• Was ist das PCOS?
  • Symptome bei PCOS
  • Diagnose und Therapie

PCOS ist eine hormonelle Störung bei Frauen, die sich unter anderem durch vermehrten Haarausfall bemerkbar machen kann. Welche weiteren Symptome es gibt und was hinter der Erkrankung steckt, erfährst du hier.

Die wichtigsten Grundlagen zu PCOS

Die Abkürzung PCOS steht für polyzystisches Ovarsyndrom. Dabei handelt es sich um eine Hormonstörung, die keinesfalls eine Seltenheit ist: Sie tritt bei etwa 5-10 % der geschlechtsreifen Frauen auf. Demzufolge sind also um die 5 bis 10 von 100 Frauen betroffen. Typischerweise liegt der Beginn der Erkrankung zwischen dem 15 und 25 Lebensjahr.

Grundsätzlich werden bei Frauen mit PCOS vermehrt männliche Hormone im Körper gebildet. Der erhöhte Hormonspiegel hat auf den weiblichen Körper mehrere Auswirkungen und führt zu einer Störung des hormonellen Gleichgewichtes. Die Erkrankung kann sich auf viele verschiedene Weisen äußern; es hat also nicht jede Frau dieselben Symptome. Charakteristisch für PCOS sind Zyklusstörungen, Akne und die erhöhte Konzentration männlicher Geschlechtshormone im Blut. Zyklusstörungen gehen oftmals mit einem unerfüllten Kinderwunsch einher. Oft haben betroffene Frauen ein Übergewicht.

Ebenfalls ein häufiges Symptom ist die veränderte Behaarung. Betroffene können bei sich oftmals feststellen, dass der Haarwuchs am Körper zunimmt und ihnen Haare im Gesicht wachsen. Andere Frauen bemerken hingegen, dass sie einen starken Haarausfall haben. Die körperlichen Beschwerden können für Betroffene Einschränkungen der Lebensqualität sowie der Lebenszufriedenheit und der Sexualität bedeuten.

Gründe für den Haarausfall und das veränderte Haarwachstum

Sogenannte Androgene, die auch als männliche Sexualhormone bezeichnet werden, steuern unter anderem die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane. Darüber hinaus beeinflussen die Hormone aber auch das Haarwachstum. Sie können also verantwortlich sein, wenn die Wachstumsphase der Haare frühzeitig endet. Infolgedessen fallen die Haare eher aus. Steigt also der Androgenspiegel an, kann das dazu führen, dass sich die Haare im Bereich des Scheitels lichten und die Haare insgesamt dünner werden.

Nicht bei jeder Frau kommt es zum vermehrten Haarausfall. Dies liegt daran, dass die Haarfollikel unterschiedlich empfindlich auf die Androgene reagieren. Diese Empfindlichkeit ist genetisch bedingt. Überdies spielt die Menge des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen eine Rolle. Dieses kann unter anderem das Haarwachstum fördern und kann somit vor Haarausfall schützen. 

An den Wurzeln des Kopfhaares wirken Androgene anders als bei denen der Körperhaare. So können die Hormone am Körper und im Gesicht für einen vermehrten Haarwuchs sorgen. Während die Hormone bei Männern wie bei Frauen für Haarwachstum in den Achselhöhlen und dem Intimbereich sorgen, führen sie bei Männern zusätzlich zu Barthaaren und einer ausgeprägteren Körperbehaarung. Auch bei Frauen können Androgene in erhöhter Konzentration eine stärkere Körperbehaarung und eine Gesichtsbehaarung hervorrufen. Betroffene könnten vermehrt dickere und dunklere Haare an Kinn, Oberlippe, Brust, Schultern, Unterbauch, Rücken und/oder Oberschenkeln bemerken. Dieses Phänomen wird auch Hirsutismus genannt.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Bemerkst du die genannten Symptome bei dir, solltest du sie am besten ärztlich abklären lassen. Damit PCOS diagnostiziert werden kann, sind umfangreiche Untersuchungen notwendig. Den Untersuchungen vorangehen sollte ein ausführliches Gespräch mit dir als Patientin. Außerdem gibt es eine körperliche Untersuchung, bei der die Haut und die Körperbehaarung beurteilt wird. Ein Bluttest kann die verschiedenen Hormone bestimmen.

Ratgeber: 'Leben mit dem PCO-Syndrom: Wie du deine Hormone mit der richtigen Ernährung wieder ins Gleichgewicht bringst' - hier direkt ansehen

In der Regel wird eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke durchgeführt. Bevor PCOS diagnostiziert werden kann, müssen nach der Definition des NIH (National Institutes of Health) eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), der Nebenniere und des Eierstocks (Ovar) aufgeschlossen werden.

Liegt ein Übergewicht vor, wird bei der Behandlung insbesondere auf die Umstellung der Ernährung sowie die Steigerung der Bewegung gesetzt. Durch eine Gewichtsabnahme ist es oft bereits möglich, dass die Regelkreise des Hormonsystems sich wieder erholen. Darüber hinaus könnte auf eine hormonelle Therapie gesetzt werden. Häufig werden dabei hormonelle Verhütungsmittel mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination gewählt. Die Wirkung der männlichen Hormone soll dadurch aufgehoben werden. Welche Therapie für dich am besten geeignet ist, muss von einem Arzt oder einer Ärztin individuell bestimmt werden.

Fazit - eine Untersuchung kann Aufschluss geben

Es ist wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Symptome nicht zwangsläufig auf PCOS hinweisen. Zwar sind sie typisch für das Syndrom, doch es könnten auch zahlreiche andere Ursachen dahinter stecken. Wichtig ist, länger anhaltende Beschwerden ärztlich abklären zu lassen. Nach einer Diagnose wird die Behandlung anschließend deiner Symptomatik entsprechend ausgewählt. Bist du betroffen, kannst du nach Bedarf vielseitige Hilfsangebote wahrnehmen. So könntest du beispielsweise Kontakt mit anderen Betroffenen über Selbsthilfegruppen aufnehmen, an einem Internet-Forum teilnehmen und dir weitere relevante Informationen rund die Erkrankung und Therapie anlesen.

Es gibt auch Frauen, die unter kreisrundem Haarausfall leiden. Dieser stellt die zweithäufigste Form von Haarverlust dar - die Heilungschancen sind individuell.

*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.