Tagtäglich sind wir von Umweltgeräuschen umgeben: zufallende Autotüren, quietschende Fahrradbremsen, Gespräche von Passanten. Richtig still ist es meist nur in der Nacht. Und auch da nehmen die Geräusche immer mehr zu.

Gerade wenn es draußen wärmer wird und tagsüber hohe Temperaturen vorherrschen, schlafen viele gerne nachts mit offenem Fenster. Frische Luft und kühle Temperaturen sorgen schließlich für einen erholsameren Schlaf, oder etwa nicht?  

Schlafen bei offenem Fenster - warum das gefährlich werden kann

Das Problem dabei ist der Lärm, der durchs offene Fenster hereinkommt. Denn die Geräusche von draußen stören unseren Schlaf und können damit auch zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Tagsüber können wir den Lärm um uns herum besser ausblenden als in der Nacht. Größtenteils reagieren wir dann zwar nicht aktiv auf die Umwelteinflüsse, allerdings rauben sie uns trotzdem die notwendige Erholung im Schlaf. Nach Erkenntnissen der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz wurde ein klarer Zusammenhang zwischen nächtlicher Geräuschkulisse und der Ausschüttung von Stresshormonen festgestellt. 

 "Assoziationen zwischen Straßenverkehrslärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren bei Personen, die bei offenem Fenster schliefen oder deren Schlafzimmer zur Straße hinausging, stärker", heißt es in dem Übersichtsartikel, der die Ergebnisse epidemiologischer Studien sowie die von Beobachtungs- und Translationsstudien zusammenfasst. 

Die Stresshormone greifen in die Stoffwechselvorgänge des Körpers ein, erläutert das Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt zu der Thematik. Dies könne langfristig zur Erhöhung des Cholesterinspiegels, Bluthochdruck sowie einer stärkeren Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen. Dadurch erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt.

Auch nachts in Alarmbereitschaft - dahinter steckt ein Urinstinkt des Menschen

Da die Kreislauf- und Stoffwechselregulierung weitestgehend unbewusst über das autonome Nervensystem funktioniert, können die Stressreaktionen auch im Schlaf und bei Personen, die meinen, sie sind an Lärm gewöhnt, auftreten. 

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Eine mögliche Erklärung für das Ausschütten von Stresshormonen liegt in unserer Evolution, erklärt focus-online. Unsere Vorfahren waren gerade nachts besonders auf das Gehör angewiesen, um mögliche Gefahren wie Raubtiere oder fremde Menschen zu erkennen. Diese Alarmbereitschaft ist noch heute in unserem Unterbewusstsein verankert. Um von den Geräuschen gestresst zu werden, ist es also gar nicht nötig, aufzuwachen. Auch wenn wir meinen, gut durchgeschlafen zu haben, kann unser Körper gestresst sein.