In erster Linie bestimmen die Gene deiner Eltern und Verwandten die Farbe deiner Augen. Geografisch gesehen gibt es Tendenzen, ob deine Augenfarbe nach der Geburt heller oder dunkler sein wird – gemessen an der Menge von Sonnenlicht im Jahr. Neben den bekannten Augenfarben braun, blau und grün gibt es noch Menschen mit sehr hellen Augen und Menschen mit unterschiedlichen Augenfarben.

Gencocktail: Augenfarben und die Mendelschen Regeln

Augenfarben werden von den Genen bestimmt. Die Mendelschen Regeln spielen hierbei eine wichtige Rolle und lassen viel Spielraum bei der Bestimmung der Augenfarbe. Denn diese lassen eine Vielzahl an Kombinationen bei der Zusammenstellung deiner Gene zu. Manches Genmaterial wird dominant vererbt, das heißt, es setzt sich aller Wahrscheinlichkeit häufig durch – im Gegensatz zu rezessiv vererbtem Genmaterial. Die Augenfarbe braun wird beispielsweise dominant vererbt, blau dagegen rezessiv. Das erklärt, warum die meisten Menschen braune Augen haben und nur wenige blaue Augen.

Doch so unberechenbar die Mendelschen Regeln auch sind: Es gibt Tests von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die mithilfe von sechs Genen die Augenfarbe einer Person feststellen konnten. Die beiden eindeutigen Farben blau und braun konnten dabei besser vorausgesagt werden als Mischfarben. Außerdem sind Forscherinnen und Forscher der Meinung, dass es weit mehr Farbnuancen gibt als die bekannten Farben blau, braun, grün und grau.

Wichtig: Da Gegebenheiten in der Biologie immer wieder variieren, kann die Augenfarbe auch eine Generation überspringen. Wie beispielsweise bei vererbten Krankheiten, kann das Kind eine ganz andere Augenfarbe bekommen als seine Eltern.

Die Entstehung der Augenfarbe nach der Geburt

Doch auch, wenn die Augenfarbe bereits genetisch festgelegt ist, ist sie erst nach dem ersten Lebensjahr endgültig. Vor allem Babys mit heller Haut haben laut RND bei der Geburt zunächst blaue Augen. Erst das Farbpigment Melanin färbt die Augen heller oder dunkler. Je weniger Melanin, desto hellere Augen; je mehr Melanin, desto dunklere Augen.

Da Melanin unsere Augen vor hellem Sonnenlicht schützt, ist es nicht verwunderlich, dass sehr viele Menschen eine dunkle Augenfarbe haben. Je nördlicher die Menschen leben, desto heller ist in der Regel deren Augenfarbe. All das ist in den Genen der Eltern verankert und so steht bereits vor der Geburt fest, wie viel Melanin der Körper produziert.

So scheint es nicht zu verwundern, dass Menschen mit dunklen Augen häufiger an Winterdepressionen leiden als solche mit blauen bzw. hellen Augen. Der Schutz vor Sonnenlicht ist so stark, dass Sonne und Licht weniger eingefangen werden können. Bist du betroffen, kannst du durch das richtige Wohnumfeld einer Winterdepression entgegenwirken.

Augenfarben weltweit

Studien über Augenfarben in Deutschland gibt es kaum. Laut einer Studie der Universität Saarland von 2008 verteilte sich im Jahr 2008 die Häufigkeit der Augenfarben von 9.000 Befragten auf braun (31,07 %), blau (30,20 %), grün (18,36 %), grau (3,35 %) und Mischfarben (17,07 %), wie das Portal Kurzwissen berichtet.

Nach Angaben des RND ist braun mit ca. 90 % die häufigste Augenfarbe weltweit. Werfen wir einen Blick nach Asien, finden wir Brauntöne in verschiedenen Nuancen. In den nördlichen Ländern gibt es überwiegend blaue Augen in Estland sind dies sogar 99 % der Bevölkerung. Auch in Amerika dominiert die blaue Augenfarbe. Am seltensten sind grüne Augen mit ca. 2 Prozent. Diese sind vor allem in Irland und Schottland anzutreffen. 

Doch generell gilt: Jeder Mensch hat eine individuelle Augenfarbe. Denn auch wenn viele Menschen die gleiche Augenfarbe zu haben scheinen, ist die tatsächliche Farbe unterschiedlich. Wie auf einer Farbpalette reichen die Schattierungen jeder Farbe von hell bis dunkel.

Wissenswertes rund um Augenfarben

Menschen mit blauen Augen haben alle denselben Vorfahren. Denn diese Farbe entstand durch eine Genmutation, da bis dato alle Menschen braune Augen hatten. Bei Untersuchungen war bei allen die gleiche Region der DNS von der Mutation betroffen.

Menschen mit Albinismus haben eine sehr helle Augenfarbe, in der Regel auch eine sehr helle bis weiße Haut und sehr helle Haare. In diesem Fall schützt die Iris das Auge nicht vor Licht, das ungefiltert eindringen kann – denn: Die Melatoninbildung fehlt.

Es gibt Menschen, die haben unterschiedliche Augenfarben. Das bedeutet, dass die Melaninproduktion jeweils unterschiedlich ist. Die sogenannte Heterochromie tritt bei Menschen nur sehr selten – ca. 1 % der Weltbevölkerung – auf. Wenn man sie schon von Geburt an hat, ist sie meistens harmlos. Ansonsten sollte aber immer ein Arzt konsultiert werden.