- Nächtliches starkes Schwitzen
- Welche Ursachen liegen zugrunde?
- Medikamente, die Nachtschweiß fördern können
- Infektionen, die dahinterstecken können
- Weitere Erkrankungen sind möglich
- Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Schwitzen ist wichtig, um die Körpertemperatur zu regulieren. Starkes nächtliches Schwitzen kann aber auf Krankheiten hinweisen. Auch bestimmte Medikamente können Nachtschweiß fördern. Wie kannst du damit umgehen, wenn davon dein Schlaf beeinträchtigt wird und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Was sind die Ursachen für regelmäßigen, starken Nachtschweiß?
Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang und dient der Regulierung der Körpertemperatur. Durch die Verdunstungskälte, die bei der Absonderung von Schweiß auf deiner Haut entsteht, kühlt deine Körpertemperatur ab und eine Überhitzung wird vermieden. Wenn du jedoch nachts oft so stark schwitzt, dass du nicht mehr schlafen kannst, solltest du versuchen, die Ursache herauszufinden, da dies ein Krankheitssymptom sein kann. Nachtschweiß kann verschiedene Ursachen haben. Zu den wichtigsten zählen folgende Auslöser:
- Arzneimittel
- Infektionskrankheiten
- Hormonelle Veränderungen und Stoffwechselerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- Krebs
- Psychische Belastungen und Erkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
Damit Betroffene eine passende Therapie erhalten, ist es wichtig, die genaue Ursache zu kennen und gezielt zu behandeln.
Melatonin für ruhige Nächte - hier direkt ansehenWarum lösen manche Medikamente Nachtschweiß aus?
Es kommt vor, dass nächtliches Schwitzen durch bestimmte Medikamente ausgelöst wird. Das können Arzneimittel sein, die das vegetative Nervensystem, also den Teil, den du nicht bewusst steuern kannst, beeinflussen. Der Nachtschweiß tritt manchmal nur zu Beginn der Behandlung auf und legt sich dann bei ordnungsgemäßer Einnahme. Manchmal entwickelt sich die Nebenwirkung aber erst nach einiger Zeit. Dann erkundigst du dich am besten bei deinem Arzt nach einem alternativen Produkt mit gleicher Wirkung.
Unter den Mitteln, die als Nebenwirkung das nächtliche Schwitzen verursachen, finden sich Antidepressiva und Mittel, die bei Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Medikamente, die den Hormonhaushalt beeinflussen, führen oft ebenfalls zu Schweißattacken in der Nacht. Das sind beispielsweise Arzneimittel, die bei Brustkrebs, Prostatakrebs oder Endometriose, einer Erkrankung der Gebärmutter, verordnet werden.
Aber auch herkömmliche Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin, das man zur Fiebersenkung oder gegen Kopfschmerzen verwendet, können für den Nachtschweiß verantwortlich sein. Ebenso Blutzucker senkende Medikamente und solche gegen Asthma und Bronchitis. Sogar Augentropfen, wie du sie bei grünem Star verschrieben bekommst, können sich auf deinen Organismus auswirken.
Warum lösen Infektionen Nachtschweiß aus?
Wenn dein Körper gegen eine Infektion kämpft, ist das oft mit nächtlichem Schüttelfrost, aber auch Schweißattacken verbunden. Dein Immunsystem möchte die Viren und Bakterien töten und schüttet daher Stoffe aus, welche die Körpertemperatur ansteigen lassen. Bei einer Influenza, einer Grippe, die durch einen Virus ausgelöst wird, steigt die Temperatur meist plötzlich an und erzeugt nächtliche Schweißausbrüche. Auch chronische Erkrankungen, die die Immunabwehr dauerhaft beschäftigen, können zu einer ständig erhöhten Körpertemperatur führen. Schwere Erkrankungen, beispielsweise eine Herzinnenhautentzündung, gehen mit Nachtschweiß und Schüttelfrost einher. Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht und löst ähnliche Symptome aus. Die Krankheit ist aber durch eine Impfung zu vermeiden und tritt heutzutage nur noch selten in Westeuropa auf.
Buchtipp: 'Die Anti-Entzündungs-Diät' - hier direkt ansehenEin weiterer Grund für nächtliches Schwitzen ist häufig die in unseren Breiten von Zecken übertragene Lyme-Borreliose. Sie geht noch mit anderen Symptomen wie Gelenk- und Nervenschmerzen daher und kann durch einen Bluttest nachgewiesen und mit Antibiotika behandelt werden.
