- Erektile Dysfunktion: Symptome und Häufigkeit
- Ursachen: Der moderne Lebensstil im Zusammenhang mit der Erektionsfähigkeit
- Vorbeugende Maßnahmen: Sport, Ernährung und bewusster Pornografiekonsum
- Weitere Ursachen aufgrund von Erkrankungen, Operationen und Medikamenten
- Fazit: Erektile Dysfunktion auch bei jungen Männern
Erektile Dysfunktionen treten häufiger auf, als du vielleicht vermutest. So ist laut der Techniker Krankenkasse etwa einer von zehn Männern betroffen. Wir haben Anzeichen und Symptome für dich zusammengestellt. Vermutest du, eine erektile Dysfunktion zu haben, solltest du dies ärztlich abklären lassen.
Erektile Dysfunktion: Symptome und Häufigkeit
Eine erektile Dysfunktion erkennst du daran, dass die Erektion nicht für die Dauer des Geschlechtsverkehrs aufrechterhalten werden kann. Mediziner*innen sprechen von einer Erektionsstörung, wenn ein Mann in mehr als zwei Dritteln der Fälle Probleme mit der Erektion hat. Zudem müssen die Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten bestehen. Ratiopharm bietet dir online einen kostenlosen Selbsttest an. Das Ergebnis kann dir einen Anhaltspunkt dafür geben, ob du eine erektile Dysfunktion hast oder nicht. Eine gesicherte Diagnose kann allerdings nur ein Arzt oder eine Ärztin stellen. Zwar nimmt die Häufigkeit einer erektilen Dysfunktion mit dem Alter zu, jedoch sind auch jüngere Männer betroffen. Etwa jede vierte Neudiagnose soll einen Mann unter 40 Jahren betreffen.
Eine Studie aus der Fachzeitschrift "Translational Andrology and Urology" beobachtete im Jahr 2017, dass auch jüngere Männer zunehmend häufiger eine erektile Dysfunktion entwickeln. Hierbei sind Männer in einem Alter von 18 bis 35 Jahren gemeint. Die eine Ursache für diese Entwicklung gibt es nicht. Vielmehr ist sie auf eine Vielzahl von Gründen zurückzuführen.
Ein erster davon ist, dass wir uns in der modernen Gesellschaft häufig verpflichtet fühlen, immer erreichbar zu sein. Dazu kommen beispielsweise Arbeitsanforderungen und soziale Verpflichtungen. Allen Anforderungen gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich. Für uns bedeutet dies ein enormer Druck, einhergehend mit einer psychischen Belastung. Stress und eine ständige psychische Belastung können nicht nur deine geistige, sondern auch deine körperliche Gesundheit beeinflussen. Diesen Aspekt hat beispielsweise im Jahr 2011 eine im Fachjournal "International Journal of Impotence Research" veröffentlichte Studie genauer untersucht. Im Zuge der Studie konnte festgestellt werden, dass chronischer Stress unter anderem die Produktion von Testosteron beeinflusst. Nimmt das wichtigste Sexualhormon des Mannes ab, nimmt auch die Libido ab und eine erektile Dysfunktion kann resultieren.
Ursachen: Der moderne Lebensstil im Zusammenhang mit der Erektionsfähigkeit
Der oft vorwiegend sitzende Lebensstil ist ein weiterer Aspekt, der das Leben heutzutage auszeichnet. So kann es beispielsweise sein, dass du einen Job hast, in dem du sehr viel am Schreibtisch sitzt. Zusätzlich könntest du häufig vor dem Fernseher oder im Auto sitzen. Bist du vorwiegend inaktiv, kann das deine Durchblutung beeinträchtigen. Bewegungsmangel ist folglich ein weiterer möglicher Grund für eine erektile Dysfunktion bei jungen Männern.
Ein Leben ohne Smartphone, Fernseher, Laptop oder Computer ist heutzutage kaum vorstellbar. Wir leben in einer Zeit, in der fast jede*r ein Smartphone besitzt und immer wieder Zeit vor dem Bildschirm verbringt. Benutzt du vor dem Schlafengehen elektronische Geräte im Übermaß, kann das deinen Schlafzyklus stören. Resultiert ein Schlafmangel daraus, kann das negative Auswirkungen auf deine Gesundheit und das hormonelle Gleichgewicht haben. Schläfst du nicht gut, ist es demzufolge möglich, dass die essenziellen Hormone für die sexuelle Funktion nicht ausreichend produziert werden.
