Gesetzliche Pflegeversicherungen decken nur einen Teil der Pflegekosten ab. Damit Sie nicht auf das Sozialamt angewiesen sind oder Ihr Erspartes verbrauchen müssen, können Sie beispielsweise eine Pflegetagegeldversicherung abschließen. Doch Pflegeversicherungen sind kompliziert, und es ist aufwendig, eine gute zu finden. Stiftung Warentest hat nun 96 Angebote auf Herz und Nieren geprüft. Wir stellen Ihnen die Gewinner des Tests vor und geben Tipps, wie die Pflege leicht und sicher organisiert werden kann.
Erste Schritte zur Pflegetagegeldversicherung
Wenn Sie sich versichern lassen möchten, stehen Sie sofort vor einer großen Menge an Angeboten, Anbietern und Möglichkeiten. Lassen Sie davon nicht verunsichern, sondern suchen Sie sich Hilfe: Es gibt viele verschiedene Beratungsangebote von verschiedenen Trägern. Die Stiftung Warentest hat eine umfangreiche Liste der Beratungsmöglichkeiten erstellt. Wir stellen Ihnen eine hilfreiche Auswahl davon vor.
Beratung durch die Pflegekasse
- Beratung durch die Pflegekasse: Als Versicherter haben Sie bei Ihrer Pflegekasse Anspruch auf individuelle Beratung. Diese sollte im Regelfall kostenlos und neutral sein. Das heißt, Ihr Berater darf Ihnen keine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Pflegedienst empfehlen. Er darf Ihnen lediglich ortsnahe Einrichtungen etc. auflisten
- Ihr Berater kann sie unterstützen, den Pflegealltag zuhause zu organisieren, oder beispielsweise bei der Suche nach einem Kurzzeitpflegeplatz
- Pflegeberater begleiten Sie in schwierigen Situationen, helfen beim Ausfüllen von Anträgen und erstellen wenn nötig einen Versorgungsplan
- Versorgungsplan: Dieser eignet sich sehr gut, um komplizierte Pflegesituationen zu klären. Im Versorgungsplan wird aufgelistet, welche Leistungen und Hilfsmittel benötigt werden und wer für welche Leistungen aufkommt
- Vereinbaren Sie telefonisch einen Termin mit Ihrem Pflegeberater und bringen Sie alle bisher vorhandenen Pflege-Unterlagen zum Termin mit. Notieren Sie sich vorher wichtige Fragen und machen Sie sich während des Termins Notizen. Fragen Sie Ihren Berater auch nach schriftlichen Informationen
- Beratungsgespräche sind auch direkt bei Ihnen zuhause möglich, so kann direkt vom Berater eingeschätzt werden, welche Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen benötigt werden
Sind in Ihrer Wohnung Umbaumaßnahmen erforderlich?
Wenn in Ihrer Wohnung Umbaumaßnahmen wie zum Beispiel eine Rollstuhlrampe notwendig sind oder Sie dies herausfinden wollen, dann können Sie sich an eine Wohnberatungsstelle wenden. Hier erfahren Sie hilfreiche Tipps dazu, wie Sie Ihr Heim pflegegerecht umbauen können und wie Sie den Umbau finanzieren können. Weitere Informationen hierzu bekommen Sie beispielsweise auf der Webseite der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. oder auf der Webseite der Online-Wohnberatung.
Hilfe für Angehörige
Wird ein Familienmitglied pflegebedürftig, so ist dies auch oft eine große Belastung für die pflegenden Angehörigen. Stiftung Warentest gibt Tipps, wo Angehörige sich beraten und helfen lassen können:
- Generell ist es wichtig und hilfreich, sich mit anderen auszutauschen, die in der gleichen Situation sind wie Sie. Mit anderen pflegenden Angehörigen können Sie sich über Pflege-, Hilfs- und Beratungsangebote, aber auch einfach über Ihre emotionale Situation austauschen. Für diesen Zweck gibt es Selbsthilfegruppen von pflegenden Angehörigen. Schauen Sie nach, ob es in Ihrer Nähe solch eine Gruppe gibt
- Sie können sich alternativ einen Pflegebegleiter suchen: Ein Pflegebegleiter ist fachlich geschult und begleitet ehrenamtlich pflegende Angehörige. Wenn Sie sich von einem Pflegebegleiter unterstützen lassen wollen oder sich einfach nur darüber informieren wollen, sollten Sie auf der Webseite des Netzwerks Pflegebegleitung vorbeischauen.
