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Hygienetipps

Ekel-Keime in Küche, Bad, Büro und auf dem Smartphone: Hier finden sich Bakterien, Viren und Pilze

Spätestens seit Beginn der Pandemie achten wir auf Hygienevorgaben, doch meist eher im Umgang mit anderen. Doch auch zu Hause sollten wir darauf achten, Handtücher und Co. oft genug zu wechseln. Wusstest du, was sich alles auf deiner Zahnbürste tummelt?
Pixabay/Engin_Akyurt (Symbolbild)
  • Viren, Bakterien, Pilze  und andere Krankmacher sind überall versteckt
  • Wir verraten, wo sich  Keime in Küche, im Büro und Bad und in der Öffentlichkeit verstecken
  • Überraschung im Bad: Das tummelt sich auf deiner Zahnbürste

Spätestens seit Beginn der Pandemie sind wir darauf getrimmt, dass überall Keime lauern könnten. Vor allem, wenn wir nach Hause kommen, waschen wir die Hände, um Viren, Pilze und Bakterien loszuwerden. Doch auch Zuhause lauern Keimfallen an Orten, von denen man das nicht sofort vermutet. Wird nicht ausreichend auf die Hygiene geachtet, können die Bakterien schnell in den Körper wandern und unangenehme Krankheiten auslösen.

1. Versteckte Keime in der Küche

Küchenschwämme: Eine Studie der Uni Furtwangen der Uni Gießen von 2017 entdeckte in gebrauchten Küchenschwämmen 362 verschiedene Bakterien-Arten. Die Hälfte davon gehört zu den potenziell gesundheitsgefährdenden. Die Forscher*innen fanden zudem heraus, dass durch Erhitzen der Schwämme mit heißem Wasser oder in einer Mikrowelle der Anteil gesundheitsschädlicher Bakterien sogar noch zunahm.

Die Empfehlung: Spülschwämme am besten einmal pro Woche austauschen und nach dem Benutzen gut auswringen. Hand- und Trockentücher bei mindestens 60 Grad waschen. 

Küchenumgebung: Nicht nur in Schwämmen fühlen sich Krankheitserreger besonders wohl, das feucht-warme Klima in der Küche ist an vielen Orten eine ideale Wachstumsumgebung für Bakterien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet sogar, dass die Zahl der Lebensmittelerkrankungen in den vergangenen 20 Jahren extrem zugenommen hat.

Keime vermeiden: Geschirr schnell spülen 

Geschirr: Benutztes Geschirr sofort säubern: Lass dein Geschirr und Besteck nicht unnötige lange nach dem Essen herumstehen, sondern wasche möglichst zeitnah ab.


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Schneidebretter: Bei Schneidebrettern ist noch nicht abschließend geklärt, ob man nun zu Holz oder Kunststoff greifen sollte. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Das Holzbrett kann zwar antibakteriell wirken, sollte aber nach dem Spülen gut luftgetrocknet werden. Wohingegen die Plastikbretter in die Spülmaschine gesteckt werden können und schnell wieder einsatzbereit sind. Nutze für Fleisch, Fisch und Obst beziehungsweise Gemüse jeweils separate Schneidebretter.

Kühlkette: Hygiene in der Küche heißt auch: Kühlkette beachten. Wer tiefgefrorene Lebensmittel kauft, sollte unbedingt auf eine durchgehende Kühlkette achten. Denn niedrige Temperaturen helfen dabei, die Ausbreitung von Keimen einzudämmen. Verwende deshalb besonders in der warmen Jahreszeit eine Kühltasche für den Weg vom Einkaufen nach Hause.

2.  Vorsicht vor Pilzen im Badezimmer

Dusche und Badewanne: Auch im Badezimmer bietet sich ein angenehm feucht-warmes Klima, perfekt für Bakterien und Keime, sich zu vermehren. Kein Wunder also, dass sie sich in der Dusche oder Badewanne finden. Forscher der Universität Colorado haben herausgefunden, dass sich Keime gerne in Duschköpfen aus Plastik einnisten.

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Für Leute mit einem intakten Immunsystem ist das wenig gefährlich, doch sollte dies nicht der Fall sein, so können Bakterien solcher Art ihre Gesundheit schwächen.

Empfehlung: Duschköpfe regelmäßig reinigen und Plastikduschköpfe meiden. Um unangenehme Pilze im Bad zu vermeiden, sind eine gute Durchlüftung und das Beseitigen von feuchten Stellen wichtig - also: Dusche putzen! Das beugt auch hässlichen Kalk-Flecken vor. 

Fäkal-Keime in Zahnbürsten

Handtücher: Auch in den Handtüchern befinden sich Bakterien, Viren und Pilze, da sie regelmäßig nass werden. 

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Empfehlung: Du solltest sie nach zwei bis drei Benutzungen wechseln und regelmäßig bei 60 Grad Celsius waschen. Außerdem solltest du darauf achten, dein Handtuch nach der Benutzung nicht in einer Ecke verknittert trocknen zu lassen, sondern es aufhängen

Zahnbürsten: Dass auf Zahnbürsten Keime aus dem Mund zu finden sind, ist erst einmal keine Überraschung. Eine Studie aus den USA hat 2021 hat das jedoch etwas genauer untersucht und herausgefunden: Es finden sich auch Fäkal-Keime auf den Bürsten. Denn in der Regel stehen sie im Badezimmer - beim Spülen der Toilette entstehen dann Aerosole, die sich auch auf der Zahnbürste absetzen. 