Ein weiterer möglicher Grund für eine erektile Dysfunktion ist ein übermäßiger Pornokonsum. Siehst du dir zu häufig Pornos an, kann dies dazu führen, dass du gegenüber sexuellen Reizen abstumpfst. Passiert dies, könnten Schwierigkeiten beim Erreichen einer Erektion vorkommen. Ebenso ist die Ernährung ein möglicher Grund für eine erektile Dysfunktion. Wie unter anderem das Internet-Portal "ZAVA" berichtet, hilft eine gesunde Ernährung bei der Vorbeugung von Erektionsstörungen. Ernährst du dich wenig gesundheitsförderlich und nimmst nicht genügend Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren zu dir, steigt das Risiko einer erektilen Dysfunktion. Greifst du regelmäßig zu Fast Food, Fertiggerichten und Süßigkeiten, könnte ebenso eine Erektionsstörung auftreten. Grund dafür ist, dass diese Lebensmittel eine negative Auswirkung auf unsere Blutgefäße haben können. Kommt es zu Durchblutungsstörungen, betrifft es auch die Durchblutung der Genitalien.
Vorbeugende Maßnahmen: Sport, gesunde Ernährung und bewusster Pornografiekonsum
Da Stress ein möglicher Grund für eine erektile Dysfunktion sein kann, gilt es, Stressfaktoren möglichst früh zu erkennen. Weißt du, was dich stresst, kannst du das nach Möglichkeit vermeiden. Ist die Vermeidung der Stressoren nicht möglich, suche nach Wegen, sie zu bewältigen. Wie der NDR berichtet, kann Sport die Testosteron-Ausschüttung fördern. Muskeln und Gewebe werden durch Kraft- und Ausdauersport gestärkt. Darüber hinaus wird deine Durchblutung durch eine regelmäßige körperliche Aktivität gefördert. Wie genau du dein Training gestalten möchtest, kannst du natürlich selbst entscheiden. Beachte dabei, welche Bewegungsoptionen sich gut in deinen Alltag integrieren lassen.
Weiter kann es hilfreich sein, elektronische Geräte nicht zu häufig vor dem Schlafengehen zu verwenden. Versuche stattdessen, eine ruhige und gemütliche Umgebung zu kreieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich so nachts gut erholen kannst, steigt dadurch an. In Bezug auf pornografisches Material solltest du bei Vermutung auf eine pornografisch induzierte erektile Dysfunktion versuchen, den Konsum einzuschränken. Ein bewusster Konsum von Pornografie kann dazu beitragen, dass du deine sexuelle Erregbarkeit wieder erlangst.
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung trägt dazu bei, deine Erregbarkeit beizubehalten. Gesunde Fette, Gemüse und Obst sollten wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung sein. Wie eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigen konnte, gibt es sogar Lebensmittel, die das Risiko für eine erektile Dysfunktion verringern können. Dabei handelt es sich um Lebensmittel, die reich an sogenannten Flavonoiden, also speziellen Pflanzenstoffen, sind. Blaubeeren, Kirschen, Brombeeren, Zitrusfrüchte und Schwarze Johannisbeeren gehören beispielsweise zu diesen Lebensmitteln.
Weitere mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Bist du von einer erektilen Dysfunktion betroffen, kann das viele Gründe haben. Häufig ist es eine Kombination mehrerer Ursachen. Zudem muss bedacht werden, dass jeder Körper etwas anders auf äußere und innere Einflüsse reagiert. Neben den bereits erläuterten Risikofaktoren, die sich insbesondere auf den modernen Lebensstil beziehen, gibt es noch einige weitere. Dazu gehören:
- Die erektile Dysfunktion als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen, wie Herz- und Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Drüsen oder des Stoffwechsels, nervalen Erkrankungen, Traumata oder urogenitalen Fehlbildungen.
- Die erektile Dysfunktion als Begleiterscheinung nach operativen Eingriffen im Bauchraum, Beckenbereich oder Urogenitalbereich.
- Die erektile Dysfunktion als Nebenwirkung bei verschiedenen Medikamenten. Dazu gehören unter anderem verschiedene Herz-Kreislauf-Mittel und Psychopharmaka.
Bestimmte Dinge kannst du selbst tun, um das Risiko einer Erektionsstörung zu verringern. Dazu gehören eine gesunde Ernährung, Stressmanagement, ein ausgeglichener Konsum von digitalen Medien, ausreichend Bewegung und ein gesunder Schlaf. Bemerkst du, dass Symptome der erektilen Dysfunktion bei dir auftreten, solltest du ärztlichen Rat einholen. Der Arzt oder die Ärztin kann dich dabei unterstützen, die Ursachen zu ermitteln. Häufig kann eine Erektionsstörung erfolgreich behandelt werden. Welche Behandlung genau eingesetzt wird, hängt immer vom Individualfall und der Ursache ab. Möglich sind unter anderem eine Psychotherapie, eine medikamentöse Therapie, operative Verfahren oder eine Schwellkörper-Autoinjektionstherapie. Je nach Ursache kann es auch schon helfen, den eigenen Lebensstil zu ändern.
Fazit: Erektile Dysfunktion auch bei jungen Männern
Die erektile Dysfunktion tritt längst nicht mehr nur bei älteren Menschen auf. Grund dafür ist unter anderem, dass der moderne Lebensstil zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt, die die Erektionsfähigkeit negativ beeinflussen können. Bemerkst du bei dir die Symptome, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Diese*r kann dir eine Diagnose stellen und dich zu Therapiemöglichkeiten beraten.
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