Weitere Beratungsangebote
Es gibt eine Vielzahl an Beratungs- und Hilfsangeboten für pflegende Angehörige. Wir haben für Sie eine Auswahl der Liste von Stiftung Warentest zusammengestellt.
- Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums: Unter der Telefonnummer 030 20 179131 werden Sie umfassend beraten
- Ihre Krankenkasse muss Ihnen Leistungs- und Preislisten von Pflegediensten und -einrichtungen in der Nähe bereitstellen. Einen Überblick darüber bekommen Sie auf pflegelotse.de oder auf compass-pflegeberatung.de
- Auch Pflegedienste und Pflegeberater können Ihnen weiterhelfen. Diese sind in der Datenbank des Zentrums für Qualität in der Pflege aufgeführt
- Auch Krankenhäuser geben Auskunft, wenn im Falle von Unfall oder Krankheit jemand pflegebedürftig wird. Der Sozialdienst der Klinik berät, ob beispielsweise Anspruch auf Reha-Maßnahmen besteht und welche Unterstützung beziehungsweise Hilfsmittel benötig und wie sie beantragt werden
- Weitere Beratungsangebote gibt es auch von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UHD) und von Wohlfahrtsverbänden wie der AWO, dem Deutschen Roten Kreuz und weiteren Einrichtungen
So sichern Sie Ihre Pflege finanziell richtig ab
Die Stiftung Warentest hat nun 96 Pflegetagegeldversicherungen genauer unter die Lupe genommen. Die Sieger stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Pflegetagegeldversicherungen für unter 45-Jährige
Die PG (PGA/2375, PGS/1775)-Vericherung der HanseMerkur Versicherung*: Ab 57 Euro monatlich bekommen Sie hier eine ”sehr gute” (1,5) Pflegetagegeldversicherung mit einem sehr guten Leistungsniveau und guten Vertragsbedingungen.
Sehen Sie sich hier die Versicherung von HanseMerkur an
Die Deutschlandpflege Flex /2200 der Deutschen Familienversicherung*: Ab 62 Euro monatlich erhalten Sie eine ” gute” (1,6) Pflegetagegeldversicherung. Mit einem sehr guten Leistungsniveau und ebenfalls guten Vertragsbedingungen können Sie hier nichts falsch machen.
Sehen Sie sich die Versicherung der Deutschen Familienversicherung an
Pflegetagegeldversicherungen für unter 55-Jährige
Die PTG/50 der Deutschen Krankenversicherung*: Ab 88 Euro im Monat erhalten Sie eine ”gute” (1,6) Pflegetagegeldversicherung mit gutem Leistungsniveau und guten Vertragsbedingungen.
Sehen Sie sich die Versicherung der Deutschen Krankenversicherung an
Die Deutschlandpflege Flex /2200 der Deutschen Familienversicherung*: Ab 96 Euro monatlich erhalten Sie eine ”gute” (1,6) Pflegetagegeldversicherung mit sehr gutem Leistungsniveau und guten Vertragsbedingungen.
Sehen Sie sich die Versicherung der Deutschen Familienversicherung an
Den kompletten Pflegetagegeldversicherungstest der Stiftung Warentest lesen Sie gebührenpflichtig auf der offiziellen Webseite der Stiftung Warentest.
Welche Versicherung passt zu Ihren Bedürfnissen?
Die Pflegetagegeldversicherung ist besser geeignet für Menschen, die sich lieber zuhause von Angehörigen pflegen lassen wollen. Möchten Sie lieber von Fachkräften in einer Einrichtung gepflegt werden, ist vielleicht eine Pflegekostenversicherung eher etwas für Sie. Wenn Sie nur gesetzlich pflegeversichert sind, können Sie als Pflegebedürftiger übrigens auch Pflegegeld anstatt der häuslichen Pflegehilfe (Pflegesachleistung) beantragen. Nutzen Sie am besten eines der oben genannten Beratungsangebote.
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