Pfeiffersches Drüsenfieber kommt ebenfalls für nächtliche Schweißattacken infrage. Hervorgerufen wird es durch das Epstein-Barr-Virus, das überall auf der Welt vorkommt. Wissenschaftler schätzen, dass sich etwa 95 % der europäischen Bevölkerung bis zum 30. Lebensjahr mit dem Virus infiziert und Antikörper dagegen gebildet haben. Wenn du ein intaktes Immunsystem hast, erkrankst du wahrscheinlich nur einmalig und bist anschließend lebenslang immun.
Welche anderen Erkrankungen lösen Nachtschweiß aus?
Normalerweise bekämpft dein Immunsystem körperfremde Eindringlinge problemlos. Bei Autoimmunerkrankungen funktioniert dieses System nicht korrekt, der Körper reagiert zu stark und greift eigene Zellen an. Diese Überreaktion der Immunabwehr führt bei einigen Erkrankungen unter anderem zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl, verbunden mit nächtlichem Schwitzen. Autoimmunerkrankungen, die häufig von Nachtschweiß begleitet werden, sind zum Beispiel rheumatische Erkrankungen wie Arthrose und Gicht.
Sowohl die Hormone als auch der Stoffwechsel nehmen Einfluss auf die Wärmeregelung des Körpers. Liegt in einem Bereich eine Störung vor, kann die Schweißproduktion angeregt werden, sodass man auch nachts, also im Ruhezustand, schwitzt. Zu diesen Krankheitsbildern, die häufig von Nachtschweiß begleitet werden, zählen eine Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes mellitus. Frauen schwitzen auch oft bei der altersbedingten Hormonumstellung, den sogenannten Wechseljahren.
Zu weiteren Verursachern nächtlicher Schweißausbrüche zählen gefährliche Erkrankungen wie manche Krebsarten. Nachtschweiß kann dann vielleicht ein frühes Symptom sein. Er tritt vor allem bei Lymphdrüsenkrebs, Leukämie und ähnlichen Bluterkrankungen auf, ist aber nur ein mögliches von vielen Symptomen. Auch psychische und neurologische Erkrankungen lösen manchmal Nachtschweiß aus, denn dabei ist die Steuerung des vegetativen Nervensystems gestört. Schweißattacken sind zum Beispiel oft eine Begleiterscheinung von Burnout, Angststörungen oder der Parkinson-Krankheit.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei nächtlichem Schwitzen?
Nachtschweiß verschwindet wieder, wenn die zugrundeliegende Erkrankung erfolgreich behandelt werden konnte. War beispielsweise ein Infekt Ursache des vermehrten nächtlichen Schwitzens, verschwindet das Symptom, sobald die Krankheit überstanden ist. Werden die Schweißausbrüche von Medikamenten ausgelöst, kann der Arzt gegebenenfalls die Dosis anpassen oder ein anderes Mittel verschreiben.
Ist Stress Ursache von nächtlichem Schwitzen, hilft vielen Betroffenen das Praktizieren von Entspannungstechniken. Bei ernsten seelischen Problemen kann psychotherapeutische Unterstützung helfen.
In den meisten Fällen liegen harmlose Ursachen zugrunde. Manchmal genügt es, die Ernährung umzustellen, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten sowie sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren.
Schweißresistente T-Shirts: Zum ShopWas kannst du selbst gegen Nachtschweiß tun?
Wenn du abgeklärt hast, dass deine nächtlichen Schwitzattacken keine ernsthafte Ursache haben, kannst du selbst einiges tun, um sie zu reduzieren oder zu vermeiden.
Hier sind einige Tipps:
- Trinke abends keinen oder nur wenig Alkohol
- vermeide koffeinhaltige Getränke
- rauche nicht
- versuche dich regelmäßig zu bewegen und dein Normalgewicht zu halten oder zu erreichen
- wähle einen Schlafanzug aus leichten, natürlichen Materialien
- halte die Temperatur im Schlafzimmer bei etwa 18 Grad
- benutze keine zu warme Bettdecke
- komme vor dem Zubettgehen in den Ruhemodus, zum Beispiel durch ein warmes Bad
- Trinke ein Tässchen Salbeitee am Abend, das kann starkem Schwitzen vorbeugen.
In den meisten Fällen liegt den nächtlichen Schweißattacken keine ernsthafte Erkrankung zugrunde und sie verschwinden nach einiger Zeit. Ist dies nicht der Fall oder kommen weitere Symptome hinzu, solltest du einen Arzt aufsuchen. Schweißresistente Textilien wie von CityZenWear* können ebenfalls unterstützen.
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