Dysphagie, eine häufige Schluckstörung, betrifft besonders ältere Menschen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Flüssigkeiten und Speisen vom Mund in den Magen zu befördern. Ursachen sind unter anderem Schlaganfälle, Demenz, Parkinson und Multiple Sklerose.
Symptome können das Gefühl eines Kloßes im Hals, Speisereste im Mundraum oder Angst vor Mahlzeiten sein. Die Behandlung umfasst die Anpassung der Kopf- und Körperhaltung, das Training der am Schluckvorgang beteiligten Organe und Muskeln und Medikamente gegen begleitende Symptome. In einigen Fällen kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
Dysphagie ist eine häufige Erkrankung
In Deutschland leiden ungefähr 5 Millionen Menschen an dieser Form der Schluckstörung. Studien zufolge sind bis zu einem Drittel der älteren Menschen in unserer Gemeinschaft davon betroffen. Menschen im Pflegeheim, also mit Vorerkrankungen, sogar noch häufiger, hier kann der Wert bis zu 60 % betragen.
Eine Dysphagie ist eine Funktionsstörung, bei der Betroffene Probleme haben, Flüssigkeiten und Speisen vom Mund in den Magen zu befördern. Bei betroffenen Menschen kommt es entweder zu einer Schluckstörung im Mund- und Rachenraum oder zu einer Schluckstörung in der Speiseröhre.
Störungen im Mundraum sorgen dafür, dass die Nahrung nicht ausreichend zerkleinert werden kann, im Mundraum verbleibt und anschließend wieder austritt. Stehen Kiefer oder Gaumensegel falsch, dann können sich Betroffene sogar schwerwiegend an der Nahrung verschlucken. Bei einer Schluckstörung in der Speiseröhre rutscht die Nahrung nicht durch die unbewusste Muskelbewegung in Richtung Magen. Die Speiseröhre wird dadurch verengt oder sogar komplett verschlossen. Ursächlich für eine Dysphagie sind Schlaganfälle, Demenz, Parkinson, Multiple Sklerose, Schädelhirntrauma oder ALS.
Vor allem ältere Menschen sind betroffen
Das Risiko, an einer Dysphagie zu erkranken, steigt zunehmend mit steigendem Alter. Im Durchschnitt weisen mehr als 50 % aller Bewohner von Pflegeheimen Anzeichen dieser Schluckstörung auf. Das liegt daran, dass es im Alter zu einem Muskelabbau kommt, sich der Schluckreflex verzögert und neurologische Einschränkungen auftreten können.
Anzeichen für diese Art von Schluckstörungen sind beispielsweise das "Kloß-im-Hals-Gefühl" oder wenn Speichel beziehungsweise Nahrung aus dem Mund oder der Nase herausläuft. Auch verzögerte Schluckreflexe, Schwierigkeiten beim Kauen der Nahrung, Zurückbleiben von Speiseresten im Mundraum und Angst vor Mahlzeiten oder sogar eine komplette Nahrungsverweigerung können darauf hinweisen.
In besonders schweren Fällen lässt sich die Dysphagie ganz klar erkennen, da sowohl Flüssigkeiten als auch Nahrung gar nicht mehr oder kaum noch vom Mund in den Magen gelangen. Es gibt jedoch auch weniger eindeutige Fälle. Nicht immer können die Symptome klar eingeordnet werden, was besonders gefährlich ist, da es dann zu einer Mangelernährung kommen kann oder Erstickungsgefahr droht.
So wird Dysphagie behandelt
Die Behandlung variiert je nach Schweregrad der Schluckstörungen. So beginnt man in der Regel mit einer Korrektur der Kopf und Körperhaltung. Das vereinfacht die Nahrungsaufnahme. Ebenso werden Organe und Muskeln trainiert, die am Schluckvorgang beteiligt sind. Die Abläufe einer korrekten Nahrungsaufnahme werden bewusst gemacht, korrigiert und gezielt trainiert.
An der Behandlung sind vor allem Logopäden beteiligt, neben Therapien nutzen Sie auch Wärmebehandlungen, um mögliche Verspannungen zu lösen. Manche begleitende Symptome der Dysphagie können auch durch bestimmte Medikamente gemildert werden.
So lässt sich zum Beispiel das Risiko einer Lungenentzündung durch falsch verschluckte Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel minimieren. Andere Medikamente verringern den Speichelfluss. Allgemein lässt sich eine Dysphagie jedoch nie ursächlich durch Medikamente lösen. Sollten die Speiseröhre, der Rachen oder der Mund tatsächlich physisch blockiert sein und dadurch keine Nahrung aufgenommen werden können, dann wird in manchen Fällen ein operativer Eingriff angeordnet. Wucherndes Gewebe oder ein eventueller Tumor werden dabei entfernt.