- Wie heiß wird ein Föhn?
- Wie schnell kann ein Bett brennen?
- Was ist noch daran gefährlich?
- Auch diese Geräte sind nicht zum Wärmen des Zimmers zu empfehlen
Im Winter, wenn es kalt ist, ist ein warmes Bett eine tolle Sache. Doch was, wenn keine Heizdecke zur Verfügung steht? Tut es zur Not auch ein Föhn? Warum das eine schlechte Idee ist.
Ein Föhn im Bett ist brandgefährlich
2018 war es einem Mädchen in Freudenburg in Rheinland-Pfalz zu kalt im Bett. Daher wollte sie es mit dem Föhn anwärmen. Dumm nur, dass sie dabei einschlief. Das Resultat: Ein unbewohnbares Haus durch das ausgebrochene Feuer und vier Personen, die mit Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus kamen. 2012 hatte eine 92-jährige Frau die gleiche Idee. Auch hier endete es mit einem Feuer. Immer wieder kannst du solche und ähnliche Geschichten lesen. Doch was ist jeweils genau passiert? Im ersten genannten Fall war das Mädchen eingeschlafen, dabei lag der Föhn unter der Bettdecke auf der Matratze, die durch das heiß gewordene Gerät Feuer gefangen hatte. Im zweiten Fall fing der Föhn Feuer.
Im Inneren eines Föhns sitzt eine sogenannte Glühwendel, welche erhitzt wird. Mittels eines Gebläses wird Luft daran vorbeigeleitet und diese so erwärmt. Dadurch entsteht der warme Luftstrom, der durchaus Temperaturen zwischen 75 und 104 Grad Celsius erreichen kann. Das Gebläse wird auch zur Eigenkühlung verwendet, um zu verhindern, dass das Gerät zu heiß wird. Daher ist es wichtig, dass der Lufteinlass frei ist, also dass immer genug kühlere Luft nachströmen kann. Liegt der Föhn nun unter der Decke, so ist der Lufteinlass blockiert, das Gerät wird heiß und kann so die Bettdecke in Brand setzen.
Selbst wenn der Lufteinlass frei ist, ist es gefährlich, ihn auch nur auf die Matratze zu legen. Das Gehäuse wird dennoch heiß und so kann es geschehen, dass dadurch der Matratzenstoff auf Zündtemperatur gebracht wird. Auch hier ist ein Feuer möglich. Doch nicht nur das Feuer ist gefährlich. Durch eine mögliche Glut, welche sich bildet, kann Kohlenmonoxid freigesetzt werden. Dieses geruchslose und unsichtbare Gas kann zu einer Vergiftung führen, welche tödlich sein kann.
Auch diese Geräte sind nicht zum Wärmen des Zimmers geeignet
Gerade in der letzten Zeit, in der die Preise für Energie immer weiter steigen, wird viel über alternative Möglichkeiten zum Heizen der Wohnung nachgedacht. Dabei stach eine Sache besonders heraus: das Wärmen des Zimmers mit einem Holzkohlegrill. So wollte ein 50-Jähriger, um Strom zu sparen, seine Wohnung mit dem Grill heizen. Das Resultat: Mehrere Verletzte, die mit Kohlenmonoxidvergiftungen in Krankenhäuser kamen. Auch in Bonn kamen mehrere Menschen in Krankenhäuser, nachdem sie versucht hatten, ihre Wohnungen mit dem Grill zu heizen.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeBei der Verbrennung entsteht Kohlenmonoxid. Dieses wird nicht nur über die Lunge in den Körper transportiert, bindet sich ans Hämoglobin und erschwert damit den Transport durch die roten Blutkörperchen. Die Folge: Bei einer genügend hohen Konzentration kann sie zum Tode führen.
Eine andere Gefahr lauert in Ethanolkaminen. Sie versprechen Gemütlichkeit. Zum Wärmen taugen sie allerdings eher weniger. In diesen Kaminen wird Ethanol, also Alkohol, verbrannt. Es sieht gemütlich aus, bringt aber nicht viel Wärme. Das Problem: Auch hier entstehen Abgase, die aber mangels eines Abzuges in die Wohnung entlassen werden, hauptsächlich Wasserdampf, Kohlendioxid und auch Kohlenmonoxid. Allerdings fand man auch Spuren von Formaldehyd und Benzol, welche als krebserregend gelten. Hier ist also eine gute Belüftung der Wohnung nötig, was dann den geringen Wärmeeffekt wieder zunichtemacht. Dazu kommt, dass man im Zimmer ein offenes Feuer entfacht. Hier ist auf die genaue Handhabung zu achten.
Fazit
Einen Föhn zum Anwärmen des Betts zu benutzen ist genauso gefährlich wie im Bett zu rauchen, vor allem, wenn man dabei einschläft. Eine Kohlenmonoxidvergiftung oder ein Feuer können daraus resultieren. Hier ist ein intaktes und geprüftes Wärmebett ratsamer. Auch einen Grill als Heizung zu benutzen, ist eine gefährliche Angelegenheit. Außerdem raten Fachleute dazu, wenn man beispielsweise Ethanolkamine oder einen anderen Kamin betreibt, einen Kohlenmonoxidmelder zu installieren.
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