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Unerkannte Frauenkrankheit: Schock-Foto macht auf Endometriose aufmerksam

"Endometriose" ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung in Deutschland. Betroffene Frauen können davon nicht geheilt werden und leiden unter starken Schmerzen. Eine Frau hat jetzt mit einem erschreckenden Foto darauf aufmerksam gemacht.
Endometriose ist eine Krankheit, die keiner sieht, aber trotzdem schmerzhaft ist. Symbolfoto: Christin Klose/dpa

Viele leiden unter der Krankheit aber nur die wenigsten wissen davon. "Endometriose" ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung in Deutschland.

Endometriose: Symptome wie bei Regelschmerzen

Die Symptome lassen an starke Regelschmerzen erinnern: Starke Schmerzen im Unterbauch, starke und unregelmäßige Monatsblutungen. Aber diese Probleme treten nicht nur während der Periode auf, sondern auch unabhängig vom weiblichen Zyklus.

Bei der Endometriose siedeln sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle an und wachsen dort in Gewebe und Organe ein. Diese Gewebeherde unterliegen dem weiblichen Zyklus und wachsen erst unter dem Einfluss von Östrogen, einem weiblichen Sexualhormon, an und bluten während er Menstruation wieder ab. Deshalb halten die Symptome viele für normale Periodenprobleme.

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Bauch- und Rückenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang oder Urinieren, zyklische Blutungen aus Blase oder Darm und ungewollte Kinderlosigkeit sind mögliche Symptome. Unter anderem hat Focus Online bereits über die Krankheit berichtet.

Abschließend feststellen lässt sich Endometriose aber nur nach einer Operation. Eine Bauchspiegelung unter Narkose sei die einzige Möglichkeit, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Deshalb dauert es länger bis Endometriose diagnostiziert wird. Im Durchschnitt zieht sich dieser Zeitraum von den ersten Symptomen bis zur Diagnose sechs Jahre. Sieben bis 15 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Zwei bis 50 Prozent merken nichts von der Erkrankung und denken, dass es sich um normale Regelschmerzen handelt. Sie leiden unter den Schmerzen ohne zu wissen, woher sie kommen.

Von innen nach außen: Eine Krankheit, die keiner sehen kann, sichtbar machen

Zwei Frauen aus Großbritannien wollen der Krankheit mehr Aufmerksamkeit schenken und das stille innere Leiden von erkrankten Frauen nach außen tragen. Mit Make up haben sie die Krankheit auf Haut gezeichnet. "Es ist so wichtig, dass solche unsichtbaren Krankheiten anerkannt werden. Es ist für die Betroffene traumatisch genug, mit dem Schmerz zu leben, auch ohne ständig das Gefühl zu haben, über ihren Zustand lügen zu müssen. Es kann sehr isolierend sein, mit einer Krankheit zu leben, die niemand sehen kann", sagt Andrea Baines, die selbst an der Krankheit leidet. Über Jahre hinweg dauerte es bis sie ihre Diagnose bekam.

Blutige, fast schwarze, offene Wunden zieren ihren Bauch auf Höhe der Eierstöcke und am Bauchnabel. Die Stärke der Schmerzen ist nicht nur auf diese Weise, auch der Ursprung der Schmerzen wird so dargestellt.

Auf Instagram wurde das Foto mit einem Spruch gepostet: "Nur weil du es nicht sehen kannst, heißt es nicht, dass es nicht existiert." Unter den Post schreibt Andrea Baines: "Ich weiß, das Bild bietet einen unangenehmen Anblick, aber glaubt mir, es ist noch viel unangenehmer, damit leben zu müssen. Ich wollte etwas Mächtiges kreieren [...]. Es mag Make-Up sein, doch so fühle ich mich mit Endometriose. Der stechende Schmerz, das Verdrehen, die brennenden Schmerzen. Es herrscht täglich Krieg in meinem Inneren und es erschöpft mich."

Andere Frauen reagieren auf den Post mit Zustimmung. Viele haben ähnliche Leidensgeschichten hinter sich. So scheibt eine Frau: "Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich hatte letztes Jahr eine Hysterektomie, nachdem ich zehn Jahre lang unter unvorstellbarem Schmerz gelitten haben - ich sagte, genug ist genug!"