• Warum solltest du Kaffeesatz nicht im Abfluss entsorgen?
  • Wie kannst du Kaffeepulver sinnvoll verwenden?
  • Welche Dienste leistet Kaffeesatz in der Natur?

Schnell kann es durch eine Unachtsamkeit passieren, dass sich der Kaffeesatz, der sich noch im Filter befindet, in der Spüle verteilt. Für manche Menschen ist es auch gängige Routine, das meist noch feuchte Pulver in den Ausguss zu kippen. Schließlich wird es mit dem nächsten Schwung Wasser in die Kanalisation gespült. Ist das Entsorgen von Kaffeesatz im Abfluss wirklich so unproblematisch oder kann diese Angewohnheit sogar schädlich sein? 

Warum solltest du Kaffeesatz nicht im Spülbecken entsorgen?

Spülst du Geschirr ab, gelangt immer wieder eine kleine Menge Kaffeesatz in den Abfluss. Die Reste hängen normalerweise in den Tassen fest. Auch Soßen- oder andere Speisereste gelangen auf diesem Weg in die Kanalisation. Oftmals werden die Speisereste bewusst über den Ausguss entsorgt, denn diese Vorgehensweise ist meistens bequemer als der Gang zum Biomüll. Zudem hält sich das hartnäckige Gerücht, dass die feinen Körnchen des gemahlenen Kaffees den Abfluss natürlich reinigen würden. 

Auf Nachfrage des Onlinemagazins myHOMEBOOK erklärt Frank Eibisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), dass kleinere Mengen Kaffeesatz im Ausguss eher unproblematisch sind. Denn laut Frank Eibisch werden sie mit dem Abwasser wegtransportiert. Wie schnell dieser Vorgang geschieht, hängt von der verwendeten Wassermenge sowie von der Fließgeschwindigkeit ab. 

Entsorgst du größere Mengen des Kaffeemehls auf diesem Weg, kann das zu Problemen führen, denn das Pulver setzt sich nach und nach an den Rohren fest. Ist es angetrocknet, kann es schwierig werden, die Kruste wieder abzulösen. Mit der Zeit verstopft der Abfluss komplett. Dann müssen die hartnäckigen Ablagerungen von einem Fachbetrieb gelöst werden, um den Abfluss frei zu bekommen.

Wie kannst du den Kaffeesatz sinnvoll verwenden?

Grundsätzlich solltest du keine Speisereste über das Spülbecken entsorgen, weil sich der Mix aus Nahrungsmitteln, Ölen und Fetten zu festen Klumpen entwickelt. Durch das Kaffeepulver kann sich der Effekt noch verstärken. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, auch geringe Mengen von Lebensmitteln in den Biomüll zu werfen. Öle und Fette gehören allerdings in den Hausmüll

Alternativ kannst du den Kaffeesatz zur Körperpflege verwenden. Trage das Pulver pur auf die Kopfhaut auf oder vermische es mit Shampoo, dann erhältst du eine sanfte Massage, die gleichzeitig Hautschüppchen entfernt. Zudem ist das Kaffeemehl ideal, um Rückstände von Styling-Produkten in den Haaren zu entfernen. Außerdem kannst du mit dem übrig gebliebenen Kaffeesatz deine Haut mit einem Peeling verwöhnen.  

Im Haushalt ist Kaffeesatz ein unverzichtbares Hausmittel. Er dient als natürliche Scheuermilch zum Reinigen von Backblechen oder Pfannen. Selbst verkrustete Fettreste und Eingebranntes kannst du damit entfernen. Du solltest ihn allerdings nur selten für diesen Zweck einsetzen, damit deine Rohre nicht verstopfen. Kaffeesatz, den du zuvor getrocknet hast, neutralisiert Zwiebelgerüche an den Händen oder zieht unangenehmen Schweißgeruch aus Schuhen, indem du das Pulver über Nacht einwirken lässt und am nächsten Morgen einfach ausbürstest. Stellst du eine mit Kaffeepulver gefüllte Schale in den Kühlschrank, kannst du unappetitlichen Käse- oder Fischgeruch entfernen.

Welche Dienste leistet Kaffeesatz in der Natur?

Stören dich beim Aufenthalt im Garten aufdringliche Wespen, zünde etwas Kaffeesatz in einer feuerfesten Schale an. Der Rauch vertreibt die lästigen Insekten, denn sie erkennen die Feuerstelle als potenzielle Gefahr. Das Pulver verbrennt innerhalb weniger Minuten, und Menschen nehmen den entstehenden Kaffeegeruch kaum wahr, weil er nicht intensiv ist.

Kaffeesatz vertreibt zudem Blattläuse, denn bei ihnen wirken bereits geringe Reste von Koffein wie ein Nervengift, wodurch sie abgetötet werden. Das gilt nicht für Espresso-Pulver, da es keine bioaktiven Inhaltsstoffe mehr enthält und somit für die Schädlinge wirkungslos ist, wie eine Studie zeigt. 

Du kannst die gemahlenen Kaffeebohnen auch als natürliches Düngemittel in den Beeten verteilen, denn das Pulver enthält Kalium, Phosphor und Stickstoff. Um die Pflanzen optimal zu versorgen, solltest du den Kaffeesatz gezielt und nur in geringen Mengen einsetzen. Am verträglichsten ist es, wenn du das Kaffeemehl mit der Blumenerde vermengst. Achte darauf, dass der Kaffeesatz trocken ist, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Einige Pflanzen mögen allerdings überhaupt keinen Kaffeesatz, dazu zählen beispielsweise Lavendel, Oregano, Himbeeren und Tomaten