Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum konnten bereits 2014 herausfinden, dass Männer, die rauchen, im Durchschnitt neun Lebensjahre weniger haben. Bei Frauen sind es durchschnittlich sieben Jahre weniger.

Damit ist das Rauchen unter den riskanten Lebensstilfaktoren jener, der am meisten Lebenszeit kostet. Entscheidest du dich, auf die ungesunde Gewohnheit zu verzichten, wirst du es an deinem Körper merken. Doch wie lange braucht der Körper nach der letzten Zigarette, um sich zu erholen?

Rauchstopp: So erholt sich dein Körper

Möchtest du mit dem Rauchen aufhören, wird dir dein Körper dafür danken. Der Ausstieg ist zwar oft nicht einfach, allerdings lohnt sich der Verzicht aus verschiedenen Gründen. Auch nach jahrzehntelangem Zigarettenkonsum wirst du laut der Deutschen Herzstiftung und der Barmer Krankenkasse von diesen Veränderungen profitieren:

  • Schon 20 Minuten nach dem Rauchstopp pendeln sich Puls und Blutdruck auf einem normalen Niveau ein.
  • Etwa 8 Stunden nach der letzten Zigarette sinkt der Kohlenmonoxid-Gehalt in deinem Blut auf den Normalwert. Außerdem normalisiert sich der Sauerstoffgehalt im Blut.
  • 24 Stunden ohne Rauchen, und schon geht dein Herzinfarktrisiko leicht zurück. Dein Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, sinkt nach fünf Jahren um fast die Hälfte.
  • 2 Tage nach dem Rauchstopp erholen sich die Enden der Nervenbahnen. Du wirst dies dadurch bemerken, dass sie Sinneseindrücke intensiver sind. Du wirst deutlich besser riechen und schmecken können.
  • Bei 2 Wochen bis 3 Monaten ohne Rauchen stabilisiert sich dein Kreislauf. Auch die Lungenfunktion verbessert sich.
  • Nach 1 bis 9 Monaten ohne Zigaretten wirst du bemerken, dass Hustenanfälle und Kurzatmigkeit deutlich seltener vorkommen.
  • Rauchst du ein Jahr lang nicht, sinkt das Risiko für einen Sauerstoffmangel des Herzmuskels auf die Hälfte des Risikos von rauchenden Menschen.
  • Ein Nikotinverzicht ab einem Alter von 60 Jahren verlängert das Leben statistisch gesehen um drei Jahre. Ab einem Alter von 50 sind es sechs Jahre, ab einem Alter von 40 Jahren sogar circa neun Jahre.
  • Deine Lungenkapazität wird sich bereits drei Monate nach dem Rauchstopp um bis zu 30 Prozent erhöhen.

Nach dem Rauchstopp solltest du bedenken, dass auch Entzugserscheinungen auftreten können. Immerhin hat dein Körper sich bereits an das Nikotin gewöhnt und fordert es nun. Mögliche Entzugserscheinungen können eine depressive Stimmung, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und ein extremer Appetit sein. Die Entzugserscheinungen signalisieren dir allerdings auch, dass der Körper jetzt anfängt, sich selbst zu reinigen und sich zu regenerieren. Versuche also möglichst, die positiven Effekte für deine Gesundheit im Blick zu behalten.

Folgen von Rauchen und Hilfe beim Rauchstopp

Das Rauchen ist für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres Alltags. Insgesamt rauchen laut dem Bundesministerium für Gesundheit in Deutschland rund 22,7 Prozent der Menschen ab 18 Jahren. Mit 25,7 Prozent rauchen Männer häufiger als Frauen, die zu etwa 19,6 Prozent rauchen. In Bezug auf das Rauchen ist bei den Jugendlichen ein deutlicher Rückgang der Raucherquote zu verzeichnen. Es rauchen also immer weniger Menschen.

Rauchen gilt als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge sind es jährlich über 127.000 Menschen, die alleine in Deutschland an den Folgen des Tabakkonsums sterben. Beim Rauchen entstehen rund 5.300 verschiedene Substanzen, von denen 250 als giftig gelten und 90 als krebserregend oder möglicherweise krebserregend. Die Folgen bemerkt man allerdings in der Regel nicht sofort, sondern erst nach längerer Zeit. Es gibt verschiedene Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, die von der Bundesregierung verfolgt werden. Einige wurden auch schon umgesetzt, darunter Preiserhöhungen, Präventionskampagnen, Werbeeinschränkungen und Vorgaben zur Verpackungsgestaltung.

Letztendlich muss sich aber jeder selbst dazu entscheiden, mit dem Rauchen aufzuhören. Möchtest du gerne mit dem Rauchen aufhören, schaffst es aber nicht alleine, kannst du an verschiedenen Stellen Hilfe finden. Dein Hausarzt oder deine Hausärztin könnte dir die Entwöhnung beispielsweise durch Medikamente oder ein gezieltes Verhaltenstraining erleichtern. Weiter kann er oder sie dich bei der Suche nach einem Psychotherapeuten unterstützen. Darüber hinaus gibt es zertifizierte Entwöhnungsprogramme, deren Kosten schon von einigen Krankenkassen übernommen werden. Weiter gibt es eine App vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte, deren Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Du könntest zudem eine Selbsthilfegruppe besuchen oder eine Telefonberatung als Unterstützungsangebot nutzen. Die Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) bietet beispielsweise eine Hotline für Fragen zu Selbsthilfegruppen unter der Telefonnummer 030 / 31 01 89 60 an.