• Ist Holz im Wald zu sammeln legal oder benötigt man dafür eine spezielle Erlaubnis?
  • Wo und wann man für den Eigenbedarf Äste sammeln oder sogar Bäume fällen darf
  • Was kann einem passieren, wenn man beim illegalen Holzsammeln erwischt wird?

Bei den momentanen Gas- und Ölpreisen jagt ein Höchststand den nächsten. Wohl dem, der zumindest einen Kamin in seinem Haus hat, oder gar über einen Holzofen oder eine Pelletheizung verfügt. Dennoch ziehen auch beim Rohstoff Holz aufgrund der steigenden Nachfrage die Preise kräftig an. Experten wollen das Heizen mit Holz sogar verbieten. Da liegt es nahe, dem Waldgebiet der Region einmal einen Besuch abzustatten und sich den Kofferraum oder den Hänger mit Ästen, Rinde sowie ganzen Baumstämmen vollzuladen. Doch darf man das überhaupt?

Brennholz einfach aus dem Wald holen: Günstig ja, aber darf man das?

Dazu musst du wissen, dass es in Deutschland mittlerweile kein Waldstück mehr gibt, dass nicht irgendjemandem gehört. Ein guter Teil davon ist in privater Hand und wird von den Eigentümern vor allem als Nutzwald betrieben, um damit Geld zu verdienen. In solchen Wäldern wäre es somit glatter Diebstahl, wenn du dich dort ohne ausdrückliche Genehmigung des Besitzers einfach selbst bedienst.

Der Rest der Waldflächen gehört dann zumeist bestimmten Gemeinden, Kommunen sowie Bund und Ländern. Jeder Waldbesucher ist somit immer nur Gast und hat sich für seinen Aufenthalt an bestimmte Regeln und Vorschriften zu halten. Speziell die Bundesländer haben für die Nutzung des Waldes eine Reihe von Landeswaldgesetzen erlassen, die sich je nach Region auch erheblich voneinander unterscheiden können. In den allermeisten Fällen ist das Sammeln von Holz im Wald schlichtweg verboten.

Wenn du nicht daran hältst, drohen dir je nach Bundesland entsprechend hohe Bußgelder.

Das solltest du beim Holzsammeln beachten, damit dir kein Bußgeld droht

Nur wenige Bundesländer gestatten einfaches Einsammeln von heruntergefallenen Ästen für den Eigenbedarf. Die unterschiedlichen Gesetze je nach Region findest du unter anderem hier. Darüber hinaus bieten jedoch einzelne Gemeinden sogenannte Holzsammelscheine an. Diese berechtigen dich nach Zahlung von ab 10 Euro zum Sammeln, teilweise sogar zum Baumfällen.

Allerdings richten sich die Preise letztlich nach der gewünschten und auch geforderten Holzmenge in Raummetern. Bei einer Investition von 200 Euro pro Jahr kannst du oftmals schon ein Volumen von 15 Raummetern sammeln. Damit kannst du schon ganz gut über den Winter kommen. Dennoch ist der Bedarf selbstverständlich individuell verschieden. Es kann sich auf jeden Fall lohnen, die genauen Kosten bei der eigenen Gemeinde nachzufragen und diese dann mit den Preisen beim Holzhändler zu vergleichen. Deutlich billiger als Strom und Gas ist das allemal.

Allerdings hast du auch die Mühe, das Holz im Wald selbst zusammenzutragen, es nach Hause zu schaffen und dann auf Länge zu sägen. Ob sich dieser Aufwand in Kombination mit den Kosten für den Holzsammelschein sowie den Transport lohnt, kann nur jeder für sich selbst beurteilen.

Motorsäge-Führerschein notwendig

Zu beachten ist jedoch, dass das Holzsammeln generell nur bei Tageslicht erlaubt ist und du dich als Waldbesucher auch an alle sonstigen Vorschriften im Wald halten solltest. Dies gilt vor allem auch für die Benutzung bestimmter Wege.


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Falls du sogar ganze Bäume fällen möchtest, musst du das vorher bei der Gemeinde anmelden, falls diese das überhaupt gestattet. Diese weist dir dann bestimmte Exemplare zu. Dabei solltest du jedoch noch beachten, dass du für das Benutzen einer Motorsäge einen entsprechenden Führerschein benötigst. Wenn du all diese Voraussetzungen erfüllst, steht dem günstigen Heizen mit Holz eigentlich nichts mehr im Wege. Weitere Informationen zum Holzsammelschein findest du hier.

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