Pfeffer ist uns vor allem als pikantes Gewürz aus der Küche bekannt. Die gezielte Verwendung von Pfeffer als Heilmittel ist heutzutage fast vergessen. Dabei ist dieses grüne, weiße, rote oder schwarze Gewürz eine natürliche Medizin, das die meisten ohnehin zu Hause haben.

Grund ist das Alkaloid Piperin, das im Pfeffer enthalten ist. Es fördert vor allem die Durchblutung im ganzen Körper. Im Mund wird dadurch mehr Speichel produziert und im Magen mehr Magensaft. So wirkt er zum einen appetitanregend, und zum anderen wird schweres Essen durch die erhöhte Menge an Magensaft besser und schneller verdaut. Außerdem soll Pfeffer die Stimmung anheben.

Pfeffer als Heilmittel: Rezept für Pfeffertee

Gegen Verstopfung kann beispielsweise ganz einfach ein Pfeffertee zubereitet werden: Ein Teelöffel schwarze Pfefferkörner und zwei Esslöffel Pfefferminzblätter werden mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird der Tee abgeseiht und in kleinen Schlucken getrunken. Bei Durchfall, Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür ist es jedoch ratsam, auf Pfeffer zu verzichten.

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Piperin, das im Pfeffer enthalten ist, löst im Körper zudem ein Schmerzsignal aus, was zur Ausschüttung körpereigener Endorphine führt und für eine bessere Stimmung sorgt. Obendrein hemmt Piperin den Abbau des Glückshormons Serotonin, wodurch man sich mit Pfeffer länger besser fühlt. Auch der Abbau von Dopamin wird gehemmt, was zu einer längeren Konzentrationsfähigkeit führt.

Es lohnt sich aus verschiedenen Gründen, Mahlzeiten mit schmackhaftem Pfeffer zu würzen. Wer es weniger scharf mag, greift am besten zum grünen Pfeffer, der vergleichsweise mild ist, während Scharfesser mit schwarzem Pfeffer besser bedient sind, da darin das schärfegebende Piperin in höchster Konzentration vorhanden ist.

Pfeffer kann bei Erkältung helfen

Pfeffer kann übrigens auch Erkältungsbeschwerden lindern. Erkältungssymptome wie verstärktes Kälteempfinden ("Frösteln") werden durch Pfeffer dank der durchblutungsfördernden Wirkung des Piperins gelindert, wodurch einem buchstäblich warm wird.

Bei Fieber bringt die Einnahme von Pfeffer den Organismus schneller zum Schwitzen, was den Körper abkühlt und das Fieber schneller sinken lässt.

Im Vergleich zu Chili oder Cayennepfeffer ist Pfeffer moderater in der Schärfe und daher auch für Menschen geeignet, die übermäßige Schärfe nicht mögen oder vertragen. Außerdem regt Pfeffer die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege zu erhöhter Schleimproduktion an, was hilft, Bakterien durch Abhusten oder Naseputzen schneller loszuwerden.

Pfefferöl bei Muskelkater und Verspannungen

Die durchblutungsfördernde Eigenschaft des Pfeffers kann auch in einem Pfeffer-Massageöl genutzt werden, um Verspannungen und Muskelkater zu lindern. Die Herstellung des Pfeffer-Massageöls erfolgt laut focus.de wie folgt:

  • 200 ml Olivenöl mit etwa 16 Gramm (ungefähr zwei Esslöffeln) leicht zerstoßenen schwarzen Pfefferkörnern in ein Schraubglas geben.
  • Das Glas verschließen und zwei Wochen an einem warmen Ort stehen lassen. Gelegentlich schütteln, um die Wirkstoffe des Pfeffers besser zu lösen.
  • Die Pfefferkörner absieben und das fertige Pfefferöl in eine fest verschließbare Flasche füllen. Kühl gelagert ist das Öl ein bis zwei Jahre haltbar.

Zur Anwendung eine kleine Menge Öl auf die Hände geben und in die verspannten Körperpartien einmassieren. Hautpartien mit Neurodermitis oder Schuppenflechte sollten jedoch ausgespart werden.

