- Was ist die Milz und welche Aufgabe hat sie?
- Welche Ursachen können zu Schmerzen in der Milz führen?
- Wie kann man Milzschmerzen behandeln?
Eigentlich ist die Milz ein recht unscheinbares Organ. Eine unauffällige Milz wird von einem gesunden Menschen nicht bemerkt. Dagegen können Veränderungen oder eine Vergrößerung zu heftigen Schmerzen führen. Auch ein Druckgefühl ist möglich, das sich auf den linken Schulter- bzw. Armbereich ausdehnen kann. Wie verhältst du dich richtig, wenn du unerklärliche Schmerzen in der linken Bauchhälfte hast?
Was ist die Milz und welche Aufgabe hat sie?
Bei der Milz handelt es sich um ein Organ, das in etwa so groß wie eine Faust ist. Ihre Form erinnert ein wenig an eine Bohne. Sie liegt in der linken Bauchhälfte, direkt unterhalb der Rippen. Ihre Struktur erinnert an die eines Schwammes. Zwar ist das Organ gut versteckt und kann in der Regel nicht mit der Hand ertastet werden, es übernimmt aber wichtige Funktionen im menschlichen Organismus. Umrahmt wird sie von einem gut durchbluteten Bindegewebe, das Milzkapsel genannt wird.
Die Milz besteht aus zwei unterschiedlichen Gewebetypen. Die weiße Pulpa ist für die Stabilisierung des Immunsystems zuständig. Hierfür bildet sie weiße Blutkörperchen. Diese Lymphozyten sorgen für die Entstehung von Antikörpern, die für ein starkes Immunsystem benötigt werden. Schließlich wehren diese Fremdkörper und Viren ab.
Die andere Gewebeart, die rote Pulpa, hat die Aufgabe, das Blut zu filtern und es vor Verunreinigungen zu befreien. Zudem werden Viren, Pilze oder Bakterien aus dem Blut entfernt. Auch hier kommen weiße Blutkörperchen zum Einsatz. In diesem Bereich heißen sie Phagozyten. Ferner sorgen diese Zellen dafür, dass veraltete oder beschädigte rote Blutkörperchen aussortiert werden. Zudem wird hier ein Vorrat an weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen angelegt, um bei Bedarf darauf zurückzugreifen.
Gründe für ein Leben ohne eine Milz
Es gibt durchaus Menschen, die ohne Milz leben. Einige kommen bereits ohne Milz zur Welt. Meistens leiden die betroffenen Säuglinge gleichzeitig unter einem angeborenen Herzfehler. Das Fehlen des Organs kann unterschiedliche Gründe haben. Häufig funktioniert die Milz nicht richtig.
Ursachen für die sogenannte funktionelle Asplenie kann eine durch übermäßigen Alkoholkonsum geschädigte Leber sein. Krankheiten, wie beispielsweise eine Sichelzellenanämie oder Zöliakie sorgen dafür, dass die Milz in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Auch Verletzungen in den Venen oder Arterien der Milz behindern deren Leistung.
Dann müssen aufgrund von Schädigungen Teile oder die ganze Milz entfernt werden. Häufig handelt es sich um einen Milzriss, der zum Beispiel bei einem Unfall auftreten kann. Weitere Gründe können eine Vergrößerung oder sonstige Funktionsstörungen sein. Dieser Personenkreis muss nach dem operativen Eingriff vorsichtig sein, denn sie sind anfälliger für Infektionen, die mit einer durchdachten Vorsorge verhindert werden. Hierzu gehören die vom RKI empfohlenen Impfungen, welche nach ärztlicher Rücksprache verabreicht werden. Auch eine Prophylaxe mit Antibiotika kann sinnvoll sein.
Welche Ursachen haben Schmerzen der Milz?
Schmerzen in der Milz können unterschiedlich sein. Entweder sind sie dauerhaft oder sie treten mit zeitlichen Unterbrechungen auf. Die Schmerzen können derart heftig sein, dass eine Bewältigung des Alltags kaum möglich ist. Bei Husten sowie sitzender oder gekrümmter Körperhaltung können sich diese noch verstärken. Doch was gehört zu den Ursachen, wenn die Milz heftige Schmerzen auslöst? Zu den häufigsten Gründen zählen Entzündungen oder Krankheiten. Dann vergrößert sich die Milz merklich und kann von außen sogar mit den Händen gefühlt werden. Zudem leiden die Betroffenen unter Fieber.
Organisation: | Robert Koch-Institut (RKI) |
Gründung: | 1. Juli 1891 |
Amt: | Bundesministerium für Gesundheit |
Hauptsitz: | Berlin |
Mögliche Krankheiten können das Pfeiffersche Drüsenfieber, Rheuma oder die Autoimmunerkrankung "Lupus Erythematodes" sein. Bei einer derartigen Erkrankung handelt es sich um Entzündungen im Körper, die chronisch sind. Der Körper reagiert fälschlicherweise mit einer Bekämpfung der gesunden Zellen und zerstört auf diese Weise versehentlich das gesunde Gewebe. Diese Krankheiten sind dauerhaft und können mit einer individuellen Therapie lediglich gemildert werden.
Zudem kann Malaria dazu führen, dass die Milz heftige Schmerzen aussendet. Hier sorgen Parasiten, die Plasmodien, durch eine rasche Vermehrung ihrerseits für einen Anstieg in der Leber. Weil die Milz die roten Blutkörperchen überprüft, kann sie selbst von der Infektion betroffen sein. Eine chronische Malaria sorgt für eine permanente Vergrößerung des für die Filterung des Bluts wichtigen Organs. Ausgelöst wird Malaria vom Speichel der Sporozoiten Mücke oder vom Stich der Anopheles, hier sind aber nur die Weibchen die Überträgerinnen.
Was solltest du bei Schmerzen in der Milzgegend unternehmen?
Treten in dem Körperbereich, in dem die Milz sitzt, starke Schmerzen oder ein ungewöhnliches Druckgefühl auf, solltest du keinesfalls zu irgendwelchen Medikamenten greifen, sondern schnellstmöglich einen Termin in einer Arztpraxis vereinbaren. Schließlich kann es durchaus sein, dass du aufgrund der Position unter Herzproblemen leidest. Meistens steckt jedoch eine Entzündung der Milz dahinter, die mit geeigneten Medikamenten behandelt werden muss. In der Regel verschreiben Mediziner*innen Antibiotika oder schmerzstillende Präparate, die gleichzeitig die Entzündung hemmen.
Sind andere Erkrankungen die Ursache für die Beschwerden in der Milz, werden diese vorzugsweise behandelt. Ist das Organ stark vergrößert, oder leiden Patient*innen unter krankhaft veränderten Gefäßen, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Hierbei werden – wie bereits oben erläutert – Teile des Organs oder sogar die gesamte Milz entfernt, denn das Organ ist nicht lebensnotwendig.
Da die Milz einen großen Einfluss auf das Immunsystem hat, solltest du darauf achten, die Widerstandskraft deines Körpers zu stärken. Dies kannst du mit einer umfassenden Hygiene sowie einer ausgeglichenen Work-Life-Balance erreichen. Achte auf ausreichend Bewegung. Wichtig sind zudem regelmäßige Entspannungszeiten sowie ausreichender Schlaf, damit sich dein Körper regeneriert. Außerdem solltest du deine Nahrungsmittel sorgfältig auswählen. Hierzu kannst du dich an der Ernährungspyramide orientieren. Ein Großteil der Speisen sollte aus frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten bestehen. Um dir und der Umwelt etwas Gutes zu tun, greife vorzugsweise zu Erzeugnissen aus biologischem Anbau.