Wenn es um Alkohol geht, sind die Geschmäcker verschieden. Ebenso vielfältig sind die Ansichten über den Effekt von Alkohol auf unsere Gesundheit. So gibt es Studien, die Alkohol einen positiven Effekt auf das Immunsystem zuschreiben. Gleichzeitig wird immer wieder vor Alkoholmissbrauch und langfristigen Nachwirkungen gewarnt.
Eine Studie, die im Fachmagazin Journal of Pain veröffentlicht wurde, hat den schmerzlindernden Effekt von Alkohol untersucht. Die Wissenschaft hat bisher verschiedene Ergebnisse zu dieser These hervorgebracht. Doch die Analyse mehrerer Studienergebnisse legt nahe, dass Alkohol ähnlich wie Schmerzmittel wirken kann.
Aufteilung in zwei Gruppen: Schmerzlindernde Effekte festgestellt
Grundlage dessen waren die Analyse von 18 Ergebnissen, die aus Experimenten mit etwa 400 Teilnehmenden gewonnen wurden. Bei knapp der Hälfte, also bei 212 Proband*innen, wurde die Schmerzempfindlichkeit untersucht. Die andere Hälfte, 192 Teilnehmer*innen wurde auf die Schmerzintensität, sprich wie stark der Schmerz spürbar ist, untersucht.
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Beide Gruppen wurden wiederum in zwei Teile aufgeteilt: Jeweils eine bekam Alkohol, die andere nicht. So konnten Unterschiede zwischen den Gruppen sichtbar werden, die auf die (Nicht-)Verabreichung des Alkohols zurückzuführen sind.
Dabei kamen die Forscher*innen zu dem Ergebnis, dass ein Blutalkoholspiegel von etwa 0,8 Gramm pro Liter eine leichte Erhöhung der Schmerzgrenze mit sich bringt. Außerdem stellten sie einen mittleren bis starken Rückgang der Schmerzintensität bei den Probanden fest.
Studie: Alkohol kann effektives Schmerzmittel sein
Gegenüber der Sun erklärt Trevor Thompson, der das Forschungsprojekt leitete: "Wir haben starke Hinweise darauf gefunden, dass Alkohol ein wirksames Schmerzmittel ist. Es kann mit Opioiden wie Codein verglichen werden und seine Wirkung ist stärker als die von Paracetamol."
Trotz statistischen Abweichungen, die keinen großen Einfluss auf die Ergebnisse haben, sprechen die Ergebnisse dafür, dass Alkohol ein effektives Schmerzmittel sein kann: Durch eine bestimmte Menge Alkohol könne die Schmerzintensität entscheidend reduziert werden, erklären die Wissenschaftler*innen.
Die Autor*innen vermuten, damit erklären zu können, warum Patient*innen mit starken Schmerzen auf Alkohol zurückgreifen und einen Alkoholmissbrauch, sowie langfristige Folgen in Kauf nehmen. Um diese Annahme zu bestätigen, müssten aber noch weitere Studien durchgeführt werden, verdeutlicht das Forscherteam.
Fazit: Vorsicht vor Alkoholmissbrauch. Die Autor*innen der Studie schreiben, dass die Metaanalyse starke Beweise für die schmerzlindernde Funktion von Alkohol liefert. Dennoch solle bei Alkoholkonsum aufgepasst werden, damit Risiken, vor denen die Weltgesundheitsorganisation "WHO" in ihren Richtlinien warnt, umgangen werden. Aus klinischer Sicht solle über alternative, weniger schmerzhafte Eingriffe bei gefährdeten Patient*innen nachgedacht werden.
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