- Handy-Strahlung: Wie schädlich ist sie wirklich?
- Hirnstoffwechsel: So wirkt sich die Nutzung eines Smartphones auf dein Gehirn aus
- Einfluss auf Appetit und Essverhalten: Forschende stellen möglichen Zusammenhang fest
- Studie überrascht: Kann Handy-Strahlung dein Gewicht beeinflussen?
Es klingt unglaublich: Dein Smartphone kann dich dick machen. Natürlich ist es nicht das Gerät an sich, dass sich auf dein Körpergewicht auswirkt, sondern die Strahlung, die von deinem Handy ausgeht. Die regt nämlich den Appetit an. Das haben Forschende der Universität zu Lübeck jetzt in einer aktuellen Studie herausgefunden.
Energiestoffwechsel im Gehirn: So beeinflusst Handy-Strahlung dein Essverhalten
Hirnforschende der Universität zu Lübeck haben sich mit dem Essverhalten und dem Zusammenhang mit dem Hirnstoffwechsel beschäftigt. Der Energieverbrauch unseres Gehirns wird unter anderem durch den Hypothalamus beeinflusst. Der wiederum ist die zentrale Steuerungseinheit des Hirns. Über Botenstoffe regelt der Hypothalamus die Körpertemperatur, den Blutdruck, den Schlaf- und Wachrhythmus und auch unser Hunger- und Sättigungsgefühl.
Die Wissenschaftler*innen machten bei einem Versuch mit Ratten eine überraschende Entdeckung: Mobilfunkwellen hatten direkte Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme der Nager gezeigt. Waren die Tiere über mehrere Stunden hinweg der Strahlung von Smartphones ausgesetzt, wurden sie dicker.
Diese Studie haben die Forschenden nun auf Menschen übertragen. Die Lübecker Forschenden luden 15 gesunde und normal gewichtige Männer als Studienteilnehmer ein. Die Teilnehmer kamen morgens um halb 7 nüchtern ins Labor und durften davor 12 Stunden lang ihr Handy nicht nutzen. Dann wurde die Gehirnaktivität der Probanden gemessen.
Mobiltelefon am Kopf befestigt: Das sind die Ergebnisse der Studie
Den Teilnehmern wurde im Anschluss ein Smartphone am Kopf befestigt - genau so, als würden die Probanden telefonieren. Nach 20 Minuten haben die Forschenden dann erneut Messungen durchgeführt. Dabei zeigte sich bei den Probanden, deren Mobiltelefon eingeschaltet gewesen war, ein deutlich erhöhter Energiestoffwechsel im Gehirn.
Im Anschluss durften die Männer ausgiebig frühstücken. Dieser Ablauf wurde an zwei weiteren Tagen wiederholt, doch bei einem der drei Termine blieb das Mobiltelefon die ganze Zeit lang ausgeschaltet, was die Probanden jedoch nicht wussten. Und tatsächlich machte das eingeschaltete Mobiltelefon einen großen Unterschied.
Von den 15 Probanden haben 13 nach dem "Handy-Telefonat" mehr gegessen und dabei 22 bis 27 Prozent mehr Kalorien zu sich genommen, als bei ausgeschaltetem Mobiltelefon. Und die zusätzlichen Kalorien bestanden dabei auch noch vor allem aus Kohlenhydraten.
Studie liefert Hinweise und muss weitergeführt werden
Da die Studie bisher nur an einer geringen Teilnehmerzahl und ausschließlich an Männern durchgeführt wurde, betonen die Forschenden, dass die Ergebnisse noch nicht abschließend beweisen könnten, dass eine Gewichtszunahme direkt im Zusammenhang mit der Handy-Strahlung stehen. Dennoch seien die Hinweise darauf eindeutig. Jetzt soll die Forschung in diese Richtung vorangetrieben werden.
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