- Was versteht man unter dem Begriff "Bio-Wetter"?
- Welche Personengruppen sind betroffen?
- Wie können Betroffene die Beschwerden lindern?
Bio-Wetter beeinflusst die Gesundheit vieler Menschen, die auf Wetterumschwünge mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Antriebslosigkeit reagieren. Das vegetative Nervensystem gerät dabei aus dem Gleichgewicht. Besonders ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke, wie Diabetes- oder Herz-Kreislauf-Erkrankte, leiden unter den Wetterperioden.
Was versteht man unter dem Begriff "Bio-Wetter"?
Gerade sind die Temperaturen noch hoch und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, doch innerhalb weniger Stunden verändert sich das Wetter. Es wird kühl und beginnt zu regnen. Oftmals kommt es bei einem Witterungswechsel zu Gewittern, die im Zuge des Klimawandels immer heftiger werden. Empfindliche Personen reagieren teilweise mit körperlichen Beschwerden auf die Veränderung. Umgangssprachlich spricht man hier von Wetterfühligkeit. Wenn du auf einen Wetterwechsel mit Unwohlsein reagierst, kannst du dich über die aktuellen Wetter-Indizes informieren und vorbereiten.
Häufige Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Bei einigen Personen führt eine Wetterveränderung zu Müdigkeit, während andere nicht mehr richtig durchschlafen können. Auch die Leistungsfähigkeit sinkt bei wechselndem Hoch- und Tiefdruckphasen. Viele Betroffene leiden unter Antriebslosigkeit. Zudem kann sich die Laune verschlechtern, sogar depressive Verstimmungen sind möglich. Stress kann ebenfalls zu krankhaften Symptomen während eines Wetterwechsels führen.
Verantwortlich ist hierfür das vegetative Nervensystem, das aus dem Gleichgewicht gerät und anfällig auf den Wechsel zwischen Hochs und Tiefs reagiert. Auch bei einer umgekehrten Wetterlage kann es zu heftigen Beschwerden kommen. Um die Anzeichen schnell zu lindern, greifen viele Patientinnen und Patienten zu Medikamenten aus der Apotheke. Diese helfen zwar, die Symptome zu lindern, haben aber oftmals unangenehme Nebenwirkungen.
Welche Personengruppen sind betroffen?
Zwar haben ältere Menschen aufgrund von Vorerkrankungen häufig schlimmere Symptome, doch auch Kinder haben zunehmend mit Unwohlsein zu kämpfen und klagen über Kopfschmerzen oder Migräne. Chronisch Erkrankte leiden in der Regel mehr unter den jeweiligen Wetterperioden. Dennoch gibt es Unterschiede bei den Empfindungen.
Da bei Personen mit Diabetes vom Arzt oder der Ärztin häufig Bluthochdruck festgestellt wird, leiden sie besonders stark unter dem Bio-Wetter, weil gleichzeitig der Glukosehaushalt angegriffen wird. Menschen mit Atemwegserkrankungen, Gefäßerkrankungen oder Schmerzpatient*innen haben ebenfalls heftigere Beschwerden, wenn die Temperaturen sinken. Denn bei Kälte ziehen sich Atemwege und Blutgefäße zusammen. Patient*innen, die wegen Heuschnupfen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt werden, empfinden steigende Temperaturen als belastender, weil sich – im Gegensatz zur Kälte – die Gefäße erweitern.
Auch Klimaanlagen können die Reaktion auf einen Wetterwechsel verstärken, denn durch die künstlich niedrig gehaltenen Temperaturen in Räumen, die sich häufig extrem von den natürlichen Temperaturen unterscheiden – verlernt der Körper, mit den Temperaturunterschieden umzugehen. Allerdings kann eine Klimaanlage in einem überhitzten Auto für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinnvoll sein. Damit sich der Körper daran gewöhnen kann, sollte die Innenraumtemperatur nicht zu kalt eingestellt werden.
Was hilft, die Symptome zu verringern?
Damit der Organismus den Wechsel zwischen Hitzewellen und Kälteperioden besser verkraftet, sollten die Patientinnen und Patienten ihre Alltagsroutine verändern. So hilft regelmäßiger Ausdauersport, das Immunsystem zu stärken und den Körper zu trainieren, sich leichter auf Temperaturschwankungen einzustellen. Zudem hilft der Sport, Stress abzubauen und das Herz-Kreis-Lauf-System anzuregen. Geeignete Disziplinen sind Radfahren, Joggen oder Schwimmen. Wenn du es lieber gemächlich angehen möchtest, kannst du alternativ einen Spaziergang machen.
Zudem regen Wechselduschen deinen Organismus an. Diese sind auch geeignet, deinen Körper vor Erkältungen zu schützen. Schließlich wird dein Immunsystem gestärkt. Ausreichend Schlaf sorgt dafür, dass dein Körper weniger heftig auf Temperaturunterschiede reagiert. In der Regel sollten Erwachsene etwa sechs bis sieben Stunden schlafen. Mit fortschreitendem Alter kann das Schlafbedürfnis sinken. Letztendlich ist die ideale Länge eine individuelle Angelegenheit.
Das Wichtigste für eine Verbesserung der Symptome bei einem Wetterumschwung ist eine optimale Ernährung. Eine abwechslungsreiche Kost mit frischen Zutaten und Vollkornprodukten hilft, den Körper weniger anfällig zu machen. Zudem solltest du ausreichend trinken. Bestenfalls solltest du auf Genussmittel, Kaffee oder Alkohol verzichten. Ausreichende Pausen, Entschleunigung, Entspannungsübungen oder Yoga können ebenfalls hilfreich sein.