Darmbakterien auf Zahnbürste - doch keine Sorge

Aber du kannst aufatmen: Zum einen sind es wirklich nicht viele Darmbakterien, zum anderen ist die Zahnbürste auch nicht die passende Umgebung für die Keime, sodass sie sich dort nicht durchsetzen werden, sagt Mikrobiologe Dirk Bockmühl gegenüber dem Deutschlandfunk Nova

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Zudem fand das Forschungs-Team antibiotikaresistente Keime. Das sei nicht überraschend, finden sich doch auch in anderen Bereichen des Haushaltes, so Bockmühl. Interessant ist: Die Studie fand mehr Antibiotika-Resistenz-Gene auf den Zahnbürsten von Menschen, die besonders intensive Mundpflege betreiben – also Zahnseide benutzen und auch Mundspülungen. Also: nicht übertreiben!

Die Empfehlung lautet also: Zahnbürsten sollten mindestens alle sechs Wochen ausgetauscht werden.

3. So keimbelastet ist dein Arbeitszimmer oder Büro

Schreibtisch: Der Mikrobiologe Professor Charles Gerba von der Universität Arizona fand heraus, dass sich rund 3895 verschiedene Mikroben pro Quadratzentimeter auf Telefonen und Headsets befinden. Sie sind somit 400-mal dreckiger als eine Klobrille. Auf dem Schreibtisch selbst tummeln sich bis zu 3249 Mikroben pro Quadratzentimeter. Noch mehr sind es bei Leuten, die gerne am Arbeitsplatz snacken.

Die Empfehlung:  Hände gut waschen und trocken. Tastatur, Telefonhörer und Schreibtische regelmäßig desinfizieren und auch gut trocken. Am besten nicht am Schreibtisch essen - und wenn, dann wasche dir anschließend die Hände.

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Kaffeemaschine: Kaffeeliebhaber müssen jetzt ganz stark sein. Das SGS Institut Fresenius hat im Auftrag von WDR zwischen 170 und 3800 koloniebildende Einheiten pro Milliliter im Kaffee gefunden. Denn das Wasser im Wassertank wird viel zu selten ausgetauscht. Keime, Schimmelpilze und Hefen lagern sich an den Wänden der Tanks ab und gelangen so in den Kaffee. Empfehlung: Wassertank abends ausleeren, ausspülen und trocknen lassen. Genauso Kaffeeauslässe und Milchaufschäumdüsen gründlich reinigen. Auch normale Filtermaschinen sollten regelmäßig gespült und entkalkt werden.

4. Bakterienfalle Smartphone

Circa 2.500 Mal am Tag haben wir unser Smartphone in der Hand, manchmal in der Küche, in der Bahn oder sogar auf dem Klo. Jedes mal übertragen wir dabei viele Keime, Bakterien und andere Erreger. Doch mal ehrlich, wann hast du es zuletzt gereinigt? 

Wie die Techniker Krankenkasse berichtet, reinigt laut TÜV nur jede*r vierte Deutsche die Oberfläche seines Smartphones bewusst und intensiv. Dabei tummeln sich durchschnittlich etwa 100 verschiedene Bakterien-Arten auf einem Smartphone.

Die Empfehlung: Keine scharfen Reinigungsmittel! Auch wenn es naheliegt, das Handy mit Glasreiniger, Spülmittel oder Alkohol zu reinigen, sind scharfe Reinigungsmittel nicht geeignet für die Säuberung solch sensibler Gerätschaften. Besser geeignet sind spezielle Hygienesprays mit einer keimtötenden, antibakteriellen Wirkung.

5. Bakterienfallen unterwegs

Häufig berühren wir Oberflächen, die auch viele andere Menschen angefasst haben: Geldautomaten, Griffe in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Wagen und Lebensmittel im Supermarkt. Gehe nach dem Nachhausekommen immer Hände-Waschen und vermeide, dir ins Gesicht zu fassen.

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Aber: Übertriebene Hygiene ist schädlich. Vor allem Kinder müssen sich mit Keimen auseinandersetzen, um ihr Immunsystem zu trainieren und Krankheiten zu vermeiden. Spezielle Mittel oder Lotionen zur Handdesinfektion empfehlen Experten übrigens nur bei Personen, deren Immunsystem geschwächt ist.

Denn Vorsicht ist geboten bei Desinfektionsmittel, das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt: Viele der Mittel sind giftig und können Allergien auslösen. Oft enthalten sie Alkohole, ätzende Säuren oder Chlor. Die Substanzen können die Haut reizen oder sogar schädigen. Bei gesunden Menschen reicht es, die Hände regelmäßig und gründlich zu waschen.

So reinigst du deine Hände gründlich

  1. Nimm dir genug Zeit - mindestens eine halbe Minute (zweimal Happy Birthday)
  2. Anfeuchten: Halte deine Hände unter fließendes Wasser. Die Temperatur spielt keine Rolle, solange du es als angenehm empfindest.
  3. Einseifen: Seife die Hände sorgfältig ein. Dazu gehören die Handinnenflächen und der Handrücken ebenso wie die Fingerspitzen, die Fingerzwischenräume und die Daumen. Fingernägel und das Nagelbett nicht vergessen. Tipp: Flüssigseifen sind hygienischer als Seifenstücke. Achte darauf, dass die Seife pH-neutral ist. Auf diese Weise wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut, der Krankheitserreger abwehrt, nicht angegriffen.
  4. Abspülen: Halte deine Hände erneut unter das Wasser und spüle die Seife vollkommen ab. Trocken deine Hände sorgfältig. Fingerzwischenräume nicht vergessen.

Hinweis: Das Abtrocknen ist nicht nur wichtig, um die Hände von Feuchtigkeit zu befreien. Beim Abtrocknen werden zusätzliche Keime entfernt, die nach dem Waschen noch an den Händen haften. Elektrische Warmluft- oder Drucklufthandtrockner trocknen deine Hände zwar innerhalb weniger Sekunden, verteilen jedoch gleichzeitig sehr viele Keime in der Luft. 

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