Unterschied von grünen, schwarzen, weißen und roten Pfeffer

Was unterscheidet eigentlich grünen, schwarzen, weißen und roten Pfeffer? Alle stammen vom gleichen Pfefferstrauch und werden lediglich zu verschiedenen Zeiten geerntet und verarbeitet:

  • Grüner Pfeffer besteht aus unreifen Pfefferkörnern, die unmittelbar nach der Ernte entweder in Salzlake oder Essig eingelegt oder getrocknet bzw. gefriergetrocknet werden, um ihre Farbe zu bewahren. Grüne Pfefferkörner haben eine milde Schärfe.
  • Schwarze Pfefferkörner entstehen, wenn grüne bis grüngelbe, noch nicht ausgereifte Früchte kurz in kochendes Wasser getaucht und dann in der Sonne getrocknet werden. Schwarze Pfefferkörner sind die schärfsten unter den Pfefferkörnern.
  • Weiße Pfefferkörner werden aus vollreifen roten Pfefferbeeren hergestellt: Die roten Pfefferkörner werden ein bis zwei Wochen in fließendem Wasser eingeweicht, bis sich die Schale gelöst hat. Nach einem weiteren Schälvorgang werden sie getrocknet. Einige Teile der Ernte werden zusätzlich dem Sonnenlicht ausgesetzt, um sie zu bleichen. Weiße Körner sind scharf ohne viel Eigenaroma, was je nach Gericht gezielt eingesetzt werden kann.
  • Rote Pfefferkörner sind vollständig ausgereifte, ungeschälte Pfefferbeeren. Sie sind selten im Handel zu finden und werden meist – wie grüner Pfeffer – sauer oder salzig eingelegt. Getrocknet sind sie kaum erhältlich. Echter roter Pfeffer ist teuer, da jede Beere von Hand von den Pfefferreben gepflückt werden muss, an denen grüne, grün-gelbe und rote Beeren gleichzeitig wachsen. Roter Pfeffer schmeckt scharf, frisch und leicht süßlich aufgrund von Zuckereinlagerungen in der reifen Beere.
  • Der meist in Pfeffermischungen zu findende milde rosa Pfeffer ist kein Pfeffer, sondern stammt von brasilianischen oder peruanischen Chinus-Bäumen, die zu den Sumachgewächsen gehören und damit verwandt sind mit Cashews und Mangos.

Kauf von Pfeffer: Darauf sollte man achten

Beim Kauf von Pfeffer gibt es ein paar wichtige Dinge, auf die du achten solltest, um die beste Qualität und das beste Geschmackserlebnis zu bekommen. Der Großteil des Pfeffers wird nämlich konventionell und ohne ökologische Produktionsmethoden angebaut, was dazu führt, dass viele Pfefferprodukte Rückstände von Pestiziden oder sogar Mineralölen enthalten können, die den gesunden Genuss der scharfen Körner beeinträchtigen. Außerdem wird für gemahlenen Pfeffer oft nicht die beste Qualität an Pfefferkörnern verwendet.

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Deshalb ist es ratsam, beim Kauf von Pfeffer auf Bioprodukte und ganze Körner zu setzen. Ungemahlene Körner sind geschmacklich ohnehin dem fertig gemahlenen Pfeffer überlegen, da die flüchtigen ätherischen Öle, die zum Geschmack beitragen, erst zum Zeitpunkt der Zubereitung freigesetzt werden. Achte auch auf die Verpackung des Pfeffers. Er sollte in einem luftdichten Behälter oder einer versiegelten Verpackung aufbewahrt werden, um Frische und Aroma zu erhalten. Wenn möglich, probiere den Pfeffer, bevor du ihn kaufst. Das kann dir helfen, festzustellen, ob er deinen Vorlieben entspricht und die gewünschte Qualität hat. Übrigens: Der Preis des Pfeffers sagt nichts über die Qualität und den Geschmack aus. 

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