Es waren tragische und schockierende Bilder, die in der ersten Juni-Woche aus Bayern in die ganze Republik gelangten. Das Unwetter mit Starkregen hatte in vielen Teilen des Freistaats Verwüstungen hinterlassen - in Schwaben und in Oberbayern waren wegen des nachfolgenden Hochwassers sogar Tote zu beklagen. Auch in Franken traf es mehrere Unwetter-Hotspots besonders heftig.
In Kitzingen erlitt eine Familie ein schlimmes Schicksal - das Haus ist unbewohnbar, fast das ganze Hab und Gut zerstört. Wie in vielen Fällen wurde wegen zu hoher Kosten keine Versicherung abgeschlossen, weshalb die Betroffenen der Überschwemmung jetzt vor dem Nichts stehen. Ministerpräsident Söder (CSU) hatte in einer seiner ersten Reaktion eine Pflichtversicherung gefordert. Aber wann ist eine Absicherung wirklich sinnvoll? Das können Hausbesitzer jetzt mit einem neuen Risiko-Tool herausfinden.
Hochwassergefahr für das eigene Haus: So groß ist euer Risiko
Mit dem "Hochwasser-Check" des Gesamtverbands der Versicherer (GDV)können Immobilienbesitzer und Mieter nach eigenen Angaben ihre individuelle Gefährdung durch Starkregen und Fluss-Hochwasser ermitteln. Der Hochwasser-Check zeigt demnach an, wie stark der gewählte Standort durch die Gefahren Starkregen und Fluss-Hochwasser im Vergleich zu anderen Standorten in Deutschland betroffen ist. "Neben dem Adresspunkt wird auch die unmittelbare Umgebung verwendet. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Gebäude auf Flächen stehen, die überschwemmt werden können", heißt es vonseiten des GDV.
Zur Einschätzung werden demnach unter anderem Gefahrenkarten, Überschwemmungsgebiete und von einem spezialisierten Ingenieurbüro berechnete Flächen herangezogen. Zusätzlich besteht mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Einschätzung von Starkregen. Beim Fluss-Hochwasser reiche die Risikoeinschätzung von "unwahrscheinlich" bis "sehr wahrscheinlich". Beim Starkregen gibt es einen farbigen Balken, der die Gefährdung von leicht bis stark anzeigt.
Gleichzeitig zeigt der Check auch die teuersten Schäden durch Starkregen und Hochwasser in der Region an. 46 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland haben nach Informationen des GDV keinen "umfassenden Versicherungsschutz", vor allem bei älteren Verträgen fehlt der Baustein "erweiterte Naturgefahren". Gleichzeitig unterliegen laut Stiftung Warentest rund 7,6 Prozent aller deutschen Adressen zumindest statistisch einem Hochwasserrisiko.
Hier geht es zum Tool "Hochwasser-Check" des Versicherungsverbands.