• Warum kommt es zu Heißhunger?
  • Was kannst du dagegen tun?
  • Welche Folgen kann ständiger Heißhunger haben?

Hast du ständig Heißhunger, ist dies nicht gleich ein Grund zur Sorge. In vielen Fällen ist er nämlich harmlos. Taucht er jedoch häufiger auf, solltest du dieses Signal deines Körpers nicht unterschätzen. Möglicherweise könnte eine psychische oder körperliche Erkrankung dahinter stecken.

Ständiger Hunger: Diese Gründe könnten hinter "Fressattacken" stecken

Sogenannte "Fressattacken" bestimmen den Alltag vieler Menschen. Sie plagt ein ständiges Hungergefühl, meist vor allem auf etwas besonders Fettiges, Süßes oder Salziges. Grundsätzlich ist Hunger nur ein natürliches Signal deines Körpers, um dich darauf hinzuweisen, dass dir Energie oder Nährstoffe fehlen.

Es gibt verschiedene Gründe, die dazu führen können, dass du dich ständig hungrig fühlst:

  1. Du isst zu wenig. Folglich wird dein täglicher Kalorienbedarf nicht gedeckt und der Hunger plagt dich durchgehend. Dies kommt vor allem dann vor, wenn du viel Sport machst oder dich im Wachstum befindest. Hier können dir natürliche Sattmacher wie Nüsse, Eier, Hülsenfrüchte oder Obst und Gemüse helfen.
  2. Du isst sehr ungesund und nimmst nicht alle nötigen Nährstoffe zu dir. Besteht dein Speiseplan vor allem aus leicht verdaulichen oder zuckerhaltigen Lebensmitteln, ist es wahrscheinlicher, dass du schneller wieder Hunger hast. Versuche, auch ballaststoff- und proteinreiche Lebensmittel, die länger satt halten, in deine Ernährung einzubauen.
  3. Du isst zu schnell und verspürst so kein richtiges Sättigungsgefühl. Um dem entgegenzuwirken, ist langsames und gründliches Kauen wichtig.
  4. Du bist eigentlich durstig. Es kommt nicht selten vor, dass Hunger mit Durst verwechselt wirst; versuche also, erst einmal zu etwas Wasser zu greifen, bevor du aus einem Impuls heraus etwas isst.
  5. Du schläfst nicht ausreichend. Unzureichender Schlaf kann dazu führen, dass das Hormon Leptin, welches für das Sättigungsgefühl ausschlaggebend ist, nicht richtig ausgebildet wird. Wichtig ist also, dass du genügend schläfst.
  6. Du nimmst Medikamente, die dein Hungergefühl steigern. Häufige Medikamente sind beispielsweise Antidepressiva oder die Antibabypille. In diesem Fall solltest du unbedingt Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin halten.
  7. Du bist ständig gestresst. Das Stresshormon Cortisol kann dazu führen, dass du ständig Hunger verspürst. Hilfreich hiergegen kann es sein, wenn du dir aktiv Pausen nimmst, Sport machst, meditierst oder Zeit in der Natur verbringst.
  8. Du fühlst dich von Fotos angesprochen. Auf zahlreichen Kanälen in den sozialen Medien, aber auch in der Werbung oder im Fernsehen sehen wir immer wieder Bilder von lecker inszeniertem Essen. Dieser Anreiz sorgt dafür, dass wir diese Lebensmittel gerne essen würden. Dem könntest du entgegenwirken, indem du versuchst, die Bilder zu vermeiden und dich aktiv zu fragen, ob du wirklich Hunger hast oder es nur das Bild war.
  9. Du hast eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Insulinresistenz. Bei beiden Fällen handelt es sich um gesundheitliche Faktoren, bei denen du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Zusammenfassend kann der ständige Hunger also sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass man aktiv dagegen vorgehen kann und den Attacken somit entgegenwirken kann. Grundlegend ist es wichtig, dass du dich regelmäßig und ausgewogen ernährst: So kannst du Heißhunger aktiv vorbeugen, sofern keine körperliche Krankheit dahintersteckt.

Psychische Erkrankungen als mögliche Folge von Heißhunger

Lässt du dich von deinem Hungergefühl immer wieder zu "Fressattacken" verleiten, wird dies langfristig wahrscheinlich zu einer Gewichtszunahme führen. Schließlich nimmst du dabei mehr Kalorien zu dir, als dein Körper benötigt; dieser Überschuss lagert sich anschließend als Körperfett ab. Führen Heißhungerattacken zu einem Übergewicht, kann auch dies zu langfristigen Folgen führen. Häufig findet ein Missbrauch von Abführmitteln oder eine zwanghafte Diäteinhaltung statt. Zur Gewichtsreduktion können Betroffene sogar versuchen, sich zwanghaft zu erbrechen; im schlimmsten Falle kann eine Essstörung wie Bulimie, Magersucht oder eine Binge-Eating-Störung resultieren.

Heißhunger kann sich langfristig auch negativ auf die Psyche auswirken. Das schlechte Gewissen danach kann zu ernst zu nehmenden psychischen Erkrankungen wie einer Depression führen. Leidest du unter deinen Heißhungerattacken, solltest du nicht zögern, dir Hilfe zu suchen: Es gibt viele Menschen, die sich auf das Thema spezialisiert haben und dir professionell mithilfe einer Therapie helfen können.

Vermutest du psychische oder physische Gründe hinter deinen Heißhungerattacken, solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Das Alarmsignal deines Körpers sollte nicht ignoriert werden, da die Folgen schwerwiegend sein können und dein Leben langfristig beeinflussen können.