienanteil von 75 Prozent könnte sie mit ihrem Startkapital 100.000 Euro in 20 Jahren erzielen. Zusätzlich sparen müsste "die junge Familie" monatlich etwa 200 Euro. Würde sie das Geld bereits in 10 Jahren benötigen, würden monatlich etwa 270 Euro anfallen. Wichtig bei Sparanlagen für Kinder ist, dass sich Erwachsene die Steuern sparen, wenn die Anlagen auf den Namen des Kindes laufen. Damit gehört dann aber auch dem Kind die Anlage. Sollten die Eltern das Geld abheben, müssen sie die Steuern nachzahlen, so Stiftung Warentest. Eltern sollten sich im Vorfeld auf jeden Fall informieren.
Fazit: So viel musst du monatlich zur Seite legen, um 100.000 Euro zu sparen
"Der Experte": Hier geht die Analyse von einer Person mittleren Alters aus, die etwa 50.000 Euro auf der hohen Kante hat und gerne auch mal risikoreich investieren möchte. Würde "der Experte" ein Startkapital von 20.000 Euro in einen Aktienfonds mit einer Aktienquote von 75 Prozent werfen und hätte 20 Jahre Zeit, um sich 100.000 Euro anzusparen, müsste er monatlich etwa 87 Euro sparen. Hätte er 30 Jahre Zeit, müsste er gar nichts monatlich einsparen - der Fonds würde alleine sparen.
Fazit: Wie zu Beginn erwähnt, müsste es ausreichen binnen 20 Jahren 280 Euro monatlich zu sparen, um am Ende 100.000 Euro auf dem Konto liegen zu haben. Dennoch gibt es die verschiedensten Modelle, um schneller oder sicherer, risikofreudiger oder risikoärmer Geld anzusparen. Deutlich wurde in der Analyse von Stiftung Warentest, dass ein Mix aus Aktienfonds und fest angelegten Sparanlagen eine sehr gute Möglichkeit ist, um schnell und sicher Geld anzusparen. Krisen kann es dabei allerdings immer geben, heißt es auch. Doch hier gilt, laut der Untersuchung, dass es sich in Krisen am besten anlägen lässt. Während eines Wirtschaftsbooms ist weniger "herauszuholen", da Gewinne weniger schnell wachsen. Mehr Geld in der Tasche bleibt aber zum Beispiel auch beim Steuer sparen. Auch hierfür gibt es Tipps und Kniffs, die viele von uns gar nicht kennen. Wer nicht gezielt 100.000 Euro sparen will, sondern einfach nebenbei sparen möchte, für den bietet sich auch die sogenannte 50-30-20-Regel an. Mit einer einfachen Rechnung kannst du mit dieser Regel ganz einfach Geld zur Seite legen, ohne im Alltag verzichten zu müssen. Die ausführliche Analyse von Stiftung Warentest mit allen Berechnungen findest du hier.
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